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Gertrud-Eysoldt-Ring an Lina Beckmann
1. Dezember 2021. Die Schauspielerin Lina Beckmann wird in diesem Jahr mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring geehrt. Das gaben die Stadt Bensheim und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste heute in einer Pressemitteilung bekannt. Lina Beckmann erhält die Auszeichnung für ihre Rolle als Richard in "Richard the Kid & the King" nach William Shakespeare, eine Koproduktion der Salzburger Festspiele und des Deutschen Schauspielhauses Hamburg.
Die Jury begründet die Auszeichnung für Lina Beckmann wie folgt: "Getrieben von einer geradezu anarchischen Energie, erspielt Lina Beckmann ihren abgründig schillernden Richard. In atemberaubenden vier Stunden entwickelt sie das wahnwitzige Psychogramm einer Figur, die fähig ist, jegliche moralischen Grenzen zu überschreiten." Beckmann spiele diese Rolle "mit einer Intelligenz und Virtuosität, die ihresgleichen sucht" und einer "begeisternden" spielerischen Freiheit. Die Schauspielerin sei "eine große Theaterpersönlichkeit unserer Zeit".
Die Jury bestand in diesem Jahr aus dem Regisseur Jossi Wieler (Vorsitz), der Regisseurin Karin Henkel, die bei "Richard the Kid & the King" selbst Regie führte, und dem Schauspieler André Jung.
Der mit 10.000 Euro dotierte Gertrud-Eysoldt-Ring gilt als einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum und wird seit 1986 jährlich in Bensheim vergeben. Der Preis geht auf ein Vermächtnis des Journalisten und Theaterkritikers Wilhelm Ringelband zurück, der bis zu seinem Tod in Bensheim lebte und in seinem Testament einen Schauspielerpreis mit dem Namen von Gertrud Eysoldt verfügte. Bisherige Preisträger:innen waren unter anderem Charly Hübner, Jana Schulz, Sophie Rois, André Jung und zuletzt Sandra Hüller.
Kurt-Hübner-Regiepreis an Leonie Böhm
Der Kurt-Hübner-Regiepreis, der ebenfalls in Bensheim verliehen wird, geht an Leonie Böhm für ihre am Schauspielhaus Zürich entstandene Inszenierung "Medea*". In der Jurybegründung heißt es: "Leonie Böhm gelingt es, durch ihre klugen, mutigen Zugriffe und in radikaler Kollaboration mit ihren Spieler*innen Texte des klassischen Theaterkanons verblüffend zeitgenössisch erfahrbar zu machen." Jurorin Rita Thiele, ehemals Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, schreibt: "Wie auch in ihren anderen Inszenierungen, ermutigt Leonie Böhm ihre Spieler*innen zu einer radikalen persönlichen Aneignung, auch in Improvisationen. Dadurch blühen sie auf eine Art und Weise, die man schlichtweg nur sensationell nennen kann, und der antike Mythos wird extrem gegenwartsdurchlässig."
Der mit 5.000 Euro dotierte Kurt-Hübner-Regiepreis wird seit 1991 von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Bensheim verliehen.
Beide Preise sollen im Frühjahr 2022 in Bensheim verliehen werden.
(Stadt Bensheim / Deutsche Akademie der Darstellenden Künste / jeb)
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Im Übrigen zweifele ich in keinster Weise an, dass Lina Beckmann diese Auszeichnung verdient hat.
Aber dass bei der Vergabe eines solchen Preises wenigstens noch ein Hauch von Fairness aufrechterhalten wird, ist ja wohl ein verständliches Bedürfnis, oder? Stattdessen lässt Frau Henkel in der Begründung auch noch ihre eigene Inszenierung abfeiern…ich weiß schon, dass es naiv ist, in der Kunst allenthalben Gerechtigkeit einzufordern, aber wenn demnächst Thomas Ostermeier Lars Eidinger zum Schauspieler des Jahres kürt, Shermin Langhoff den Büchnerpreis an Sibylle Berg verleiht und Martin Wuttke René Pollesch zum „Intendanten des Jahres“ macht, dann…brauchen wir solche Preise einfach nicht mehr.
Es ist doch eh ein elitäres Genitalien schütteln. Ein kleiner Kreis wird angeschaut und der Rest bleibt im Schatten.