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Einladungen zum Berliner Theatertreffen 2020
Quote übererfüllt
Berlin, 28. Januar 2020. Die folgenden Inszenierungen werden 2020 zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2020 eingeladen:
Süßer Vogel Jugend
Schauspiel Leipzig, Regie: Claudia Bauer
Nachtkritik vom 6. April 2019
Hamlet
Schauspielhaus Bochum, Regie: Johan Simons
Nachtkritik vom 15. Juni 2019
Eine göttliche Komödie. Dante Pasolini
Residenztheater München, Regie: Antonio Latella
Nachtkritik vom 22. März 2019
Die Kränkungen der Menschheit
Eine Produktion von Anta Helena Recke mit den Münchner Kammerspielen in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg und Künstlerhaus Mousonturm, R: Anta Helena Recke
Nachtkritik vom 26. September 2019
Der Menschenfeind
Deutsches Theater Berlin, Regie: Anne Lenk
Nachtkritik vom 29. März 2019
Anatomie eines Suizids
Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Regie: Katie Mitchell
Chinchilla Arschloch, waswas
Konzept, Text und Regie: Heldgard Haug. Eine Produktion von Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Schauspiel Frankfurt und Rimini Protokoll in Koproduktion mit Westdeutscher Rundfunk und HAU Hebbel am Ufer Berlin
Nachtkritik vom 11. April 2019
The Vacuum Cleaner
Münchner Kammerspiele, Regie: Toshiki Okada
Nachtkritik vom 12. Dezember 2019
Der Mensch erscheint im Holozän
Schauspielhaus Zürich, Regie: Alexander Giesche
Nachtkritik vom 23. Januar 2020
Tanz. Eine sylphidische Träumerei in Stunts
Konzept, Performance und Choreografie: Florentina Holzinger
Eine Produktion von Florentina Holzinger in Koproduktion mit Spirit und Tanzquartier Wien, Spring Festival (Utrecht), Theater Rotterdam, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Arsenic (Lausanne), Münchner Kammerspiele, Take Me Somewhere Festival (Glasgow), Beursschouwburg (Brüssel), deSingel (Antwerpen), Sophiensaele (Berlin), Frascati Productions (Amsterdam) und Theater im Pumpenhaus (Münster), asphalt Festival (Düsseldorf)
Nachtkritik vom 3. Oktober 2019
Das gaben Berliner Festspiele-Intendant Thomas Oberender und Theatertreffenleiterin Yvonne Büdenhölzer heute zusammen mit der Jury im Rahmen einer Pressekonferenz im Haus der Berliner Festspiele bekannt. Der Kritiker*innen-Jury gehörten dieses Jahr an: Margarete Affenzeller, Cornelia Fiedler, Wolfgang Höbel, Georg Kasch, Andreas Klaeui, Shirin Sojitrawalla und Franz Wille. (Zu den Jurybegründungen geht es hier.)
Das 57. Theatertreffen der Berliner Festspiele findet vom 1. bis 17. Mai 2020 statt. Beim Theatertreffen werden drei Preise vergeben: der 3sat-Preis, der Alfred-Kerr-Darstellerpreis und der Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung, der 2020 an Sandra Hüller vergeben wird.
Für die diesjährige Auswahl galt erstmalig die im vergangen Jahr verabschiedete Quotenregelung, die der Auswahljury die Verpflichtung auferlegte, das 50 Prozent der eingeladenen Produktionen von Frauen inszeniert sein müssen. In der Auswahl 2020 stammen sechs der zehn eingeladenen Inszenierungen von Regisseurinnen bzw. Choreografinnen.
Insgesamt sichtete die Jury zwischen dem 27. Januar 2019 und dem 26. Januar 2020 432 Inszenierungen in 56 Städten, darunter 261 Arbeiten von Regisseuren und 171 Arbeiten von Regisseurinnen (Kollektive eingerechnet), so Theatertreffenleiterin Yvonne Büdenhölzer bei der Pressekonferenz. Das Verhältnis 39,6 Prozent Regisseurinnen spiegele in etwa die Quote an deutschsprachigen Bühnen wieder, wo nach wie vor 78 % der Inszenierungen auf der großen Bühne von Regisseuren stammen.
Mit der diesjährigen Festivalausgabe beenden Margarete Affenzeller (Wien) und Shirin Sojitrawalla (Wiesbaden) ihre Jurytätigkeit. An ihre Stelle wurden Sabine Leucht (München, freie Autorin u.a. für nachtkritik.de, Süddeutsche Zeitung, taz) und Petra Paterno (Wien, Redakteurin und Theaterkritikerin Wiener Zeitung) berufen.
(Berliner Festspiele / sle)
Videointerview mit den beiden Jury-Mitgliedern Franz Wille und Shirin Sojitrawalla
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Bochum oder Hamburg zu fahren. Ivanow in Bochum (mit einem überragenden
Jens Harzer) oder in Hamburg nicht zu sichten - einfach lächerlich!
Zitat Simon Strauß. Nach Bochum, nach Bochum !
(Lieber Klaus K., doch, die Inszenierungen wurden gesichtet, wie uns bestätigt wurde. Kann es sein, dass Sie die "Diskutiert"-Liste für die Liste aller Sichtungen halten?
Herzliche Grüsse aus der Redaktion, Esther Slevogt)
P.S. Im Übrigen glaube ich kaum, dass beim TT noch Dante Pasolini nach dem Intendantenwechsel aufgeführt werden kann.
Nachzulesen in der Zeit: https://www.zeit.de/2019/48/rene-pollesch-friedrichstadt-palast-kapitalismuskritik
Möglicherweise etwas anderes, als Sie denken?
Als EMAS-zertifizierte Organisation (www.emas.de) fühlen sich die Berliner Festspiele und mit ihnen auch das Theatertreffen in besonderer Weise der ökologischen Nachhaltigkeit verpflichtet. So ist das Theatertreffen im Rahmen der Zuwendung durch die Kulturstiftung des Bundes (die ebenfalls EMAS-zertifiziert ist) dazu angehalten, eine ökologische Nachhaltigkeitserklärung auszufüllen und umweltrelevante Aspekte bei der Planung und Durchführung des Projektes zu beachten. Die Juror*innen des Theatertreffens nutzen für ihre Reisen die Bahn – nur in absoluten Ausnahmefällen, die nachvollziehbar begründet sein müssen, sind Flugreisen möglich. Bei den An- und Abreisen der Gastspiel-Ensembles wird ebenfalls darauf geachtet, dass innerhalb von Deutschland die Bahn genutzt wird. Bei An- und Abreisen aus dem deutschsprachigen Ausland kommt es immer noch zu Flugreisen, jedoch gibt es hier große Bestrebungen, diese in Zusammenarbeit mit den Gastbühnen zu reduzieren.
Claudia Nola, Berliner Festspiele/Theatertreffen
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Aber die Qualität leidet und das Besondere vom TT geht aus meiner Sicht verloren.
Und das Claudia Bauer schon wieder dabei ist, zeigt das Problem der begrenzten Auswahl. Hoffentlich hat sie jetzt kein Dauerabo.
Dann wird es irgendwann langweilig.
Die ModernTalkings des Theaters "BotherLouieYou´remyheartCherieLady"
Was immer man von der Quote hält - das ist nun wirklich nichts Neues: Politik machen wollten Theatertreffen-Jurys schon immer!
a) ich kaum etwas davon gesehen habe (und damit nicht allein zu sein scheine),
b) kein Gähn-ach-schon-wieder-der-Typ dabei ist und
c) die Beschreibungen doch neugierig auf diese Inszenierungen machen.
Christine Dössel hat das in der SZ als „etwas arrogant-exzentrische Spezialauswahl“ bezeichnet. Vielleicht ist das nicht das Schlechteste, was man von einer künstlerischen Jury sagen kann!
Ich Interessiere mich eben stark für die Realität und habe eine Leidenschaft für ihre künstlerische Umsetzung. Reine akademische Phantasien, die man barockartig in fünf Tableaus umsetzt, weil man zuviel Theorie konsumiert, entzünden nicht meine Leidenschaft. Auch fehlen mir schmerzhaft die Autoren und Autorinnen, die Uraufführungen, die uns vor soviel Überbau und Meta retten könnten, aber ich werde mich zum Leiden und der Verletzung der Menschheit hinschleppen, um dabei gewesen zu sein und belegen zu können, dass ich gesehen habe, was ich mir schon denken konnte, denn die Kiste ist so klar wie Kloßbrühe.
(Der Kommentar wurde um eine Passage gekürzt, die zu weit vom Thema wegführte. Außerdem um eine weitere, die sich am Rande der Unterstellung bewegte. Bitte diskutieren Sie sachlich. Herzliche Grüße aus der Redaktion: jeb)
"Zu wenig Realität, zu wenig Prekariat etc. Schon mal Recke gesehen, oder Holzinger, oder, äh, Rimini Protokoll?"
Wenn Sie mir noch schnell sagen, wo ich in diesen Arbeiten das "Prekariat" finden darf? Oder ich habe einfach eine andere Definition davon ...
Wenn Theater die Aufgabe hat, die Miserablilitäten menschlichen Miteinanders zu offenbaren - ein Sachverhalt, den man mir nicht aufzeigen muss, das sehe ich auch von alleine - also Modelle schlechter Kommunikation vorführt, wo sind dann die Modelle gelungenen Gemeinsamseins?
Natürlich ist Humor - praktisch eine ganze Lebensreise - viel, viel schwieriger darzustellen (… es mangelt ja schon an den Autoren) als Mord und Totschlag; hier genügt ein Hammer, den man sich, wenn nicht der Requisite, so doch jeder Bühnenschreinerei entleihen kann.
(...)