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Schauspieler und Regisseur Frank Wickermann ist tot
Eben noch Leben
4. April 2020. Unerwartet ist am 2. April der Schauspieler und Regisseur Frank Wickermann verstorben. Das teilte das Schlosstheater Moers online mit.
Als wichtiger Mitgestalter des Schlosstheaters habe Frank Wickermann jede Produktion durch seine Erfahrung, seine künstlerische Phantasie und seinen besonderen Humor bereichert, heißt es in der Nachricht: "Sein intensives Mitdenken und Mitgestalten war von inhaltlicher Weitsicht ebenso geprägt wie von Präzision. In seiner Arbeit, die stets in einem tiefen Verständnis von Respekt und Gerechtigkeit verwurzelt war, interessierten ihn besonders die komplizierten, gebrochenen, gefährdeten und dunklen Charaktere".
Prägende Rollen am Schlosstheater Moers waren diesem zufolge u.a. Molières Geizigen, Gottlieb Biedermann aus Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter", O’Brian in Orwells "1984", den Judas, Wotan und die Präsidentin in "Kabale und Liebe".
Frank Wickermann wurde 1966 in Bochum geboren. Nach einem Studium der Germanistik, Theater-, Film-und Fernsehwissenschaften studierte er dort auch Schauspiel an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Als Schauspieler war er Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum und am Theater Oberhausen sowie Gast am Schauspielhaus Hamburg. Am Schlosstheater Moers war er seit 2008 fest im Ensemble, wie zuvor schon von 1999 bis 2003. In Moers inszenierte er u.a. 2007 "Zukunft satt". Daneben spielte Frank Wickermann in Film-und Fernsehproduktionen, u.a. "Der freie Wille", "Die Wilden Hühner", "Die Entdeckung der Currywurst" und "Romy". Dreimal wurde er als bester Schauspieler mit dem NRW-Kritikerpreis ausgezeichnet. Seit 2011 unterrichtete er im Fachbereich Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste in Bochum.
(Schlosstheater Moers / eph)
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Ich danke dir unendlich für all das was du mir gezeigt und beigebracht hast. Du bist für mich einer der prägendsten Menschen in den vier Jahren Schauspielstudium gewesen, sowohl auf der Bühne als auch davor. Die Art wie du Theater verstanden hast ist so besonders, so zeitlos, so mittelbar und echt! Dein Theater ist vor allem persönliche Investition und unter 100% hast du es nie gemacht - das wird mich mein Leben lang begleiten!! Keine meiner Figuren kommt ohne deine Ratschläge aus und 4.48 Psychose wird immer in meinem Repertoire bleiben.