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Interimsleitung für Volkstheater Rostock
Übergangsübernahme?
Rostock, 9. März 2016. Die Stadt Rostock hat Steffen Knispel, Prokurist der Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding GmbH, interimsmäßig mit der Leitung der Geschäfte des Volkstheaters Rostock betraut – "um die Handlungsfähigkeit" des VTRs "übergangsweise zu gewährleisten". Dessen Geschäftsführer, Sewan Latchinian und Stefan Rosinski, sind seit Anfang dieser Woche beide für längere Zeit krank geschrieben.
Knispel ist laut Pressemitteilung aus dem Rathaus "mit den kaufmännischen Gegebenheiten in der Volkstheater Rostock GmbH vertraut und war bereits mehrfach bei kommunalen Unternehmen übergangsweise in Führungsverantwortung". Unter anderem war er 2014 für ein halbes Jahr Interims-Geschäftsführer des Flughafens Rostock-Laage.
Laut Finanzsenator und OB-Stellvertreter Chris Müller werde derzeit geprüft, "welche weiteren rechtlichen Schritte in diesem Zusammenhang notwendig sind". Außerdem würden "im Haus die aktuell anstehenden Entscheidungen zusammengetragen, die notwendig sind, um den laufenden Betrieb zu sichern".
11. März 2016. Inzwischen ist Finanzsenator Chris Müller offenbar mit der Prüfung zu einem Ende gekommen. Jedenfalls übernimmt er selbst nun interimsweise die zweite Geschäftsführer-Position am Volkstheater. Das melden die Norddeutschen Neuesten Nachrichten (10.3.2016).
Müller sei per "Eilentscheidung" von Oberbürgermeister Roland Methling an die Spitze der Gesellschaft berufen worden. Der Hauptausschuss der Rostocker Bürgerschaft soll diese Personalentscheidung per Dringlichkeitsvorschlag am 15. März bestätigen. Der Gesellschaftsvertrag habe diese "vorübergehende Regelung" erzwungen, um auch in Abwesenheit des Intendanten Sewan Latchinian und des kaufmännischen Geschäftsführers Stefan Rosinski die Geschäftsfähigkeit der Bühne "zu gewährleisten und die volle Handlungsfähigkeit für Steffen Knispel zu schaffen. Es gelte das Vier-Augen-Prinzip", zitierren die NNN Chris Müller sowie einen Sprecher des Rostocker Rathauses.
(rathaus.rostock.de / Ostsee-Zeitung / www.maz-online.de / Norddeutsche Neueste Nachrichten / ape / jnm)
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Aber es ist tatsächlich ein großes Armutszeugnis, und die Wahl zeugt nicht wirklich davon, dass Gesellschafter oder Aufsichtsrat den Durchblick hätten.
In einer solchen Situation hätte man Christine Scheel, die Verwaltungsleiterin und Michael Mund, den Chefdramaturgen, mit der Geschäftsführung beauftragen müssen.
Es war einmal ein wichtiges Theater, und wieder war der Bühnenverein nicht zur Stelle, um es zu schützen......
http://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=9086:anlaesslich-des-austritts-des-volkstheaters-rostock-aus-dem-deutschen-buehnenverein&catid=101:debatte&Itemid=84
Das ist ja das eigentliche Problem, das ich meinte. Es geht in Rostock und MV leider längst nicht mehr ums Künstlerische, sondern nur noch um Strukturen und Funktionales. Menschen, Künstler, Zuschauer zählen nicht. Künstlerisches, so mein Eindruck, stört nur, erst recht künstlerische Erfolge. Latchinian und Rosinski sind krank und krankgeschrieben, aber noch kranker und leider nicht krankgeschrieben empfinde ich die Kulturpolitik von Brodkorb und Methling, gestützt von Sellering.
Aber Kunst ist vor allem etwas menschengemachtes, und kranke Bedingungen machen Menschen auf Dauer krank und auch Theater. Allein 6 Vorstellungen fallen durch Latchinians Erkrankung im März aus, darunter 4 ausverkaufte, eine davon wollte ich sehen. Wieder wie schon im Vorjahr fällt mindestens eine Neuinszenierung aus. Das darf so nicht weitergehen. Da gehts längst nicht mehr um Interimslösungen,auch nicht um fähige oder kompetente, sondern um eine gesunde Kulturpolitik in Stadt und Land, denn sonst geht alles kaputt.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Droht-dem-Theater-Vorpommern-die-Insolvenz,nordmagazin34630.html
http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rostock-Streit-um-Volkstheater-Intendant,nordost113.html
Es wäre klüger gewesen, wenn das Theater viel früher aus dem Bühnenverein ausgetreten wäre. Denn eines wird klar: Unterstützung durch den Bühnenverein gibt es nicht - nicht in Rostock, nicht in Schwerin, nicht in Greifswald/Stralsund. Während Herr Bolwin bereits reagiert, wenn nur eine Stecknadel im Kölner Theater in die Fugen zwischen Drehbühne und Boden fällt, werden die Theater hier alleine gelassen.
Und noch schlimmer ist die Einsetzung eines Geschäftsführers aus Städtischen Werken der vom Tuten und Blasen ja gar keine Ahnung hat.
Man kann nur hoffen, dass die verbliebenen Mitglieder der Ensembles und der Dramaturgie zwei Sprecher wählen, die als Vertreter der Belegschaft mit der Stadt verhandeln, wie es nun mit dem Theater weitergehen soll. Der neue Spielplan muss zügig gemacht werden, und und und...
Das sog. Hybridmodell ist somit nicht nur durch den Aufsichtsrat und die Bürgerschaft (oberstes Willensbildungsorgan der Kommune) als Grundlage der weiteren Debatte anerkannt worden, sondern auch durch den Gesellschaftervertreter." Also wird der künstlerische Leiter Latchinian bei seiner Wiederkehr (...) den Beschlüssen Folge leisten müssen und das Hybridmodell für das Volkstheater Rostock zur Spielzeit 2018 umsetzen müssen. Ach und Frau Kirmes, das vom Intendanten vorgeschlagene Modell enthielt wesentlich mehr Kündigungen und Nichtverlängerungen, als im beschlossenen Modell. Mit (...) einem kreativen Ansatz kann der künstlerische Leiter des Theaters sicherlich das beschlossene Modell mit Inhalt füllen, der dem Angebot von 4 Sparten in der Stadt nahekommt. (...) Derzeit scheint Latchinian vielleicht nicht der Totengräber des Volkstheaters Rostock zu werden, aber der der Sparte Schauspiel auf alle Fälle.
Die Totengräber der Schauspielsparte heißen weiß Gott anders: Brodkorb, Methling, Sellering, Rosinski, Sens zum Beispiel.