Rechtes Denken - Das E.T.A.-Hoffmann-Theater in Bamberg eröffnet unter neuer Leitung mit einer Uraufführung von Konstantin Küspert
Der Mensch ist des Menschen Bierbruder
1984 – Christoph Mehler zeigt die Dramatisierung von Orwells Überwachungsstaats-Klassiker durch Robert Icke und Duncan Macmillan in Nürnberg zuerst auf deutsch
Dunkelkammer des Schreckens
von Dieter Stoll
Nürnberg, 17. Oktober 2015. Am Vormittag kamen die Berichte über Vorratsdatenspeicherung aus dem Bundestag, am Abend sah man den Einsatz der Gedankenpolizei auf der Bühne. So nahtlos wie bei der Deutschland-Premiere der neuen Theaterfassung von George Orwells "1984“ spielen Politik und Kunst sonst nicht zusammen. Ein enormer Unterschied bleibt denn doch festzuhalten: Während die Abgeordneten in ihren Reden nur die offiziellen Parteilinien preisgaben, darf der Betrachter dieser 2013 in Nottingham uraufgeführten Dramatisierung wie ein Parasit in den Kopf des Hauptdarstellers schlüpfen.
Rocco und seine Brüder - Simon Stone füttert das ausgehungerte Publikum der Münchner Kammerspiele mit Figurenkonflikten und Emotionen
Brutale Zärtlichkeit
von Sabine Leucht
München, 14. Oktober 2015. Roccos Tränen fließen hier erst am Schluss. Bei Visconti weinte der junge Alain Delon ganze drei Male: Nachdem sein Bruder Simone vor seinen Augen beider große Liebe Nadia vergewaltigte, nach seinem ersten Sieg im Boxring und – ganz am Ende dieser Passionsgeschichte einer Familie – als Simones Messer in Nadias Körper geblieben war. Bis zum Tode.
Ode to Joy - Rabih Mroué erinnert sich in den Münchner Kammerspielen an die Olympischen Spiele in München 1972
Bombe unterm Bett
von Cornelia Fiedler
München, 10. Oktober 2015. Achtung, am Ende explodiert ein Bett. Aber keine Sorge, auf dieses visuell-akustische Großereignis wird das Publikum im Lauf der Performance "Ode to Joy" mehrfach fürsorglich vorbereitet: Regisseur Rabih Mroué (zuletzt bei den Wiener Festwochen mit "Riding on a cloud" zu sehen) demonstriert mit einem Blitzlicht, wie hell es bei der Sprengung wohl so werden könnte. Später führt Lina Majdalanie vor, auf welche Lärmentwicklung man sich dabei gefasst machen muss.
Regie: Leonie Pichler, Martin de Crignis
Regie: Thomas Dannemann
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