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Theaterpreis des Bundes 2023 vergeben

13. September 2023. Der Theaterpreis des Bundes geht in diesem Jahr an das Ballhaus Naunynstraße in Berlin. Das teilt der Fonds Darstellende Künste mit, der gemeinsam mit dem ITI Kooperationspartner des Preises ist. Darüber hinaus wurden das Theaterhaus Jena, das Leipziger Lofft und das Chamäleon in Berlin ausgezeichnet. 

Der Theaterpreis des Bundes wird biennal verliehen und würdigt bundesweit bemerkenswerte und modellhaft-innovative Arbeit. Der Hauptpreis ist mit 200.000 Euro dotiert und wird "insgesamt einmal und dabei über alle drei Bewerbungs-Kategorien hinweg vergeben", wie es in der Mitteilung heißt. Darüber hinaus wird in jeder Bewerbungs-Kategorie eine Auszeichnung verliehen, die mit jeweils 100.000 Euro dotiert ist.

Der Jury gehörten Nuran David Calis, Gunnar Decker, Anna-Katharina Müller und Jessica Weisskirchen (Kategorie "Stadttheater und Landesbühnen"), René Heinersdorff, Cornelius Littmann, Theresa Schütz und Dorothee Starke (Kategorie "Privattheater und Gastspielhäuser"), Nina de la Chevallerie, Amelie Deuflhard, Hannah Ma und Carena Schlewitt (Kategorie "Freie Produktionshäuser") an.

Die Jurybegründungen

Das Ballhaus Naunystraße in Berlin-Kreuzberg stehe "für künstlerische Perspektiven of Color und bietet zahlreichen Menschen einen wichtigen Reflexionsraum für postkoloniale Strukturen in Alltag und Kunst", heißt es in der Jurybegründung. Das Haus schaffe  damit "einen singulären Rahmen für die selbstbestimmte Produktion von Schwarzen, queeren und Künstler*innen of Color."

Das das Theaterhaus Jena erhält in der Kategorie "Stadttheater und Landesbühnen" den Theaterpreis. "Während andere noch über die Möglichkeiten transparenter Trägerschaft, kollektiver Leitung und basisdemokratischer Steuerung diskutieren, praktiziert das Theaterhaus Jena dabei seit mehr als 30 Jahren ein bundesweit einmaliges Modell", so die Jurybegründung. "Das Theaterhaus Jena ist eine gGmbH, die nicht nur ausschließlich aktuellen und früheren Mitarbeiter*innen des Hauses gehört, sondern nicht zuletzt auch unter der Leitung des internationalen Kollektivs Wunderbaum – und seit der Spielzeit 22/23 durch Lizzy Timmers und Maarten van Otterdijk und dem Modell eines Ensemblerat-Theaters – ihrem satzungsgemäßen Auftrag konsequenter künstlerischer und strukturbetrieblicher Forschung gerecht wird."

Das LOFFT in Leipzig wird in der Kategorie "Freie Produktionshäuser" ausgezeichnet. "Das LOFFT steht für ästhetische Innovation und künstlerisches Erfindungsreichtum, für gelebte Weltoffenheit und Inklusion, aber auch für ein Team, das nicht nur agiles Arbeiten, sondern auch die eigene fachlandschaftliche Vernetzung und kulturpolitische Positionierung so groß schreibt", begründet die Jury ihre Entscheidung.

Das Chamäleon in Berlin erhält den Theaterpreis des Bundes in der Kategorie "Privattheater und Gastspielhäuser". "Wie kein zweites Haus steht das Theater Chamäleon mitten in Berlin für die Weiterentwicklung des Zirkus über den Noveau Cirque bis hin zu einem zeitgenössischem Zirkus, der sein künstlerisches und Publikumspotential so entfaltet, dass sich alte Fragen nach U.- oder E.-Kultur, nach Sub- oder Hochkultur, nach fest oder frei in körperlich spürbare ästhetische Energie sublimieren", so die Jury über ihre Gründe für die Preisvergabe.

Die Preisverleihung findet am 11. Oktober 2023 im Haus der Berliner Festspiele statt.

(Fonds DaKü / sle)

Hinweis: In der ursprünglichen Version der Meldung war als Termin für die Preisverleihung der 10. Oktober angegeben. Das war ein Fehler, den wir zu entschuldigen bitten.

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