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Schauspiel Stuttgart zieht auf die Probebühne
Ungeklärte Schuldfrage
8. Mai 2012. Das Schauspiel Stuttgart, das zum Ende der Spielzeit 2011/12 wegen einer weiteren Sanierungsphase erneut das Schauspielhaus verlassen muss, wird seine Hauptspielstätte für die Spielzeit 2012/13 im Probenzentrum NORD am Löwentorbogen einrichten. Das teilt das Theater heute in einer Presseerklärung mit.
Die große Probebühne der Oper Stuttgart solle als Spielstätte für ca. 400 Zuschauer ausgestattet werden. Dort könnten sieben ursprünglich für das Schauspielhaus geplante Premieren stattfinden. "Eine Premiere wird ins Kammertheater verlegt, eine weitere für das Schauspielhaus konzipierte Inszenierung wird als Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim realisiert werden und soll zunächst in Mannheim, später in Stuttgart Premiere haben." Die Oper Stuttgart werde während dieser Zeit die große Probebühne des Schauspiels für Proben nutzen, das Schauspiel reaktiviere die Probebühne im Gebäude des ehemaligen, derzeit noch leer stehenden, Depots.
Diesem Vorschlag von Schauspielintendanz und Geschäftsführung der Staatstheater Stuttgart habe der Verwaltungsrat der Staatstheater Stuttgart in seiner gestrigen außerordentlichen Sitzung zugestimmt, heißt es in der Presseerklärung weiter.
Nach Berechnungen des baden-württembergischen Finanzministeriums wird die Reparatur der während der Sanierung des Stuttgarter Schauspielhauses gemachten Fehler weitere Millionen verschlingen. 24 Millionen Euro hat die Sanierung bereits gekostet, weitere 5,5 Millionen Euro kommen noch dazu. "Ursache für die Mehrkosten sind Themen wie beispielsweise Schadstoffe und Planungsfehler in der Initialphase", schreibt das Schauspiel in seiner Presserklärung. Der Rechnungshof Baden-Württemberg sei eingeschaltet um den Verlauf der Baumaßnahme zu prüfen. Die Prüfung habe bereits begonnen. "Die Schuldfrage ist noch nicht abschließend geklärt. Regressforderungen stehen im Raum. Das Land wird zunächst für die Kosten aufkommen müssen, damit die Arbeiten zeitnah erledigt werden können", wird der Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Wolfgang Leidig zitiert. Da die Stadt Stuttgart die Hälfte der Sanierungskosten trage, werde auch mit ihr noch über die Kosten zu verhandeln sein,
Erst Mitte Februar war das Stuttgarter Schauspielhaus nach achtzehnmonatiger Schließzeit wiedereröffnet worden – mit halbjähriger Verzögerung. Bereits während der Sanierung waren erhebliche Mängel, Pannen und Planungsfehler öffentlich geworden.
(Schauspiel Stuttgart / sd)
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