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Gutachten legt Spartenschließung an hessischen Staatstheatern nahe

Bald ausgetanzt?

Wiesbaden, 22. Dezember 2010. Den drei hessischen Staatstheatern in Wiesbaden, Kassel und Darmstadt drohen empfindliche Einschnitte, wenn sie nicht zusätzlich Geld bekommen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das Kunstministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) in Auftrag gegeben hat, wie unter anderem die Welt und die Frankfurter Rundschau vermelden. Sollten die Betriebszuschüsse auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, "sind strukturelle Veränderungen des Spielbetriebs in allen drei Häusern unvermeidlich", sagte die Ministerin in Wiesbaden bei der Vorstellung eines Gutachtens.

Kühne-Hörmann hatte von der Beraterfirma Actori durchrechnen lassen, wie gut die Staatstheater haushalten. Diese kam zu durchgehend positiven Bewertungen: So liege der Zuschuss pro Besucher bundesweit bei 131 Euro, bei den drei Staatstheatern bewege er sich zwischen 92 Euro (Wiesbaden) und 128 Euro (Kassel).

Es sei bereits gespart worden, auch an Personal, sagte die Ministerin. Dennoch könnten damit die gegenwärtigen und künftige Tarifsteigerungen nicht ausgeglichen werden.

Dem Gutachten zufolge würden die Häuser mindestens ihre gesamten Tanzsparten aufgeben müssen, um die Finanzierungslücke zu schließen. Die drei Intendanten lehnten die Schließung ganzer Sparten in ihren Häusern ab. In Gesprächen mit den Intendanten und den Kommunen will Kühne-Hörmann das weitere Vorgehen klären. Ziel sei, auch in Zukunft eine verlässliche Finanzierung zu ermöglichen.

(Welt / FR / geka)

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Spartenschließung in Hessen: man möchte nur heulen
Da können die Intendanten noch so gut haushalten, was man ihnen sogar bescheinigt und trotzdem scheinen Gutachtern so gravierende Einschnitte der Spartenschließung erforderlich. Seit Monaten liest man es und möchte nur heulen, dass die deutschen Bühnen immer weiter auf den Abgrund zulaufen, und sie können nichts dagegen machen. Nein, ich will nicht heulen, ich will kotzen
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