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Mecklenburg-Vorpommern soll Theater- und Orchesterakademie bekommen

Akademie für Stellenabbau?

Rostock, 21. Oktober 2015. Mecklenburg-Vorpommern soll eine Theater- und Orchesterakademie bekommen. Wie die Ostseezeitung berichtet, soll die von Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) zu Wochenbeginn angekündigte Akademie bei der Hochschule für Musik und Theater (HMT) in Rostock angesiedelt werden.

Der Hintergrund: Stoßen die Bühnen und Orchester an Personalgrenzen bei der Umsetzung größerer Projekte, sollen Studenten von der Akademie eingesetzt werden können. Brodkorb will für die Akademie nach Angaben der Zeitung über fünf Jahre 750 000 Euro bereitstellen, die Theater sollen sich beteiligen.

Nun hat die Deutsche Orchestervereinigung vor einem Missbrauch der geplanten Akademie gewarnt. Solche Ausbildungsmöglichkeiten dürften nicht dazu benutzt werden, um bestehende Arbeitsplätze abzubauen, sagte die Pressesprecherin der Musikergewerkschaft, Uli Müller der Ostseezeitung zufolge.

Grundsätzlich begrüße es die Deutsche Orchestervereinigung, wenn neue praxisorientierte Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen werden. "Dabei wäre es auch sinnvoll, auf bereits bestehenden Strukturen wie die Junge Norddeutsche Philharmonie Neubrandenburg aufzubauen", zitiert die Ostseezeitung Müller. Problematisch wäre es allerdings, wenn Akademie-Ausbildungsplätze an die Stelle von festen Arbeitsplätzen treten würden.

(Ostseezeitung / geka)

 

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Kommentare  
Theaterakademie MV: mehr Klarheit!
Was heisst das jetzt für die Theater konkret, besonders für das Rostocker Volkstheater? Gehört das zum Plan des Abbaus? Wird so die beschlossene Schließung der Sparten nun endgültig umgesetzt? Längst vorbereitet von Brotkorb und nun still und konsequent durchgezogen? Rechnen müssen wir wohl mit allem, aber Klarheit für alle Theaterleute wäre jetzt langsam fair.
Theaterakademie MV: ein Danaergeschenk
Ein Danaergeschenk. Jeder weiß, dass die Landesregierung Stellen im Bereich der Orchestermusiker abbauen wird. Es ist mehrfach angekündigt worden. Auf diese Weise werden die abzubauenden Stellen in den Orchestern durch Studenten kompensiert, deren Arbeitskraft man ausnutzt. Schlimm genug, dass sich die Hochschule für Musik in Rostock dafür hergibt, dass perfide Spiel mitzuspielen, und jetzt gemeinsame Sache mit einer auf Fusionen und Spartenabbau fixierten Kulturpolitik macht, anstatt sich mit den Theatern zu solidarisieren. Eine Entsolidarisierung.
Theaterakademie MV: sehr besorgt
Es geht auch um die Chorsänger, die doch ersetzt werden müssen, wenn die Sparte Chor abgeschafft wurde! Hier wird vorbereitet, was längst beschlossen ist und nun umgesetzt werden soll. Wenn Chorsänger dann mal gebraucht werden, gibt es genug Nachwuchs, den man sich ausleihen kann. Also Vorsicht! Hier wird gerade ganz clever die Sparte Chor am Rostocker Volkstheater abgeschafft. Wir hoffen, die Theaterleitung ist wachsam und reagiert! Wenn das überhaupt noch eine Chance hat. Viele Kollegen in MV sind sehr besorgt.
Theaterakademie MV: durchschaubarer Plan
Pfui Teufel, dass die Politik sich nicht mal schämt, einen so durchschaubaren Plan an die Öffentlichkeit zu bringen. Generation Praktikum staatlich organisiert!
Theaterakademie MV: keine Öffnung
Enorm geschwächt wurden die Häuser im Norden durch Intendanzen, die es gerade nicht verstanden haben und nicht verstehen, ihre Häuser nach außen zu öffnen. Ihr Publikum mit Handschriften zu beschenken, die anderswo entstehen, als an den Häusern selbst. Maßstäbe hat Latchinian am Volkstheater Rostock gesetzt. Zwölf Regiearbeiten aus seiner Hand in einem Theaterjahr. Das Publikum bescherte dem Meister dafür einen Spitzenplatz unter den am wenigsten besuchten Spielzeiten. Schwerin unter Kümmritz ist unter Kümmritz und Dehler aufgeteilt worden. Gefühlt und so tatsächlich über Jahrzehnte. Neustrelitz und Neubrandenburg ohne Ausschreibung an Kümmritz und Bordel. Letzter Garant für Kontinuität, wenn es um die eigene Sache geht. Oder kennt hier jemand einen der Schauspieler, der an Bordels öffentlich geförderter Schauspielakademie ausgebildet wurde?
Theaterakademie MV: zynisch + opportunistisch
Das Theatermodelle in MVP muß komplett neu durchdacht werden. Ich sehe weder das Theater in Schwerin noch in Rostock sich in die richtige Richtung entwickelnd. Das Rostocker Publikum ächzt unter der Monotonie der immer wieder von Latchinian inszenierten lauwarmen Inszenierungen. Und dass die Hochschule in Rostock da mitmacht ist zynisch und opportunistisch!
Theaterakademie MV: die falschen Worte
zu 5 u. 6
Nun lassen Sie doch endlich mal Ihre durchsichtige Kampagne gegen Latchinian enden. (…) Sie wirken (…) nicht sachlich. Wenn " ächzen unter der Monotonie lauwarmer Inszenierungen" Standing ovations, ausverkaufte Vorstellungen und eine gerade wieder umjubelte norway. today - Premiere mit hmt - Studenten beschreiben soll, dann wählen Sie falsche Worte und haben offensichtlich Absichten, die unserem Volkstheater schaden.
Auch die Absichten des OB am Volkstheater zu sparen oder zu kürzen, sind so alt wie dessen Wahl vor über 9 Jahren. Latchinian hält dagegen und ist nicht verantwortlich zu machen für diese Pläne, im Gegenteil. Er ist ein Glücksfall für Rostock und wir sollten alles tun, um ihn zu stützen.
Theaterakademie MV: Leere Säle
An Rostocker:
(...)
Und die Vorstellungen im Volkstheater sind alles andere als ausverkauft. Leere Säle - leere Seele.
Wenn eine Diskussion über die abfallende Qualität am Theater Rostock unterbunden wird, ist das für das Theater schädlich.
Wir brauchen dort einen Intendanten, der sich für die Zukunft seines Theaters interessiert.
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