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Ulrich-Wildgruber-Preis 2024 an Amanda Babaei Vieira
30. Januar 2024. Die Schauspielerin Amanda Babaei Vieira ist mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Das teilt das St. Pauli Theater Hamburg, das die Preisverleihung alljährlich ausrichtet, in einer Presseaussendung mit. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll "eigenwillige Begabungen fördern, die in einer Welt von geklonten Fernsehgesichtern besonders aufgefallen sind und ihnen helfen, geradlinig und kompromisslos ihren Weg fortzusetzen", heißt es in der Mitteilung.
"Die junge Hamburger Schauspielerin Amanda Babaei Vieira, 1991 als Tochter iranisch-brasilianischer Eltern im Niedersächsischen geboren, lebt und arbeitet auf der Bühne in einem sehr besonderen Widerspruch", so die Jurybegründung. "Könnte die Rolle, die sie spielt, etwa die der Marie in der 'Woyzeck'-Bearbeitung vom Theater an der Ruhr, wirklich extrem emotional und spektakulär gestaltet werden, so spielt sie das genaue Gegenteil davon: alles sehr gebremst, ja geradezu unterkühlt. Ist sie aber nicht Protagonistin einer Aufführung und geht sie (wie seit Jahren) fast vollkommen auf in der kollektiven Ideenwelt des dänisch-österreichischen SIGNA-Ensembles, generiert sie dabei extrem herausfordernde Intensitäten; irgendwo zwischen Spiel und Nicht-Spiel, Sein und Nicht-Sein. Wer diesen Abenteuern ausgesetzt war oder sie auch nur miterlebt hat, vergisst das nicht so schnell."
Über ihre Arbeit mit dem Performancekollektiv Signa hinaus arbeitete Amanda Babaei Viera aktuell mehrfach mit dem Theaterlabel Glossy Pain zusammen. So ist sie zurzeit in dessen Produktion "Sistas!" in der Regie von Katharina Stoll und Isabelle Redfern an der Berliner Volksbühne und in Stolls Büchner-Überschreibung "Woyzeck" im Theater an der Ruhr in Mülheim zu sehen.
Zu den Ulrich-Wildgruber-Preisträger:innen früherer Jahre gehören etwa Bibiana Beglau (2000), August Diehl (2001), Birgit Minichmayr (2002), Maren Eggert (2007), Alexander Scheer (2008), Sandra Hüller (2009), Caroline Peters (2012), Fabian Hinrichs (2014), Valery Tscheplanowa (2018), Lilith Stangenberg (2020) oder Dimitrij Schaad (2023).
Der Jury für den Ulrich-Wildgruber-Preis 2024 gehörten an: An Dorthe Braker (Besetzung für Spielfilme und Fernsehproduktionen, München), Anja Dihrberg (Casting, Berlin), Max Färberböck (Regisseur, Berlin), Wolfgang Höbel (Journalist, Hamburg), Peter Kümmel (Journalist, Hamburg), Michael Laages (Journalist, Hamburg), Jutta Lieck-Klenke (Produzentin, Hamburg), Olga Wildgruber (Regisseurin und Tochter Wildgrubers) und Ulrich Waller (Intendant St. Pauli Theater Hamburg).
(St. Pauli Theater Hamburg / cwa)
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