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Marcel Kohler erhält Alfred-Kerr-Darstellerpreis
Ein Spiel, so zugewandt
Berlin, 22. Mai 2016. Marcel Kohler erhält den mit 5.000 Euro dotierten Alfred-Kerr-Darstellerpreis für die beste Leistung einer jungen Schauspielerin / eines jungen Schauspielers im Rahmen des Theatertreffens der Berliner Festspiele. Kohler spielt den Studenten Arkadij Nikolajitsch Kirsanow in Daniela Löffners Inszenierung Väter und Söhne (von Brian Friel nach dem Roman von Iwan Turgenjew) am Deutschen Theater Berlin.
Alleinige Jurorin war die Schauspielerin Maren Eggert, die wie Kohler am Deutschen Theater in Berlin engagiert ist. In ihrer Begründung heißt es: "Es freut mich zu sehen, wie zugewandt dieses Spiel ist, und wie wichtig und wertvoll Kohler ganz offensichtlich seine Spielpartner sind. Und für diesen Moment frage ich mich nicht mehr, warum ein Mensch Schauspieler ist. Es ist einfach gut so, wie es ist." Die vollständige Rede Eggerts ist hier nachzulesen.
Marcel Kohler © Eike Walkenhorst
Marcel Kohler wurde 1991 in Mainz geboren. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Seit Februar 2015 ist er festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Beim 3. Internationalen Festival der Schauspielschulen in Peking 2013 wurde er mit dem Best Acting Prize ausgezeichnet. 2014 erhielt er den O.E. Hasse-Preis.
Der Alfred-Kerr-Darstellerpreis wurde 1991 von der Familie Kerr und der Pressestiftung Tagesspiegel sowie den Berliner Festspielen gemeinsam ins Leben gerufen. Mit dem Preis wird die herausragende Leistung eines/r jungen Schauspielers/in ausgezeichnet, der / die in einer der zum Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen mitwirkt.
(miwo)
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Soll ein/e Juror/in eine Reihe herausragender Schauspieler/innen nicht berücksichtigen, nur weil sie am gleichen Haus beschäftigt sind?
Was wären Ihre (#1, #3) Gegenvorschläge gewesen? Ich weiß, das Gorki, das Gorki.
Mich jedenfalls überzeugt die Wahl als solche!
ich denke, es ist schon ein Unterschied, ob man einen ehemaligen oder (potentiellen) zukünftigen Kollegen auszeichnet oder ob man einen aus dem eigenen Ensemble wählt, mit dem man aktuell zusammenarbeitet. Weil das implizit natürlich auch eine Auszeichnung für das eigene Ensemble, das eigene Haus ist und insofern nicht ganz unabhängig wirkt.
Aber natürlich sollte man das weniger Maren Eggert anlasten als der Alfred-Kerr-Stiftung, die sie – nachdem die TT-Auswahl mit "Väter und Söhne" im Tableau feststand – als Kerr-Jurorin benannt und damit erst in die Bredouille gebracht hat, zwischen direkten Ensemblekollegen und anderen entscheiden zu müssen.
Ich glaube, derartige Verstrickungen schaden letztlich dem Ansehen dieses Preises, weshalb man in Zukunft einfach im Vorfeld versuchen sollte, sie zu vermeiden. Für Marcel Kohler ist es schade, dass seine Auszeichnung nun wohl oder übel mit einem Geschmäckle einhergeht – wofür er selbst nicht das Geringste kann.
Mit freundlichen Grüßen, Anne Peter
Herzlichen Glückwunsch!