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Susanne Düllmann ist tot
Die zarte Staatsschauspielerin
26. August 2013. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die Schauspielerin Susanne Düllmann vor zwei Wochen, am 11. August 2013, im Alter von 85 Jahren in Berlin verstorben. Susanne Düllmann war seit 1956 Ensemblemitglied an der Berliner Volksbühne und spielte dort bei Regisseuren wie Fritz Wisten, Benno Besson, Fritz Marquardt und dem Regie-Duo Manfred Karge/Matthias Langhoff. Nach der Wende durchlief sie als Darstellerin bei Frank Castorf und nicht zuletzt bei Christoph Marthaler, dessen berühmte "Murx den Europäer!"-Inszenierung (1993) wesentlich von ihr mitgeprägt wurde, noch eine bedeutende Alterskarriere.
Susanne Düllmann, 1928 im schlesischen Brieg (dem heutigen Brzeg in Polen) geboren, war als klassische Tänzerin ausgebildet, worin etwa der Regisseur Fritz Marquardt, bei dem sie 1976 in der Uraufführung von Heiner Müllers "Bauern" spielte, den Grund für die ihr eigene Präzision der Darstellung erkannte. Nach Kriegsende war sie als Tänzerin in Chemnitz engagiert, ehe sie an die Komische Oper zu Walter Felsenstein wechselte, der sie erstmals auch als Sängerin besetzte. Zugleich übernahm sie ab 1952 erste Filmrollen, etwa in Slatan Dudows "Frauenschicksale". Der schauspielerischen Berufung entsprechend, verließ sie 1956 die Komische Oper, um zur damals von Fritz Wisten geleiteten Volksbühne zu gehen, der sie fortan die Treue hielt. 1996 wurde die damals 68-Jährige in Berlin zur Staatsschauspielerin ernannt. Angesichts der mädchenhaft zarten Erscheinung, die Susanne Düllmann zeit ihres Lebens auszeichnete, sagte Volksbühnen-Intendant Frank Castorf damals, dass er "gar nicht so junge Rollen habe, um sie passend zu besetzen".
(wb)
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