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Erfurt: Guy Montavon bleibt Generalintendant

28. Januar 2024. Der vor einer Woche beurlaubte Generalintendant des Theaters Erfurt, Guy Montavon, soll sein Amt doch bis zum Ende der Spielzeit ausfüllen. Das teilte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein dem MDR zufolge heute mit.

Ein externes Gutachten hatte Rechts- und Regelverstöße im Zusammenhang mit mutmaßlichen sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch ergeben und Guy Montavon war von seiner Tätigkeit freigestellt worden. Diese Freistellung soll nun nicht weiter aufrechterhalten werden, so der MDR. Dieser Entscheidung muss der Stadtrat in seiner Sitzung vom 31. Januar 2024 noch zustimmen.

"Sowohl im Rahmen eines Untersuchungsberichtes als auch im Bereich der Betriebsorganisation des Hauses habe es unschöne und teils schwer nachvollziehbare Situationen gegeben", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Erfurt zur Mitteilung des Oberbürgermeisters. Jedoch seien die Verdachtsmomente nicht so schwerwiegend, dass ein arbeitsrechtliches Vorgehen geboten sei.

Nach Gesprächen der Stadtspitze mit dem Generalintendanten zu Führungskultur sowie kommunikativen und organisatorischen Fragen in den vergangenen Tagen, so die Pressemitteilung weiter, soll die schon länger geplante Strukturreform des Theaters Erfurt beschleunigt werden. Bereits zu Beginn der Spielzeit 2024/25 werde der organisatorische Zuschnitt des Theaters verändert. Das Amt des Generalintendanten soll entfallen, auch wird es künftig keinen regieführenden Intendanten mehr geben, so die Stadt Erfurt. Gestärkt werden Tanz, Schauspiel und künstlerische Vermittlungsarbeit. Ursprünglich sollte das Theater Erfurt erst ab 2027 nicht mehr von einem Intendanten, sondern von einem Leitungsgremium geführt werden.

(MDR, Stadt Erfurt / eph)

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Generalintendanz Erfurt: Entscheidung abwarten
Der Oberbürgermeister hat lediglich einen Aufhebungsvertrags-Entwurf mit Herrn Montavon vorgelegt und darin vorgeschlagen, dass man Montavon bis Ende Februar im Amt belässt und dann auf einen Beraterposten setzt, um neu ausschreiben zu können.
Der Vertragsentwurf muss jedoch erst vom Stadtrat am 31.1. beschlossen und in Kraft gesetzt werden. Bis dahin bleibt der Entwurf ein Entwurf und alles in der Schwebe.
Das Stadtoberhaupt wollte gerne Fakten schaffen, zu denen er allerdings nicht ermächtigt war. Wir müssen also das Ergebnis abwarten.
Die gute Nachricht. Wird Montavon tatsächlich gehen, wird es in Zukunft wieder ein Schauspiel geben. Das plant die Stadt. Wie auch ein neues Leitungsmodell. Zur Erinnerung: Das Erfurter Schauspiel wurde 2003 in einem radikalen Akt zusammen mit dem Kinder- und Jugendtheater und dem Tanz geschlossen. Damals wollte der Erfurter Stadtrat eine Fusion mit dem Theater Weimar, dem sich das Theater Weimar und die Weimarer Stadträte entgegen stellten. Ursprung war ein Gutachten des Bühnenvereins und seines damaligen Präsidenten, mit dem der kulturelle Strukturanspassungsprozess im Osten Deutschlands auf desaströse Weise fortgesetzt werden sollte.
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