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Piratenpartei schlägt Schließung der Deutschen Oper Berlin vor
"Wir haben ja noch zwei Opern"
26. März 2012. Am Tag, nachdem der Piratenpartei der Einzug ins saarländische Landesparlament gelang, macht die Berliner Fraktion, die seit September 2011 im Abgeordnetenhaus vertreten ist, durch eigenwillige kulturpolitische Vorschläge auf sich aufmerksam. Wie etwa der RBB meldet, haben die Piraten vorgeschlagen, eine komplette Streichung der Subventionen für die Deutsche Oper Berlin in Höhe von 39 Millionen Euro vorzunehmen und stattdessen kleinere Projekte zu fördern.
"Wir haben ja noch zwei weitere Opern", wird der kulturpolitische Sprecher der Piraten, Christopher Lauer, zitiert. Die Berliner Regierungsparteien SPD und CDU wiesen indes die Forderungen der Piraten entscheiden zurück und warfen ihnen Unkenntnis in Finanzierungsfragen vor. Zugleich beschloss die Koalition eine Erhöhung des Etats der freien Gruppen um eine Million Euro (von bislang 5,15 Millionen Euro) sowie eine Million Euro zusätzlich für die Kurfürstendamm-Bühnen und das Schlossparktheater Dieter Hallervordens.
(rbb online / wb)
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Außerdem : der Senator für Kultur und seine Vertreter, also Wowereit, Schmitz ( Wer ist She, She... ?! ) und Wöhlert schieben, mit dieser politischen Entscheidung ohne Absegnung des Haushaltsausschusses, die Problematik geschickt von sich. Sollte der HA diese 1 Mio. nicht absegnen, haben sich diese Herren die Hände rein gewaschen. Verantwortlich im Sinne einer konzeptionelen, strukturrellen Förderpolitik, in Kenntniss der Bedeutung freier Kulturarbeit im Bereich darstellender Künste, ist diese Politik nicht. Geschätzte 6 Mio. € Mehrkosten verlangte die aktuelle Situation der freien Gruppen in Berlin. Die "wackeligen" 1 Mio für die freien Gruppen sind ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die Forderung der Piraten setzt die Unfähigkeit und Unkenntniss dieser politischen (Kulturpolitisch trifft ja überhaupt nicht mehr) Mandatsträger die Krone auf. Umverteilung der Gelder durch Schließungen bestehender Institutionen ist keine konzeptionelle und verantwortliche Linie, hier müsste sich der Protest der freien Künste in Berlin schnell mobilisieren, damit sich im Sinne einer Solidarität die Forderung nicht eines Tages umkehrt. Alles zusammen, ein Armutszeugniss!!
CLAUS PEYMANN
fordert: Verdopplung der Kulturausgaben
im Gespräch mit Frank A. Meyer und Michael Naumann Claus Peymann, Intendant des Berliner Ensemble, fordert eine Verdopplung der Kulturausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden.
In der nächsten Matinee der Reihe CICERO-FOYERGESPRÄCHE im Berliner Ensemble am Sonntag, 6. Mai um 11.00 Uhr wird er zusammen mit Frank A. Meyer (Journalist und Kolumnist) und Michael Naumann (CICERO Chefredakteur) seine Position darstellen und begründen. Sonntag, 6. Mai 2012, 11 Uhr
Heißt links querschießen?
Deutsche Oper eher CDU?
Peymann fordert Etaterhöhung. Ist der links. Gewiss!
Mag man ihn?
Egal!
Gebt der Jugend eine Chance? Sind es die Piraten?
Icke weest det alles nich!
Dennoch, schließt keine Kulturstätten, fördert Kulturprojekte! Das ist sinnvoll ausgegebenes Geld.
Eine andere Frage ist natürlich, wenn man sich den neuen Spielplan von Dietmar Schwarz durchliest, der den Abonnenten bereits zuging, also veröffentlicht ist: Braucht Berlin wirklich einen weiteren Rigoletto (letzte Berliner Inszenierung 2009), einen neuen Parsifal (letzte Berliner Inszenierung 2005), einen neuen Peter Grimes (letzte Berliner Inszenierung 2005), eine neue Liebe zu den drei Orangen (letzte Berliner Inszenierung 1998, immer noch im Repertoire)? Die Namen der Regisseure und Dirigenten sind alle so, dass man gutes Mittelmaß erwarten darf.
Die Argumentation des Hauses wird natürlich sein: Wir brauchen Parsifal und Rigoletto, weil wir das Haus mit Raritäten nicht voll kriegen. Aber wenn man das Haus nur voll kriegt mit Werken, die es ohnehin bereits in Berlin gibt, dann braucht Berlin dieses Haus eben nicht.