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Migranten-Quote für Berlins leitendes Kulturpersonal?

"Über Quoten nachdenken"

24. Mai 2012. Eine "Diversity-Quote für das Leitungspersonal unserer Kulturinstitutionen" fordert Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz in der ZEIT vom 25. Mai 2012. Damit soll eine bessere Durchmischung des Publikums erreicht werden. Migranten würden erst dann verstärkt die kulturellen Angebote wahrnehmen, so Schmitz, wenn auch in den städtischen Kulturinstitutionen "in irgendeiner Weise ihre Geschichten, Erfahrungen und Erlebnisse bearbeitet werden. Wenn sie sich selbst auf den Bühnen der Stadt als handelnde Figuren wiederfinden und nicht als Fremde oder Exoten".

Ein erster Schritt wären "Zielvereinbarungen mit Intendanten, die kulturelle Vielfalt als Teil ihres kulturpolitischen Auftrags festschreiben". Man müsse aber auch über eine "Diversity-Quote für das Leitungspersonal unserer Kulturinstitutionen" nachdenken. Anlass für Schmitz' Essay in der ZEIT ist die Ernennung der türkischstämmigen Shermin Langhoff zur Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters in den vergangen Tagen.

(ZEIT / mw)

 

Mehr in der ausführlichen Presseschau.

Das Schauspiel Köln experimentierte bereits mit einer Migranten-Quote für das Schauspiel-Ensemble, was seinerzeit zu heftigen Diskussionen führte.

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Kommentare  
Migrantenquote für die Kultur: mit gutem Beispiel voran
Da ist jetzt wohl André Schmitz sein Coup am Gorki etwas zu Kopfe gestiegen. Wenn er das wirklich ernst meint, sollte er am besten sofort mit guten Beispiel voran gehen und seinen Posten zur Verfügung stellen, anstatt den "Kulturinstitutionen" was auch immer er genau damit genau meint, vorzuschreiben, von wem sie in Zukunft zu leiten sind.
Migrantenquote für die Kultur: mehr Impuls als Gedanke
@ stefan - dem gibt es nichts hinzuzufügen ...
schmitz steht für eine gruppe kulturbestimmer in berlin, die ohnehin bessere impulse als gedanken haben.
Migrantenquote für die Kultur: positiver Rassismus
tolle idee. da kommt man in zukunft zum vorsprechen also mit abstammungsnachweis.
reicht ein reinrassiger migrant als grossvater und muss mindestens die mutter migrantin sein?
oder hilft es wenn ich eine migrantin heirate.
wie bewirbt man sich denn dann?
ich bewerbe mich auf eine stelle als arier darsteller, oder ich möchte einer von den 30% migratinsdarstellern sein.
wenn integration nicht klappt dann stellen wir sie wenigstens dar, ne?
das nennt man positiven rassismus.
wenn die berliner intendanten nicht mehrheitlich in rente oder kurz davor wären, würde es längst viel mehr migranten geben.
Migrantenquote für die Kultur: überfälliger Vorschlag
Eine überfälliger Vorschlag! Es wird Zeit, dass wir die bildungsbürgerliche Kulturdominanz aus dem 19. Jarhundert überwinden und sich die Diversity der Gesellschaft in allen demokratischen Institutionen wiederfindet!
Migrantenquote für die Kultur: mühsame Veränderungen
Natürlich hat der Mann Recht! Das Beste, es geht auch ohne Quote. Veränderungen in der Gesellschaft setzen sich mühsam in den öffentlichen Institutionen durch. Es gibt inzwischen sogar Migranten im ZDF.
Migrantenquote für die Kultur: biometrischer Pass her
Was ist ein Migrant? Wo sind die Grenzen? Was sind die trennscharfen Kriterien? Wer darf so etwas festlegen? Herr Schmitz? Ich hätte gerne jetzt einen biometrischen Pass, der mir sagt was ich bin.
Migrantenquote für die Kultur: Vorschlag
Kommentar 1: Danke "Stefan"! Und jetzt sollte sich ein Satiremagazin damit beschäftigen.
Migratenquote: Hetero-Quote?
Und wo bleibt die mittlerweile überfällige Hetero-Quote bei den Berliner Opernintendanten??
Migrantenquote: Vorschlag
Alice Schwarzer könnte doch Frank Castorf beerben!
Migrantenquote: Frage im Hinterkopf
Vielleicht sollte man erst einmal über eine ausreichende Finanzierung der "Kulturinstitutionen" in Deutschland nachdenken. Dann würden die Theater sicherlich auch vermehrt Themen aufgreifen, mit denen sie nicht "auf der sicheren Seite" sind und ihre Spielpläne ausweiten. Dazu würden auch größere Ensemble sicherlich die Möglichkeit bieten, vielfältiger zu sein (in Bezug auf die Diskussion der schwierigen Situation für Schauspieler mit Migrationshintergrund) - da betrifft das nicht nur Künstler mit Migrationshintergrund, auch übergewichtige Schauspielerinnen haben es schwer, weil sie angeblich "nicht so vielfältig einsetzbar" sind. Mit einer guten Finanzierung der Bühnen und größeren Ensembles müsste man nicht über eine Quote nachdenken. Außerdem hätte ich als Künstler mit Migrationshintergrund immer die Frage im Kopf: "Bin ich wegen meines Könnens oder der Quote engagiert worden?" - das wäre für mich eine schreckliche Vorstellung...
Migrantenquote: Andere Quoten?
n's und stefans kommentare sagen eigentlich schon alles. mir fällt aber noch ein, dass man zusätzlich zu einer migranten-quote auch schauen sollte, dass genug juden in den theatern arbeiten, und warum nicht auch genug nazis.
Migrantenquote: Guter Vorschlag
presons vorschlag finde ich auch gut.
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