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Frankfurt beschließt Theaterneubau
Abriss und Neubau statt Sanierung
31. Januar 2020. Die Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main sollen nach dem Willen des Stadtparlaments nicht saniert, sondern neu gebaut werden. Dies entschieden am Donnerstag die Stadtverordneten mit großer Mehrheit, berichtet unter anderem die FAZ Rhein Main. In den vergangenen beiden Jahren wurden in einer Machbarkeitsstudie ingesamt drei Alternativen durchgespielt und durchgerechnet: Sanierung über elf Jahre, über acht Jahre und Neubau. Vergangene Woche war dann ein Prüfbericht vorgestellt worden, der besagte, dass ein Neubau doch billiger wäre als eine Sanierung. Der Magistrat (= die Regierung) soll nun baldmöglichst einen Vorschlag über das weitere Vorgehen beim Neubau von Schauspiel und Oper erarbeiten.
Der jüngst vorlegte Prüfbericht führt für den Neubau zwei Optionen auf. In einem Fall würden beide Bühnen während der Bauzeit ausgelagert und zögen danach gemeinsam zurück an den Willy-Brandt-Platz – das würde rund 875 Millionen Euro kosten. Im anderen Fall zöge ein Haus dauerhaft in einen Neubau an anderer Stelle, verbunden mit 809,3 beziehungsweise 859,1 Millionen Euro Kosten, je nachdem ob Schauspiel oder Oper in ein Übergangsquartier gingen.
Die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig setzte sich gestern zum wiederholten Mal für zwei Neubauten an verschiedenen Stellen ein, entgegen den Ideen der CDU. Aber zumindest in der Frage, dass eine Sanierung nicht in Frage kommt, sind sich CDU, SPD und Grünen nun einig.
(faz.net / sik)
In der Süddeutschen Zeitung (online 5.2.2020) wendet sich Architektur-Redakteurin Laura Weissmüller gegen den Abriss des architektorisch wertvollen Bühnenbaus, mahnt Kostendiziplin und vermindertes Anspruchsdenken bei Sanierungen an und plädiert insgesamt für Low-Tech-Bühnen wie das Bockenheimer Depot in Frankfurt. "Vielleicht würde es dem deutschen Kulturleben guttun, mehr solcher rauen, unpolierten, unperfekten Spielorte zu haben."
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