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Frankfurt a.M.: Stadtverordnete stimmen für "Kulturmeile"

Entwurf für die "Kulturmeile": Die Oper (in orange vorne) soll am bisherigen Standort neu gebaut werden. Hinten in grün das Schauspiel © Monika Müller

15. Dezember 2023. Für den "Kulturmeilen"-Vorschlag stimmten neben der Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt auch die CDU und Die Linke. Damit entstehen nun an zwei Standorten, am Willy-Brandt-Platz und im Bankenviertel, Neubauten für die Oper beziehungsweise das Theater. Das derzeitige Ensemble der Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz hingegen soll, trotz Denkmalschutzes und eines Antrags der Fraktion ÖkoLinX-ELF, abgerissen werden.

Positionen der Parteien

"Wer immer noch so tut, als könne man die Doppelanlage sanieren, lässt sich von Erinnerungen und Gefühlen leiten", zitiert die FAZ die SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Busch. Dort sei kein Spielbetrieb mehr möglich, der modernen Anforderungen entspricht, die Belegschaft arbeite unter "unzumutbaren Bedingungen".

Durch die Neubauten hätten Theater und Oper auch in Zukunft genug Platz. Es sei gar die Wiedergründung einer Tanz- und Ballettsparte denkbar, beruft sich die FAZ auf die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Tina Zapf-Rodriguez. Nach Ansicht von Britta Wollkopf (Volt) bestehe durch die nun beschlossene Lösung die Möglichkeit, "offene Häuser mit einem vielfältigen Angebot zu schaffen".

Wie die FAZ in ihrem Überblick über die Positionen der unterschiedlichen Parteien erwähnt, möchte die AfD nur die Oper neu bauen und das Schauspiel aus finanziellen Gründen abschaffen.

Landeszuschuss nötig

Auch nach dieser Grundsatzentscheidung seien zwei andere lang diskutierte Varianten – die "Spiegellösung" mit einem Neubau des Schauspiels in den Wallanlagen am Willy-Brandt-Platz und ein Ersatz der Doppelanlage – weiterhin möglich, so die FAZ. Bislang habe sich die Landesbank Hessen-Thüringen "zwar grundsätzlich bereit erklärt, der Stadt ein über 199 Jahre laufendes Erbbaurecht für das Sparkassen-Grundstück zu gewähren, doch konkrete Verhandlungen können erst auf der Basis des Beschlusses der Stadtverordneten geführt werden". Verhandelt werden soll nun auch mit dem Land Hessen über eine Beteiligung an den Kosten dieses wohl größten Kulturbauprojekts in Deutschland, so die FAZ.

Abgezeichnet hatte sich die "Kulturmeilen"-Lösung im Sommer diesen Jahres. Schon 2012 hatte die Stadt eine umfassende Studie zum baulichen Zustand der bestehenden Doppelanlage in Auftrag gegeben, die 2017 Sanierungskosten in Höhe von mindestens 900 Millionen Euro ergab. Anfang 2020 entschied sich Frankfurts Stadtparlament gegen die Sanierung des bestehenden Gebäudes und für Neubauten.

(FAZ / eph)

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