Theater und Netz 2021
Im Zwischenraum. Theater und Netz Achteinhalb
Berlin, 11. September 2021. Die achteinhalbte Ausgabe der "Theater und Netz"-Konferenz von nachtkritik.de und der Heinrich-Böll-Stiftung findet am 11. September 2021 von 12 Uhr bis 18 Uhr statt. Sie wird auf den Webseiten der Kooperationspartner gestreamt. Im moderierten Chat hat das Publikum jederzeit die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anmerkungen anzubringen. Zum Abschluss sind alle Referent:innen und Zuschauer:innen zum Austausch in ein gemeinsames Zoom-Meeting eingeladen, für den Zugangscode melden Sie sich bitte hier an. Alle angemeldeten Teilnehmer:innen erhalten außerdem im Anschluss an die Veranstaltung eine schriftliche Kurzzusammenfassung der gesamten Konferenz.
Hier kann die Aufzeichnung der Konferenz nachgeschaut werden.
Das Programm am 11. September 2021:
12.00: Begrüßung, anschließend WELTUEBERGANG.NET: DIGITALE GEMEINSCHAFT
Dieser Themenblock beschäftigt sich mit digitalen Entwicklungen während der Pandemie und einem Ausblick auf weitere Möglichkeiten. Wie werden kommerzielle Plattformen wie TikTok für Aktivismus genutzt? Welchen Herausforderungen stellen sich Institutionen, die eigene digitale Plattformen entwickeln, wenn diese mehr sein sollen als Repräsentation, nämlich: partizipative Räume? Welches künstlerische Potenzial ergibt sich wiederum daraus?
Sonntag um 15:00 findet als Zusatzangebot ein WorkAdventure-Workshop statt. Die Teilnehmer:innen-Zahl ist begrenzt. Anmeldung unter kontakt@weltuebergang.net
Mit:
Marcus Bösch, Keynote zu TikTok und politischem Aktivismus
Jenny Bohn (Center for Literature) präsentiert die "Digitale Burg" des Literaturzentrums Burg Hülshoff
Esther Slevogt (nachtkritik.de) stellt die kommende Plattform von nachtkritik.de vor
TabascoEye spricht über die kollaborative Webanwendung "Workadventure"
Moritz Riesewieck und Cosima Terrasse (Laokoon) stellen die interaktive Webseite "Made to Measure" vor
Moderation und Gestaltung: Christiane Hütter
13.20: VERSAMMLUNG
Wie versammeln wir uns im postpandemischen Theater? Wie haltbar sind alte Versammlungsformen, wie fragil die neuen Vergemeinschaftungen? Welche Bindungskraft entfalten sie? Diese Fragen erörtert Friedrich Kirschner mit den Gästen Matthias Pees (Dramaturg, Intendant und Geschäftsführer des Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt – Erfinder und dramaturgischer Begleiter von Theaterereignissen, die die sich versammelnde Gruppe konkret mitdenken, ansprechen, einladen) und Meg Stuart (Choreografin, Schöpferin und Organisatorin des Tanzkongress 2019, bei der, noch "vor Corona"m die Versammlung selbst zur praktischen Debatte stand)
Mit:
Matthias Pees, Intendant und Geschäftsführer des Künstlerhaus Mousonturm
Meg Stuart, Choreografin, DamagedGoods Brüssel/Berlin
Moderation: Friedrich Kirschner
– In englischer Sprache / In English –
14.00: NACHWUCHS
Kunsthochschulen produzieren kontinuierlich Theater-Nachwuchs – der im laufenden Betrieb oft unter die Räder kommt. Die Pandemie hat die Lage für Berufsanfänger:innen noch verschärft. Ein Gespräch über Existenzzweifel, Online-Vorsprechen und die Herausforderungen an die Schulen selbst mit Kerstin Grübmeyer (NT Mannheim, Dramaturgische Gesellschaft), Stephanie Junge (ZAV Künstlervermittlung München) und den Theaterhochschul-Absolvent:innen Lara Tacke und Lorenz Nolting.
Mit:
Stephanie Junge, ZAV Künstlervermittlung München
Kerstin Grübmeyer, Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin Schauspiel am Nationaltheater Mannheim
Lorenz Nolting und Lara Tacke, Regie-Absolvent:innen (Co-Autor:innen des Texts Mayday der Corona Generation – ein Zwischenruf von Theaterhochschul-Absolvent:innen (9/2021))
Moderation: Sophie Diesselhorst, Christian Römer
15:00: PROZESS
Forderungen, fair zu produzieren, werden an Theater mittlerweile deutlich herangetragen. Und Konflikte werden öffentlich. Wie laufen die Prozesse der Aufarbeitung ab – und wie können sie überhaupt gelingen? Darüber sprechen die baden-württembergische Staatssekretärin Petra Olschowski, die den Transformationsprozess am Badischen Staatstheater Karlssruhe mitgestaltet, Miriam Camara von der Beratungsagentur Akoma, die das Düsseldorfer Schauspielhaus bei den Rassismus-Vorfällen beratend begleitet, und Florian Fiedler, der als Intendant am Theater Oberhausen die Arbeitskultur zu verändern ansetzte. Einen Input, wie man Programm, Publikum und Personal am Theater diverser gestaltet, gibt Leyla Ercan, Diversitätsbeauftragte am Staatstheater Hannover.
Mit:
Leyla Ercan, Diversitätsbeauftragte am Staatstheater Hannover (Keynote)
Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Miriam Camara, Inhaberin und Geschäftsführung der Beratungsagentur Akoma
Florian Fiedler, Intendant am Theater Oberhausen
Moderation: Elena Philipp, Christian Römer
16:15: KLIMA
Der Kampf gegen die Klimakrise und der Kampf gegen den Raubbau an der Natur sind die zentralen politischen Aufgaben in den kommenden Jahren. Schaffen die Gesellschaften in gemeinsamer globaler Kraftanstrengung die Verheerungen des Anthropozän einzudämmen? Lässt sich die Wirtschaft derart umgestalten, dass der Ausrottung der Arten und der Zerstörung der Ökosysteme Einhalt geboten wird? Gelingt die im Pariser Klimaabkommen verabredete Eindämmung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau? Das sind Fragen, die noch in diesem Jahrzehnt das Denken und Handeln tiefgreifend durchdringen müssen, wenn die Menschheit nicht im selbstgemachten Ökozid untergehen will.
Welchen Beitrag kann die Theaterkunst an diesem Punkt leisten? Wie wäre der notwendige Bewusstseinswandel ästhetisch zu fassen und zu gestalten? Welche neuen Bild- und Erlebnisformen müssen sich auftun? Und was bedeutet dieses Nachdenken auch für die Praxis der Theaterproduktion? Wie kann der Betrieb zügig in nachhaltige Produktionsweisen überführt werden? Diese Fragen werden mit "Ökozid"-Regisseur Andres Veiel, Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard und Fridays For Future-Frontfrau Luisa Neubauer diskutiert.
Mit:
Luisa Neubauer, Fridays For Future-Aktivistin
Andres Veiel, Theater- und Filmemacher
Amelie Deuflhard, Künstlerische Leitung Kampnagel
Moderation und Gestaltung: Christian Rakow
17:00-17:30 FINALE (NUR AUF ZOOM)
Im Zwischenraum. Theater und Netz Achteinhalb.
Eine Veranstaltung von nachtkritik.de und der Heirrich-Böll-Stiftung
Samstag, den 11. September 2021, 12-18 Uhr aus dem Studio Schumannstrasse 8
Konferenz-Team: Sophie Diesselhorst, Elena Philipp, Christian Römer, Organisationsleitung: Karin Lenski.
www.nachtkritik.de
www.boell.de
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