Werkauftrag des Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen vergeben
Absurd-humorvolle Phantasiewelten
14. Mai 2017. Der Werkauftrag des diesjährigen Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen geht an Bonn Park und sein Stück Das Knurren der Milchstraße. Das teilten die Berliner Festspiele als Veranstalter des Theatertreffens mit. Der Werkauftrag ist mit 7.000 Euro dotiert und einer Uraufführung im Badischen Staatstheater Karlsruhe verbunden.
Der Preisträger wurde der Mitteilung zufolge in einem partizipativen Verfahren ermittelt. Neben den drei Jurystimmen habe auch das Publikum eine Stimme erhalten. Der Jury gehörten Axel Preuß (Schauspieldirektor Badisches Staatstheater Karlsruhe), Falk Richter (Dramatiker und Regisseur) und Azadeh Sharifi (Kultur- und Theaterwissenschaftlerin) an. Zur Abstimmung standen neben Parks Stück Arbeiten von Petra Hůlová, Rainer Merkel, Tanja Šljivar und Tine Rahel Völcker sowie des Performance-Kollektivs Swoosh Lieu.
Das Berliner Publikum konnte in den vergangenen vier Tagen nach jeder Stückemarkt-Veranstaltung auf Wahlzetteln abstimmen. Zeitgleich zur Vergabeveranstaltung am 14. Mai 2017 in Berlin wurden laut Mitteilung der Berliner Festspiele dem Publikum im Badischen Staatstheater Karlsruhe ebenfalls alle sechs Künstler*innen und ihre Arbeiten vorgestellt. Am Ende der Veranstaltung im Haus der Berliner Festspiele wurde live nach Karlsruhe geschaltet und gemeinsam über die Preisvergabe abgestimmt.
Bonn Park wurde als Sohn eines koreanischen Vaters 1987 in Berlin geboren. Erste Theatererfahrungen sammelte er an der Berliner Volksbühne, zunächst in deren Jugendclub P14, später als Statist und Hospitant. 2010 nahm Park das Studium "Szenisches Schreiben" an der Universität der Künste auf. 2011 wurde Park für sein Stück "Die Leiden des jungen Super-Mario in 2D" mit dem Innovationspreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet. 2014 erhielt er für sein Stück "Traurigkeit & Melancholie" einen der beiden Nachwuchsförderpreise des Else-Lasker-Schüler-Preises. 2015 wurde das Stück am Theater Bonn uraufgeführt und war 2016 für den Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis nominiert.
"Bonn Park überschreitet Raum, Zeit und physikalische Gegebenheiten und entwirft absurd-humorvolle Phantasiebildwelten und neue Perspektiven auf Persönlichkeiten unserer Weltpolitik", heißt es nun in der Begründung der Jury für die Vergabe des Werkauftrags beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens.
(Berliner Festspiele / sle)
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