Intendantenkarussell

Paris, 9. April 2011. Luc Bondy soll neuer Leiter des Pariser Odéon-Theaters werden. Wie Yahoo France meldet, kündigte Frankreichs Kulturminister Frédéric Mitterand an, er wünsche, dass Bondy Oliver Py nachfolge. Pys Vertrag endet im März 2012.

Pikant an der Sache: Py geht nicht freiwillig. Mitterand, der die "bemerkenswerte Arbeit des Regisseurs und seines Teams am Odéon-Theater" würdigte, äußerte zugleich den Wunsch, Py mit anderen Aufgaben betraut zu wissen. Dagegen formiert sich Widerstand: Die in Frankreich populäre Nachrichtensprecherin Claire Chazal, Mitglied des Verwaltungsrats des Odéon, unterzeichnete zusammen mit dem Regisseur Jean-Pierre Vincent und Martine Tridde-Mazloum von der BNP-Stiftung einen offenen Brief, meldet Le Figaro. Darin unterstreichen sie, dass Py hervorragend gearbeitet habe. Die Möglichkeit seines Weggangs sei "ein bedauerliches Gerücht".

Das Odéon ist eines der geschichtsträchtigsten Theater Frankreichs. Heute wird es als Europa-Theater genutzt, stellt oft starbesetzte Koproduktionen auf die Beine und holt Gastspiele nach Paris, auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bondy ist noch bis 2013 Intendant der Wiener Festwochen. Bereits 2009 hatte er angekündigt, danach nicht verlängern zu wollen. Als mögliche Bondy-Nachfolger nennt der ORF den Salzburger Festpielchef Markus Hinterhäuser, Frank Baumbauer, langjähriger Intendant in München und Hamburg, Stefanie Carp, die Schauspielchefin der Festwochen, Elisabeth Schweeger, einst Intendantin in Frankfurt, nun der KunstFestSpiele Herrenhausen und den Regisseur Peter Sellars.

(Yahoo France / Le Figaro / geka)

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