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Direktor des Deutschen Theaters Berlin entlassen

Kündigungsschutzverfahren anhängig

28. November 2023. Klaus Steppat, seit 2001 geschäftsführender Direktor und stellvertretender Intendant des Deutschen Theaters in Berlin, ist nicht mehr im Amt. Wie die Berliner Zeitung meldet, wollten weder das Haus noch die Berliner Kulturverwaltung die Personalie kommentieren. Steppats Aufgaben hat demnach Intendantin Iris Laufenberg übernommen.

Dass Steppat entlassen wurde, gehe laut Berliner Zeitung aus der Antwort des Arbeitsgerichts Berlin hervor. Demnach habe dessen Pressestelle bestätigt, dass ein Kündigungsschutzverfahren des geschäftsführenden Direktors anhängig ist und Mitte des Monats verhandelt werden soll.

KlausSteppat DeutschesTheater uKlaus Steppat © Deutsches Theater Berlin

Steppat war – nach Stationen in Bonn, Frankfurt / Main und am Berliner Maxim Gorki Theater – seit 2001 am Deutschen Theater Berlin im Amt und arbeitete dort mit den Intendanten Bernd Wilms, Oliver Reese und Ulrich Khuon zusammen.

(Berliner Zeitung / geka)

Kommentare  
Geschäftsführung DT Berlin: Öffentliche Gelder
Das wirft kein gutes Licht auf die neue Intendanz, die vielleicht ein Problem mit Vertrauen und abgeben können hat? Klaus Steppat hat sehr gute Dienste über 20 Jahre für das DT getan. Nicht zu Letzt musste er die ganzen Nichtverlängerungsgespräche abwickeln für die neue Intendanz um dann am Ende selbst gefeuert zu werden. Da es sich hier um öffentliche Gelder handelt mit denen das DT am Laufen gehalten wird, sollte die Senatsverwaltung sich schleunigst zur Causa Steppat verhalten und ausführlich äußern.
Geschäftsführung DT Berlin: Schock
Ein echter Schock. Wer steckt da dahinter? Richard hat Recht: Jetzt ist ganz schnelle Aufklärung seitens der Berliner Kulturverwaltung gefragt.
Geschäftsführung DT Berlin: Und sonst?
Ist sonst noch etwas in Berlin passiert?
Geschäftsführung DT Berlin: Bitte um weitere Aufklärung
Es wäre wirklich Aufklärung wünschenswert wenn und meiner Ansicht nach auch notwendig. Gerne durch die Senatsverwaltung. Aber sehr gerne auch durch die Presse. Auch gerne durch Nachtkritik. Was ist da vorgefallen, dass nach so kurzer Zeit es zu einer solchen Eklat kam? (...) Ist das jetzt eine Verkettung unglücklicher Umstände oder entspricht das Frau Laufenbergs Leitungsstil? Wenn da jetzt noch eine Klage vorm Arbeitsgericht anhängig ist, wirkt das alles in Verbindung mit der relativen Unbekanntheit der Leitungsperson Laufenberg alles sehr fragwürdig. Der Bericht von Herrn Seidler in der Berliner Zeitung war doch schon ein guter Anfang von Aufklärung. Bitte mehr davon und tiefergehend.
Geschäftsführung DT Berlin: Objektivität
(...) 23 Jahre erfolgreiche Geschäftsführung stehen auf der öffentlichen Vita von K. Steppat und wie in solchen Fällen immer, lohnt es sich durchaus hinter die Kulissen zu schauen. So ein Wechsel bringt Änderung der Strukturen, damit eine andere Sicht der Dinge und der Auslegungen. Völlig richtig, dass hier objektive Aufklärung nötig ist. Diese Objektivität hat aber nicht nur der alte Besen sondern auch der neue Besen verdient (...)
Geschäftsführung DT Berlin: Überzogen
Wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Offenbar scheint es um eine fristlose Kündigung (Vermutung) zu gehen. Dafür muss es einen triftigen Grund geben. So etwas geschieht bei einem Haus wie dem Deutschen Theater, das dem Kultursenat untersteht, sicher nicht ohne dessen Einverständnis. Zumindest, wenn es um den Posten des Geschäftsführers geht.
Hier jetzt von Eklat oder Schock zu reden, finde ich völlig überzogen. Oder gar den Leitungsstil und das Vertrauensverhältnis von Frau Laufenberg in Frage zu stellen.
Das Theater wird wohl erstmal bis Ende des Jahres schließen müssen, weil es in Schockstarre verharrt.
Geschäftsführung DT Berlin: Warum?
Warum wird in den Kommentaren (in fast allen?) sofort auf den Leitungsstil der Frau gehackt? Haben wir nicht aus langer Erfahrung gelernt, dass auch Männer die lange leitend sind dennoch nicht zwangsläufig integer sind? Frau Laufenberg hat auch einige Jahre Leitung auf dem Buckel und ist hier nicht automatisch die Buhfrau- abwarten.
Geschäftsführung DT Berlin: Keiner redet?
Das man einen Menschen, der 23 Jahre einen Job (doch anscheinend gut) gemacht hat einfach so abservieren kann ohne dass man sagt wieso und warum, ohne dass die Person eine würdige Verabschiedung bekommt, ohne das eine Schuld oder sonst was im Raume steht und alle schweigen, ist doch hoch seltsam.
Mal wieder: Das Theater tönt hehr, dass es die bessere Welt ist, grün und nachhaltig, menschlich und ganz offen und dann hört man nur leise die Knochen knacksen und da ist einfach einer weg. Und keiner aus dem Haus redet? Kein Schauspieler, niemand.
Hat man 23 Jahre zusammengearbeitet um sich dann einfach nur weg zu ducken?
Wie traurig. Und das ist das große Deutsche Theater, das erste Haus am Platz?
Wer versteht das?
Geschäftsführung DT Berlin: Wirft Fragen auf
So eine Kündigung wirft ja viele Fragen auf. Wurde vorgewarnt? Gab es schon eine anhängige Abmahnung oder nicht? Darauf hätte man schon gerne Antworten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nach so einer Entlassung der Gekündigte wieder einklagen kann ist, die Vergangenheit zeigt das, recht groß. Das kostet das Theater dann wieder viel Geld.
Geschäftsführung DT Berlin: Rechtsordnung
Es gibt aus guten eine Rechtsordnung. Zu dieser gehört das Arbeitsrecht. Personenbezogenen Angaben sind dort extrem enge Grenzen gesetzt. Zugleich gibt es ein Gerichtsverfahren. Das kann nicht so schwer zu verstehen sein, dass die allgemeine Rechtsordnung höher steht, als das Gefühl einzelner, dass sie jetzt endlich mal Aufklärung wollen. Und auch Theater gehören zu dieser Ordnung. Insofern ist es einfach Unsinn, diese seien zu Transparenz in solchen Fällen verpflichtet. Sie dürfen nichts sagen und andere Mitarbeiter*innen auch nicht. All das dient dem Schutz aller Beteiligten, der höher steht, als Einzelwünsche zum Beispiel in diesem Forum.
Geschäftsführung DT Berlin: An den Senat wenden
Abgesehen davon unterstehen Klaus Steppat und Iris Laufenberg - BEIDE GLEICHERMASSEN - dem Berliner Senat und sind - als EINZIGE DT-Mitarbeiter*innen - von diesem angestellt.
Flapsig gesagt: Die können sich gegenseitig gar nicht entlassen. Es bleibt abzuwarten, was die Ermittlungen zeigen, als vorher zu schimpfen oder schwarz-weiß zu malen. Eine andere Möglichkeit wäre sich an den Senat direkt zu wenden.
Geschäftsführung DT Berlin: Berliner Zeitung
"Im Dezember 2022 lag ein Defizit von mehr als 700.000 Euro vor – und das war vor den vielen Wiederaufnahmen und Abschiedsfesten Khuons. Dass die neue Intendantin Iris Laufenberg zu Beginn ihrer Amtszeit den Etat mit vielen Premieren überzieht, um ihn später hoffentlich auszugleichen, ist herkömmliche Praxis." Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/rote-zahlen-am-deutschen-theater-ist-das-defizit-existenzgefaehrdend-li.2165208
Geschäftsführung DT Berlin: Schauspielhaus Zürich
Wie jetzt, Khuon hinterlässt am Deutschen Theater ein extrem hohes Defizit und wird dann ans Schauspielhaus Zürich bestellt, um dort die wegen eines ebensolchen Defizits geschassten Intendanten zu beerben?
Geschäftsführung DT Berlin: Hintergründe fehlen
@10, @12, @13: Also, *dass* es ein Defizit gibt, ist keine personenbezogene Angabe. Woher dieses stammt, ebenso nicht. Es darf vom Haus und vom Dienstherrn eines zu weiten, weiten Teilen aus öffentlichen Geldern finanzierten Hauses durchaus erwartet werden, sich dazu (Höhe, Entstehungsfaktoren, ...) zu äußern. (Ob 700000 Euro eine bei einem Multimillionenetat pro Jahr relevante Größe darstellt, ist nur im Kontext und Zeitverlauf zu beurteilen. Will heißen: Hier fehlen wirklich noch viele Hintergründe, fachlicher und sachlicher Natur, und natürlich auch eine mehrjährige Betrachtung.)
Mich persönlich würde es sehr überraschen, wenn ein erfahrener Theaterleiter wie Uli Khuon das Haus in budgetär desolatem Zustand übergeben hätte. Aber noch einmal: Statt zu spekulieren, wären weitere Informationen zum Sachverhalt heranzuziehen. #informationsfreiheitsgesetz #landesrechnungshof #kultursenat
Geschäftsführung DT Berlin: Neugier genügt?
Liebe Leute, Eure Neugier, Euren Gesprächsbedarf und Eure Aufklärungsappelle in aller Ehren, aber: Das ist ein laufendes rechtliches Verfahren. Da wird jetzt niemand was sagen. Und das ist auch okay so. Da muss sich der*die geneigte Nicht-Direktbetroffene mal in Geduld üben.
Geschäftsführung DT Berlin: Steuerzahler:innen direkt betroffen
@15: Was meinen Sie mit "das"? Im Seidler-Artikel geht es, wie auch in den Kommentaren (allerdings nicht in der nk-Meldung) um ein Budgetdefizit. Gibt es Ihres Wissens dazu ein "rechtliches Verfahren"? Ich schätze, Sie meinen die Personalangelegenheit (Kündigung, Anfechtung, ...)

Kurzum: Wenn es um das Steuergeld geht, sind die Steuerzahlenden unter den Kommentierenden direktbetroffen. Ich zahle Steuern.

Und dann ist da noch §53 ArbGG "Die Verhandlung vor dem erkennenden Gericht einschließlich der Beweisaufnahme und der Verkündung der Entscheidung ist öffentlich.". Ist freilich nur relevant, sofern es zur Verhandlung kommt. Aber: Ich bin kein Jurist. Und würde mich daher über präzisere Hinweise freuen. (Das Thema "Personal/Recht" kommt ja alle paar Monate wieder auf bei nk.)
Geschäftsführung DT Berlin: Kein legales Anrecht
@16 Auch als Steuerzahler*innen haben wir kein legales Anrecht auf Sofortbefriedigung unserer Neugier / unseres Aufklärungsbedürfnisses in einem laufenden Verfahren, das derzeit an irgendeinem Punkt VOR der eigentlich Verhandlung steht.

Ich bezog mich mit "das" auf den Fall Klaus Steppat, genauer gesagt, auf:
"Dass Steppat entlassen wurde, gehe laut Berliner Zeitung aus der Antwort des Arbeitsgerichts Berlin hervor. Demnach habe dessen Pressestelle bestätigt, dass ein Kündigungsschutzverfahren des geschäftsführenden Direktors anhängig ist und Mitte des Monats verhandelt werden soll."

Vielleicht sollten Sie überlegen, zur Verhandlung zu gehen, falls diese öffentlich sein sollte? Oder sich ansonsten in Geduld üben?
Geschäftsführung DT Berlin: Wer kommt mit?
Wer kommt mit zur Gerichtsverhandlung? Ich würde sie mir - sofern zeitlich verfügbar - gern anschauen.
Geschäftsführung DT Berlin: Wann
John, wann ist die denn genau?
Geschäftsführung DT Berlin: Termin Gerichtsverhandlung
Wann und wo ist die Verhandlung?
Und ist diese öffentlich?
Wird Herr Steppat anwesend sein?

(In einer Pressemitteilung des Arbeitsgerichts Berlin heißt es, dass das Verfahren, so es zuvor nicht zur Einigung kommt, "mit einem auf den 28. Mai 2024, 13:00 Uhr, anberaumten Kammertermin fortgesetzt" wird. Viele Grüße, d. Red. https://www.berlin.de/gerichte/arbeitsgericht/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1396926.php)
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