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PEN-Schrifsteller Dawood Siawash tot aufgefunden

Der Schriftsteller, Journalist und Aktivist Dawood Siawash (1955–2023) © privat

21. September 2023. Der afghanische Journalist und Schrifsteller Mohammad Dawood Siawash ist am gestrigen Mittwochnachmittag, dem 20. September 2023, tot in der Pegnitz, im Bereich der Wolfsgrubermühle in Fürth/Bayern, aufgefunden worden, meldet der Bayerische Rundfunk BR|24. Er war seit vergangenem Sonntag vermisst worden. Hinweise auf ein Gewaltverbrechen hat die Polizei derzeit nicht, so BR|24. Obduktionsergebnisse stehen noch aus.

Der in Fürth lebende Schriftsteller war Stipendiat im Writers-in-Exile Programm des PEN-Zentrums Deutschland. In einer eigenen Mitteilung zur Todesnachricht schreibt der PEN: Dawood Siawash war "in seiner Heimat nicht nur ein angesehener Schriftsteller und Journalist, sondern auch ein Kritiker der afghanischen Regierung, wenn es um Machtmissbrauch und Korruption ging. Mit Afghanistan verbindet uns das Bild von Krieg und Terror. Dawood Siawash gehörte zu denen, die ihrem Land eine andere Stimme gaben: eine Stimme des Friedens, der Menschlichkeit und der Künste als Gegenentwurf zu Gewalt und Zerstörung."

Mohammad Dawood Siawash wurde am 5. Juni 1955 in Kapsia/Afghanistan geboren und war als Schriftsteller, Journalist und Aktivist bekannt. Am 7. November 2020 traf seine Familie ein schwerer Schlag, als sein ältester Sohn Yama in Kabul durch eine Autobombe ermordet wurde. "Es war ein gezielter Anschlag auf den jungen Journalisten, der, wie sein Vater, über Missstände und Korruption in seinem Land aufklärte", schreibt der PEN. Kurze Zeit später floh Dawood Siawash mit seiner Familie über Indien nach Deutschland. Dawood hinterlässt seine Frau und fünf Kinder.

(BR|24 / PEN-Zentrum Deutschland / chr)

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