Streit am Main

von Esther Slevogt

Frankfurt/Main, 30. Mai 2019. "Was ist los am Frank­fur­ter Schau­spiel?" Mit diesen Worten begann ein am 8. Mai 2019 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschiener Artikel von Simon Strauß, der antrat, "Krach hinter den Kulissen" des seit zwei Spielzeiten von Anselm Weber geleiteten Theaters nachzugehen. Der Artikel wurde zum Auslöser einer mit großer Schärfe öffentlich geführten Debatte um Leitungsstruktur am Haus einerseits und um Machtverteilung in der konkreten Inszenierungsarbeit andererseits. Eine Debatte voller Widersprüche und Ungereimtheiten auch, denen hier einmal nachgegangen werden soll.

Zurück zum Artikel im FAZ-Feuilleton: Von au­ßen, schrieb dort Simon Strauß, scheine am Schauspiel Frankfurt al­les in Ord­nung; die Auslastungszahlen stimmten, die Kulturpolitik sei zufrieden. Die künstlerische Qualität jedoch, so die weitere Einschätzung des Kritikers, komme über das Mittelmaß kaum hinaus. Nun seien vom Intendanten auch noch die einzigen künstlerisch herausragenden Arbeiten abgesetzt worden – Luk Percevals Arbeit Mut und Gna­de und Ulrich Rasches, mit den Salzburger Festspielen koproduzierte Inszenierung Die Per­ser. "War­um", so Strauß, "dar­über herrscht bei den Be­tei­lig­ten Rat­lo­sig­keit."

Die überall angeklagte Machtstruktur?

Strauß zitiert aus einem Gespräch mit Luk Perceval: Der Intendant habe mit ihm, Perceval, we­der vor noch wäh­rend sei­ner Frank­fur­ter Pro­ben per­sön­lich Kon­takt ge­habt. Die Nach­richt über die Ab­set­zung sei­ner In­sze­nie­rung und eines nicht zu­stan­de kom­men­den Gast­spiels sei die ein­zi­ge Rück­mel­dung ge­we­sen, die er überhaupt je vom In­ten­dan­ten be­kom­men ha­be, so Perceval. Ulrich Rasche, mit dem Strauß ebenfalls sprach, beklagte schlechte Dispositionen am Schauspiel Frankfurt und bemängelte "qualitative Probleme des Ensembles". Er, Rasche, habe mit vielen Gästen arbeiten müssen, weil er in Webers Ensemble keine passenden Darstellerinnen und Darsteller gefunden habe. Intendant An­selm We­ber selbst rechtfertigte Strauß zufolge bei der Spielplan-Konferenz die Ab­set­zung der "Per­ser" da­mit, dass bei den vie­len Gäs­ten kei­ne Ter­min­über­ein­stim­mung mög­lich ge­we­sen sei. Au­ßer­dem sei die In­sze­nie­rung teu­rer ge­we­sen als die ma­xi­ma­len Ein­nah­men, die da­mit pro Abend hät­ten er­rei­cht werden kön­nen.

"Die letz­te Hi­obs­bot­schaft," so Strauß in seinem Artikel weiter, "war dann die Mit­tei­lung, dass der Ver­trag von Chef­dra­ma­tur­gin Ma­ri­on Tiedt­ke nicht ver­län­gert wer­de, und sie sich von dem Haus, in dem sie vor zwei Jah­ren selbst­be­wusst als stell­ver­tre­ten­de In­ten­dan­tin an­ge­tre­ten war, tren­nen wird. Aus ei­ge­nem An­trieb? Oder wur­de sie 'raus­ge­ekelt', wie man hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand hört?" Marion Tiedtke selbst ver­mei­de ei­ne ein­deu­ti­ge Stel­lung­nah­me. Auch nachtkritik.de gelang es damals nicht, von Marion Tiedtke eine Stellungnahme zu den Vorgängen zu erhalten. Ihr sei die 'Zu­kunft des Thea­ter­nach­wuch­ses' wich­tig, zitiert Strauß in seinem Artikel Tiedtke im Kontext ihres Auftritts bei der Spielzeitpressekonferenz für 2019/20 des Frankfurter Schauspiels. Und dass sie des­halb nun ih­re Pro­fes­sur an der Hoch­schu­le, die sie be­ur­laubt hat­te, wie­der aufnehmen würde.

"Ist Frank­furt ein wei­te­res Ne­ga­tiv­bei­spiel für die jetzt über­all an­ge­klag­te 'Macht­struk­tur' an deut­schen Thea­tern?", fragte Strauß schließlich. "Ist We­ber in sei­ner Dop­pel­funk­ti­on als Ge­schäfts­füh­rer und In­ten­dant zu stark, zu un­an­greif­bar? Viel­leicht."

Mensch mit zwei Gesichtern

Dieser Artikel stand mit seinen schweren Vorwürfen und offenen Fragen zwei Wochen lang im Raum, als sich am 23. Mai 2019 der angegriffene Intendant Anselm Weber in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau zu Wort meldete. "Ich finde es schade, dass da nicht genauer nachgefragt wurde," so Weber darin. "Wir haben E-Mails, die belegen, dass ich mich eindringlich darum bemüht habe, diese Produktion (Ulrich Rasches "Die Perser", Anmerkung der Red.) zu halten. Das ist uns nicht gelungen, weil keine gemeinsamen freien Termine bei den Kolleginnen und Kollegen zu finden waren. (Weber verteilt Schriftstücke.) Die Aussage, ich hätte das Stück abgesetzt, ist sachlich falsch." Zur Trennung von Chefdramaturgin Marion Tiedtke sagt Weber im Interview: "Frau Tiedtke ist verbeamtete Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Als wir uns verabredet haben, gemeinsam am Schauspiel Frankfurt zu arbeiten, war immer klar, dass sie sich befristet freistellen lässt. Sie hat deshalb einen Drei-Jahres-Vertrag am Schauspiel unterschrieben. Den wird sie erfüllen."

anselm weber 560 birgit hupfeld xFrankfurts Intendant Anselm Weber © Birgit Hupfeld

Im Laufe des Interviews holte Weber zum Angriff auf Ulrich Rasche aus: Rasche sei ein Mensch, "der zwei Gesichter hat. Wenn er etwas will, kann er sehr charmant sein. Wenn er es nicht bekommt, schlägt er um sich. Diese destruktive Energie wendet sich wahlweise gegen die eigenen Mitarbeiter im Team oder gegen das Haus. Er kann Menschen sehr schlecht behandeln. Das ist in der Szene bekannt. Wenn ein Regisseur wie er keinerlei Verständnis für Repertoiretheater zeigt und Kollegen öffentlich bloßstellt, von der Technischen Leitung bis zum Bühnenarbeiter, dann hat das Folgen. Es führte dazu, dass die Frankfurter Premiere fast nicht stattgefunden hätte. Ich habe mich dann vor die Technik gestellt. Der Mensch Rasche hat sich aufgrund seines Erfolges zu einem Machtmenschen entwickelt, der seine Macht missbraucht. Ich habe dann gesagt, dass ich mit Rasche nicht mehr arbeiten werde. Wir haben als Konsequenz einen schriftlichen Kodex gegen sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch für die Städtischen Bühnen entwickelt. Das habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Bernd Loebe von der Oper getan."

Keinen Machtmissbrauch erlebt

Der Intendant, dem erst vom Kritiker der FAZ indirekt Machtmissbrauch unterstellt worden ist, beschuldigt nun seinerseits den Regisseur Ulrich Rasche des Machtmissbrauchs, auf Grund dessen im Theater ein Verhaltenskodex verabschiedet worden sei. Im gleichen Atemzug insinuiert Weber unterschwelllig auch sexuellen Missbrauch. Erst auf Nachfrage der Interviewer*innen Judith von Sternburg und Claus-Jürgen Göpfert stellt Weber klar, dass er Rasche nicht auch sexuellen Missbrauch vorwirft. Die Härte dieser öffentlichen Vorwürfe bewegten dann offensichtlich die bislang beharrlich schweigende Marion Tiedtke dazu, sich mit einer knappen Erklärung zu Wort zu melden, die auch nachtkritik.de vorliegt: "Mein Dramaturgenteam und ich haben auf Anregung und Empfehlung des Deutschen Bühnenvereins dessen Entwurf zum Verhaltenskodex überarbeitet, der dann vom Betriebsrat und den Intendanten sowie Geschäftsführern der Städtischen Bühnen Frankfurt angenommen wurde. Als Produktionsdramaturgin der 'Perser' habe ich die Fälle von Machtmissbrauch durch Ulrich Rasche nicht erlebt."​

Der "wertebasierte Verhaltenskodex zur Prävention von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch" – wie der vollständige Titel des Kodex' lautet, auf den sich die Erklärung von Marion Tiedke bezieht, wurde bereits im Juni 2018 auf der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins in Lübeck verabschiedet. Die Premiere der "Perser" fand in Salzburg erst im August 2018 statt. Die Verabschiedung des Kodex nach langer und emotionaler Debatte bei der Jahreshauptversammlung des Bühnenvereins war eine Konsequenz der schon seit einigen Jahren heftig geführten Debatten über zunehmend als problematisch empfundene Hierarchien und Machtstrukturen an den Theatern insgesamt. Seine Verabschiedung in Lübeck war im Juni 2018 mit der Empfehlung an die Mitgliedstheater und -orchester des Bühnenvereins verbunden, den Kodex in ihren Häusern kommunizieren und individuell weiterentwickeln, wie es am 9. Juni 2018 in der dazugehörigen Presserklärung des Bühnenvereins hieß. Tiedtke ist dieser Empfehlung in ihrer Eigenschaft als Chefdramaturgin eigenem Bekunden zufolge nachgekommen. Und zwar ohne jeglichen Kontext zur Produktion von Ulrich Rasche in Frankfurt, wie sie sagt. Während wiederum Weber behauptet, die Anpassung des Kodex an Frankfurter Verhältnisse mit dem Intendantenkollegen von der Oper Bernd Loebe als Reaktion auf Rasches Verhalten ins Werk gesetzt zu haben.

marion tiedtke birgit hupfeld xMarion Tiedtke © Birgit Hupfeld

Dem Interview mit Anselm Weber sind in der Frankfurter Rundschau anonymisierte Zitate aus dem Bericht eines Schauspielers aus dem Ensemble angefügt, der über seine Erfahrungen im Zusammenhang mit den Perser-Proben berichtet. Die Art, wie die Zitate in dem Kasten unter dem Interview arrangiert sind, erweckt den Eindruck, die Anschuldigungen Webers gegen Rasche zu belegen. Der ganze Text allerdings, der nachtkritik.de vorliegt, liest sich eher wie der Bericht von dem Clash, den die Ankunft eines Starregisseurs mit seinen Stammspieler*innen als Gäste und einem radikalen wie hochformalisierten Regiekonzept an einem Theater verursachen kann: Wenn sich die Ensembleschauspieler*innen zu Statist*innen degradiert fühlen, und für einige die ebenso trotzige wie nachvollziehbare Frage entsteht: Wie weit muss sich ein Ensemble eigentlich vor einem angereisten Starregisseur und dessen Konzept ducken? Wie weit muss sich ein*e einzelne*r, sich als mündig begreifend*r Schauspieler*in durch ein Regiekonzept anonymisieren und standardisieren lassen? In der Folge des Weber-Interviews erschienen in der Rhein-Main-Ausgabe der FAZ in den beiden Tagen darauf gleich drei Artikel, die die Vorwürfen gegen Rasche aus dem Interview noch einmal zusammenfassten und unhinterfragt und mit falsch zugeschriebenen Äußerungen weiter zuspitzten.

Starke Durchdringung

Auf Nachfrage von nachtkritik.de hat Ulrich Rasche die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bestürzt bestritten und unter anderem auch die Darstellung Anselm Webers im Interview als unwahr bezeichnet, als Intendant habe er sich schützend vor die Techniker stellen müssen. Anselm Weber sei während der Proben in Frankfurt persönlich nämlich kaum in Erscheinung getreten. Ähnliches hatte auch Luk Perceval in Simon Strauß' Artikel schon zu Protokoll gegeben. In einem Gespräch mit nachtkritik.de über die Zusammenarbeit mit Ulrich Rasche hat auch Bettina Hering, die Schauspielchefin der "Die Perser" koproduzierenden Salzburger Festspiele, den Vorwürfen gegen Rasche widersprochen. Dagegen sprach sie mit großer Anerkennung darüber, wie gut vorbereitet die Produktion von Ulrich Rasche bei Probenbeginn gewesen sei, wie stark Rasche den Stoff ihrem Eindruck zufolge inhaltlich durchdrungen hatte. Dies ist auf den Vorwurf des von der Frankfurter Rundschau anonymisierten Schauspielerbriefs bezogen, wo unter anderem zu lesen war, Rasche habe auf inhaltliche Nachfragen "nervös" reagiert.

Der Autor des Berichts über die "Perser"-Proben mit Ulrich Rasche ist der Schauspieler Andreas Vögler, der seit 2017 zum Ensemble des Schauspiel Frankfurt gehört. Seinen Bericht hat Vögler, der auf Anonymisierung gar keinen Wert legt, wie er in einem Telefonat zur Sache klargestellt hat, ausschließlich als Antwort auf Ulrich Rasches im Artikel von Simon Strauß erhobenen Vorwurf verfasst, das Frankfurter Ensemble habe qualitative Probleme. Diese Aussage habe seinen Widerspruch provoziert, da er sich als an der Produktion Beteiligter auch seinem Ensemble gegenüber in der Verantwortung gesehen habe. In seinem vierseitigen Bericht schildert Vögler, wie er es wahrnahm, als Ulrich Rasche mit seinem Team und einem fertigen Konzept in Frankfurt ankam, dass alle Gäste für die Protagonistenrollen längst angefragt waren, und aus dem Frankfurter Ensemble nur noch der Chor zu besetzen war, es also auf eine Entscheidung Rasches zurückzuführen gewesen sei, mit so vielen Gästen zu arbeiten. "Ich habe deiner Leitung vorab klar mitgeteilt, dass ich nicht beabsichtige, Frankfurter Ensemblemitgliedern eine besondere Rolle bei dieser Produktion zuzumessen", zitiert Vögler in seinem Text eine Aussage Rasches, die bei einer Probe gefallen sein soll.

schauspiel ffm birgit hupfeld xDas Schauspiel Frankfurt © Birgit Hupfeld

Auch im Chor habe es unter den insgesamt 15 Darstellern neun Gäste gegeben, so Vögler, die bereits zuvor mit Rasche gearbeitet hatten. "Hinzu kam ein neuer Gast, zwei Studenten des Studienjahrs Schauspiel Frankfurt und drei Mitglieder des Frankfurter Ensembles. (bzw. zwei, da eines nach den Vorstellungen in Salzburg entnervt hingeschmissen und die Produktion verlassen hat.) Bezeichnenderweise wurden bis auf eine einzige Ausnahme dann sämtliche kleinen 'solistischen' Partes innerhalb des Chores ausschließlich genau an jene neun Gäste verteilt, die bereits in den vergangenen Produktionen mitgewirkt hatten. (...) Ich muss mich aufgrund der Arbeitsweise während der Proben jedoch generell fragen was er da eigentlich genau meint, wenn er von 'qualitativen Problemen' spricht. Insbesondere unter der Annahme, dass er offentlichtlich ja ausschließlich Darsteller für den Chor gesucht hat, keine Solisten. Ich bewundere die Chöre von Ulrich Rasche und bin auch extrem stolz auf unserer Mannschaftsleistung – dass es da keine Missverständnisse gibt! (...) Bis auf die letzten Tage der Premiere wurde dann in der letzten Probenzeit so gearbeitet, dass man in der Regel mit zwei Chorführern acht Stunden täglich mit Metronom und meist als Trockenübung entweder auf der Stelle tretend, oder auf einem Fitnesslaufband den Text mit Schritten verbindet.

Das ist zunächst reine Mathematik: der Text wird aufgebrochen, durchgezählt, rhytmisiert usw. Oft auch stundenlang ganz theoretisch im Kreis sitzend mit Bleistift und Textblatt in der Hand. Dies war quantitativ mit Abstand der größte Teil der achtwöchigen Arbeit. Irgendwann geht man auf die Originalscheibe und überträgt das zuvor Einstudierte. Dabei geht es wieder lange ausschließlich um technische Vorgänge: Geschwindigkeit der Scheibe, Größe der Schritte, Länge der Sicherheitsleinen usw. Irgendwann hat man eine erste Version, ein erstes Angebot, was dann Ulrich Rasche präsentiert wird. Ja, richtig, er ist in der Regel gar nicht dabei, ich habe ihn bis auf die Endproben ca. alle 5 Tage gesehen. Er überprüft das Zwischenergebnis, gibt Anweisungen und dann zieht man sich wieder mit den Chorleitern zurück und nimmt bis zum nächsten Treffen mit dem Regisseur die Korrekturen vor. (...) All das hat, wie gesagt, seine Berechtigung und ist zweifelsohne im Ergebnis sehr eindrücklich und virtuos, hat aber wenig mit den eigentlichen schauspielerischen Anforderungen zu tun, wie ich sie verstehe: Man studiert bei Rasche etwas Vorgedachtes, Vorgefertigtes ein, bis es perfekt funktioniert. Ähnlich einer Partitur. Ziel ist es zu erfüllen, nicht zu kreieren. Eine inhaltliche Auseinanderstetzung gibt es nicht, da es im Prinzip keinen Kontakt zum Regisseur gibt. Meine gesellschaftliche oder gar politische Haltung als Performer / Schauspieler ist somit auch nicht relevant, weil ich mich nie in einem Entstehungsprozess oder auf der Suche befinde."

 
Das künsterlische Ergebnis: der Trailer zu "Die Perser" © Schauspiel Frankfurt  2018

Was also ist los im Frankfurter Schauspiel? Die initiale Problemfrage des Artikels in der FAZ, der die künstlerische Qualität des Theaters bemängelte und dem Haus ein Leitungsproblem unterstellte, wurde verschoben, in dem der angegriffene Intendant die Debatte auf einen Gewährsmann des FAZ-Angriffs, den Regisseur Ulrich Rasche, umlenkte. Rasche ist insofern ein dankbares Objekt, als die gigantischen Maschinerien, mit denen er seine Zuschauer*innen wie Spieler*innen gleichermaßen konfrontiert (und verzweifelt dagegen ankämpfen lässt), in unseren komplett technikbeherrschten Zeiten, in denen alle Technik jedoch hinter smarten und durchdesignten Benutzeroberflächen verschwindet, von archaischer, ja aggressiver Wucht sind. Daher könnte man diese Arbeiten leicht auch für ein Symptom oder gar Ausdruck dessen halten, wovon sie sprechen: dem Existenzkampf des Individuums gegen totalitäre und ausbeutende Systeme und Technologien.

Dem Dilemma, das die künstlerische Aussage im Verhältnis zu ihren Produktionsbedingungen produziert (die sich vielleicht am ehesten mit den Bedingungen des klassischen Balletts vergleichen lassen), ist so leicht nicht zu entkommen. Denn dieses Dilemma rührt an Grundsatzfragen künstlerischer Arbeit. Muss man also beispielsweise diesen harten und hochformalisierten Probenprozess tatsächlich schon als eine Form des Missbrauchs von Schauspieler*innen bezeichnen, die Degradierung von Individuen zu anonymem Spielmaterial? Eine Frage, die im Kontext so radikaler Entwürfe wie den Inszenierungen Rasches kaum zu beantworten ist – wenn man nicht ganze Ästhetiken unter Generalverdacht stellen und tabuisieren will.

So erscheinen die Beschuldigungen, die Anselm Weber gegen Rasche vorgebracht hat, widersprüchlich und kaum belegt. Ein Kern des Konflikts sind verschiedenen Quellen zufolge – darunter bereits der initiale Artikel in der FAZ – die undurchsichtigen Umstände der Trennung von Chefdramaturgin Marion Tiedtke, die aber zu ihrer eigenen Causa beharrlich schweigt. Auch Anselm Weber war zu keiner weiteren Stellungnahme bereit. Seine Äußerungen zu den Themen seien veröffentlicht und nach wie vor so gültig, wie er mitteilen ließ. 

 

 

mehr debatten

Kommentare  
Schauspiel FFM: Parteinahme
Sehr geehrte Frau Slevogt,
Sie geben vor, die Hintergründe beleuchten zu wollen. Tatsächlich ergreifen Sie aber eindeutig Partei für Herrn Rasche und bezichtigen Herrn Weber der Lüge bzw. lassen es so erscheinen. Sehr bedenklich und journalistisch unseriös!

– – –
Sehr geehrter Herr Kubik,
ich bezichtige niemanden der Lüge sondern weise auf für mich in der Recherche nicht auflösbare Widersprüche in den Aussagen oder dem Verhalten verschiedener Parteien der Auseinandersetzungen hin.
Freundliche Grüsse, Esther Slevogt
Schauspiel FFM: Aufhören
Wir müssen aufhören, diese Strukturen zu fördern, gutzuheißen und zu reproduzieren. Hier geht es nicht um Rasche und Weber, sondern um weitreichendere Probleme. Warum gibt man nicht der "Rasche-Company" Fördergelder und die Company ist dann auf Tour durch Deutschland? Warum müssen wieder und wieder Menschen miteinander arbeiten, die gar keine Lust aufeinander haben? Warum haben wir immer noch diese Abhängigkeit zwischen Regie und Stadttheater? Erst wenn jede*r seine eigene "Reisegruppe" hat, wird vermieden, dass sensible (!) Menschen unter den "Ideen" anderer leiden.
Schauspiel FFM: Beleidigung
Ich bin der Meinung, dass man keine Ästhetik tabuisieren darf... und formale Arbeiten auch großartig und wichtig sind. Das dürfte nicht zur Debatte stehen.
Aber ein großes Problem in dieser ganzen Geschichte ist doch, dass Rasches Behauptung - “das Frankfurter Ensemble sei qualitativ nicht gut genug“ - einfach hingenommen wird. Das Ensemble ist meinetwegen verschiedenartig - ja! Aber wann war es ok für einen Regisseur SO zu sprechen?! Wieso muss man beledigend sein, wenn es einem darum geht sein Schauspielerteam mitzunehmen oder von mir aus einfach denkt die Schauspieler vom Haus passen nicht in das Konzept. Das kann man auch würdevoll und inhaltlich begründen. Oder ggf. ablehnen dort zu arbeiten - ich hoffe doch Rasche hat sich das Ensemble vorher angeschaut?!
Dispositions- und Zeitprobleme am Theater sind allerdings etwas was an alles Häusern mittlerweile ein rieseiges Problem ist. Die Vorgaben wie viele Vorstellungen gespielt werden müssen (Vorgaben vom Land, Stadt etc) knallen auf die Menge der Premieren (eher die Entscheidung der künstlerischen Seite)... und plötzlich hat man kaum noch Zeit zu arbeiten, weil weder Bühne noch Schauspieler Zeit haben.
Das ist allerdings ein anderes Thema - ich finde es grundsätzlich wichtig, dass sich in dieser Diskussion irgendwer vor diese Schauspieler in Frankfurt stellt!
Schauspiel FFM: guter Umgang
Von Rasche und seinem Erfolg profitieren viele. Die Theaterszene kann auf diese „Ausnahmeregisseure“ nicht verzichten. Deswegen wird die Debatte mit der Zeit verschwinden und Rasche wird weitermachen wie bisher. Warum sollten sich Betroffene melden, wenn Festivalleitungen, Journalisten, Theater die zu Festivals eingeladen werden usw. lieber die Kunst preisen als die Leiden der Entstehung zu veröffentlichen. Ich halte Anselm Weber nicht für einen Heiligen, aber ich würde mir mehr Intendant/innen wünschen, die auch auf einen guten Umgang Wert legen. In beiden Fällen dürften aber auch Quellen zu finden sein, wenn Macht missbraucht wurde. Hier sind die Zeitungen in der Pflicht zu recherchieren. Auch an Theatern, die beim Theatertreffen waren.
Schauspiel FFM: bemerkenswert
Das ist wirklich ein bemerkenswerter Vorgang in mehrererlei Hinsicht. Ich will überhaupt keine Partei ergreifen, dafür liegt ja noch viel zu viel im Dunkeln. Was mir auffällt:
1. Die Zitate aus dem Schreiben des Schauspieler Andreas Vögler finde ich total spannend. Das bietet einen Einblick in die Produktion, den ich sonst selten erhalte. Und ich finde es auch bemerkenswert, dass ein Schauspieler sich so engagiert einmischt.
2. Ulrich Rasche wird jetzt als "Star-Regisseur" bezeichnet und zum Teil wie ein Regie-Titan dargestellt, der nach Gutdünken durchs Land pflügt. Hier darf man vielleicht auch mal anmerken, dass Rasche in den letzten zwei, drei, vier Jahren mit seinen Aufführungen einmal großen Erfolg hat. Das ist vielleicht eine Welle. Ihn deshalb gleich zum Star-Regisseur zu "dämonisieren" ist m.E. übertrieben.
3. Andererseits zeigt der ganze Fall, und Kommentator #3 hat darauf schon hingewiesen, auch die Verirrungen unserer Zeit. Heute braucht halt jedes Theater, das gelten will, seinen Rasche, vielleicht klappt's ja mit dem Theatertreffen. Und dann gilt das als Frankfurter Produktion, obwohl es genauso auch in Stuttgart, München oder Dresden hätte laufen können. Nicht einmal mehr die Schauspieler/innen werden aus dem Ensemble gecastet. Das führt dann wiederum zu Dispositionsproblemen. Intendanten mit Mut und eigenen künstlerischen Ideen haben es eigentlich nicht nötig, den allgemeinen Wanderzirkus der gerade angesagten Regisseure mitzumachen.
Schauspiel FFM: Einblicke
Die Beschreibung von Rasches Probenarbeit ist toll. Noch nie habe ich so tiefe Einblicke in das Entstehen eines außergewöhnlichen Kunstwerks bekommen wie hier.
Schauspiel FFM: Hauptrollen
Hat hier jemand die Inszenierung gesehen? Die Perser von Rasche hatten nur drei Hauptrollen, das waren FRAUEN, und die wurden flankiert von einem Männerchor. Klar, dass Rasche den Männern und der Theaterleitung beim Casting gesagt hat, dass es von vornherein nicht um eine Hauptrolle geht! Das wird hier unterschlagen. Man muss das doch mal praktisch sehen: es gibt eh keine guten Rollen für das männliche Ensemble, da macht Rasche die anstrengende und (wie Vögler bemerkt) undankbare Chorarbeit lieber mit Leuten, die seine Arbeit kennen und froh über den Job sind, anstatt mit Ensemblemitgliedern, die lieber etwas „Richtiges“ spielen möchten. Finde das komisch, einerseits beschwert man sich über die undankbare Aufgabe, andererseits wirft man vor, dass nicht mehr Leute aus dem Ensemble dabei sein durften. Was denn jetzt? Unterschlagen wird außerdem, dass eine der drei großen Frauenrollen sehr wohl von einem Ensemblemitglied gespielt wurde, von Patricia Ziolkowska.
Schauspiel FFM: nicht nachvollziehbar
Was ist denn nun mit der Position der Chefdramaturgin Marion Tiedtke? Das ist doch die wirklich interessante Frage hier. Wurde sie rausgeekelt, wie Simon Strauß dies in der FAZ vermutet, oder ist sie freiwillig gegangen. Letzteres erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Warum sollte sich eine erfahrene Theaterfrau auf den Posten der stellvertretenden Intendantin und Chefdramaturgin einlassen, ein Ensemble gründen, Regisseurinnen und Regisseure für ein Haus gewinnen, wenn für sie von vornherein klar gewesen sein soll, dass sie zurück an ihren Arbeitsplatz an der Hochschule wollte. So stellt es Weber ja da! Aber das erscheint mir nicht nachvollziehbar.
Schauspiel FfM: Sorgfaltpflicht
Mit Verlaub, aber diese ganze Diskussion ist komplett grotesk und peinlich. Peinlich vor allem für Weber und, ja auch, Tiedke. Jeder, der auch nur einmal eine Rasche Inszenierung gesehen hat, weiß wie er arbeitet und worum es ihm geht: die Konfrontation von Individuum und Masse. Wenn ich nun lese, dass ein Schauspieler mit den Anspruch einer individuellen Rollenerarbeitung in die Proben ging, aber als Teil des Chores besetzt war, dann stellt sich ernsthaft die Frage, wie naiv ist der Kollege eigentlich bzw. wie verantwortungslos und ahnungslos - gerade was die Bedürfnisse und Ansprüche der eigenen Ensemblemitglieder betrifft - ist die Leitung diese Hauses, dass sie diesen Kollegen in dieser Produktion besetzt? Gerade in Frankfurt kennt man Rasches Arbeiten wie nirgends sonst in der Republik. Hier hat er auch seine mit Abstand beste Arbeit auf die Bühne gebracht - weit vor den Räubern und dem Woyzeck: den Danton. Das eigentliche Problem ist nicht so sehr der Regisseur Rasche, sondern die Sensibilität und Sorgfaltspflicht einer Theaterleitung! Ich für meinen Teil kenne zumindest keinen Schauspieler, der gleichermaßen überzeugend in einem Castorf, Breth, Thalheimer, Pollesch, Fritsch, Perceval oder Hartmann Abend agieren würde. Aber genau um die Stärken, Bedürfnisse, Schwächen meiner Spieler weiß ich als Leitung - vorausgesetzt ich interessiere mich dafür und betrachte sie nicht als willen- und anspruchslose Lemminge. Und wenn Rasche nun angeblich gesagt hat, dass in dem Frankfurter Ensemble keine oder nur wenige Spieler sind, die geeignet sind, dann hat das - vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken - nichts mit deren Qualität zu tun, sondern schlicht mit der Fähigkeit bzw. eben Unfähigkeit sich auf eben diese sehr klar und auch polarisierende Form einzulassen.
Alles das weiß man aber im Vorfeld und Rasche formuliert auch in diesem Kontext sehr klar, was er braucht. Alles das ist kein Geheimnis, schon gar nicht in Frankfurt. Und wenn sich dann Weber und Tiedke auf den Deal einlassen, die drei Hauptrollen mit drei weiblichen Gästen zu besetzen, dann ist das eine Entscheidung der Theaterleitung. Diesen Vorgang zu hinterfragen - gerade auch intern vom Ensemble! -, ist in diesem Kontext die eigentliche Diskussion. Ein Herr Weber hätte dazu als Intendant - man kann es sich nach diesem Ich-bin-das-Opfer-Interview aber nicht vorstellen - auch nein sagen können. Aber jetzt so nachzutreten ist einfach nur peinlich. Und nichts davon, wirklich nichts!, hat etwas damit zu tun, dass Rasche ein vermeintlicher "Starregisseur" ist, sondern hier hat ganz offensichtlich eine Leitung komplett versagt und seinen Pflichten und Aufgaben in keinster Weise nachgekommen.
Schauspiel FFM: gewundert
#2: Warum immer und immer wieder Menschen miteinander arbeiten müssen, die gar keine Lust aufeinander haben? Nun ja, vielleicht, weil auch immer und immer wieder Menschen miteinander an einem Ort leben müssen, obwohl sie keine Lust aufeinander haben?
Oder, weil sie, hätten sie Lust aufeinander, vielleicht über der Lust aufeinander vergessen, dass sie eigentlich miteinander an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit arbeiten wollten bzw. sollten?
In jedem Fall sollten im Theater Menschen arbeiten, die Lust auf mit anderen zusammen Theater machen haben. Sie müssen dafür nicht auch noch Lust aufeinander haben, weil das dann nachrangig ist. Es ist sinnvoll, Strukturen zu fördern, bei denen Lust zur gemeinsamen Arbeit an Theaterkunst - auch einer gemeinsamen Arbeit von Menschen, die sich z.B. gar nicht kennen vor Arbeitsbeginn - oberstes Gebot ist. Und das Bewusstsein, dass man auch mit Menschen gemeinsam etwas schaffen kann, auf die man nicht vordergründig Lust hat, ein selbstverständlich vorhandenes und nicht erst zu schaffendes, ist. - Das ist übrigens auch genau das Politische am Theater, wenn man das verlangt als Bewusstsein bei den Machern und man dem Publikum diesen Willen zur Un-vor-Eingenommenheit konsequent vorlebt. - So denk ich mir das jedenfalls - aber ich habe ja keine Ahnung und mich deshalb schon oft verrechnet, was Theaterarbeit anlangt...

Was ich gar nicht gewusst habe: Dass Marion Tiedtke gar nicht Co-Intendantin, sondern stellvertretende Intendantin ist/war! Ich habe das damals angekündigt als Doppelspitze verstanden! Und ich habe mich deshalb extrem gewundert, dass zeitig nur noch Anselm Weber allein über das Theater öffentlich redete...
Schauspiel FFM: Konsequenzen
Man müsste doch bei einer solchen Recherche einfach die anderen Häuser und Beteiligten von Produktionen befragen, um sich ein Bild zu verschaffen. Dass Schauspieler, die in der Machtfolge ganz unten angesiedelt sind, sich nicht gegen einen Starregisseur wenden und die Prozesse, die im Zuge einer solchen Arbeit laufen, veräußern ist allerdings klar. Sie fürchten die Konsequenzen. Das ist das Problem des Stadttheaters.
Schauspiel FFM: ähnlich?
Klingt alles ähnlich wie bei Ersan Montag, dem Theater Dortmund, den Schauspielern und dem 3Sat Preis.
Schauspiel FFM: Neuerfindung
Müssen wir wirklich das mitbestimmte Theater von 1970 noch einmal erfinden? Oder lesen wir lieber die albernen "Kodizes" unserer Arbeitgeber von 2018? Und gestatten es zugleich den qua Profession notorisch unzuverlässigen Journalisten, "hinter die Kulissen zu blicken"?
Schauspiel FFM: Nachschauen
#8: Ein Blick auf die Website der hfmdk in Frankfurt erklärt alles:

https://www.hfmdk-frankfurt.info/hochschule/fachbereiche/fb-3-darstellende-kunst/schauspiel-diplom/dozentendozentinnen/

Hier steht: "Marion Tiedtke war von 2007 bis Mai 2017 Ausbildungsdirektorin und ist von Juni 2017 bis August 2020 beurlaubt. In dieser Zeit arbeitet sie als stellvertretende Intendantin und Chefdramaturgin am Schauspiel Frankfurt."

Und: "Dr. Dagmar Borrmann leitet den Studiengang in der Zeit der Beurlaubung von Marion Tiedtke und unterrichtet Theorie, Theatergeschichte sowie Inszenierungsanalyse."

Das sind die Fakten. Nun noch eine Vermutung: Wahrscheinlich wäre die Studiengangsleitung vollständig an Frau Borrmann übergegangen, wenn Frau Tiedtke ihren Vertrag am Schauspiel Frankfurt verlängert hätte. Das ist eine übliche Praxis, wenn beurlaubte Personen nach einer vereinbarten Frist nicht zurückkehren.

Der Rest ist Spekulation. Wenn etwas Schwerwiegendes vorgefallen wäre, würde sich Frau Tiedtke dazu äußern. Vielleicht haben einfach zwei Menschen festgestellt, dass sie nicht gerne miteinander arbeiten. Das soll es geben.
Schauspiel FFM: Kommunikationsproblem
Das Kommunikationsproblem von Anselm Weber ist offensichtlich. Das FR-Interview ist katastrophal, und das schon ohne das ganze jämmerliche Rasche-Nachtreten. Weber scheint mit Künstlern nicht reden zu können, Luc Perceval hat es ja ebenfalls gesagt. Herr Weber braucht seine Co-Intendanten, um zu funktionieren, Thomas Laue war es früher, jetzt Marion Tiedtke. Mit ihr gab es anscheinend ein Problem, aber es wird von Weber selbst als "zu persönlich" tabuisiert. Was das alles für einen Intendanten heißt (...) - Frau Hartwig, übernehmen Sie.
Schauspiel FFM: 30 andere
#15: Tatsache ist, dass in dem ersten Artikel von Simon Strauß drei Regisseure zu Wort kamen, von denen nur Perceval von Nicht-Kommunikation sprachen. Rasche wird in dieser Hinsicht erst in dem obigen Artikel zitiert: "Anselm Weber sei während der Proben in Frankfurt persönlich nämlich kaum in Erscheinung getreten." Aufgrund dieser dünnen Indizien von einem Kommunikationsproblem zu reden finde ich persönlich schwierig. Seit der Intendanz von Weber haben über 30 Regisseur/innen in Frankfurt gearbeitet. Der Rest ist nachdenken.
Schauspiel FFM: Vielschichtig und verworren
#9 Ich verstehe die Stellungnahme des Schauspielers Andreas Vögler nicht, wie Sie es andeuten, als befindlichen Kommentar zu einer undankbaren Besetzung, sondern einzig als Bezugnahme zu der Aussage, das Ensemble hätte "qualitative Probleme" und würde somit schauspielerisch Rasches Ansprüchen nicht genügen. Ich denke es hat sich rumgesprochen, was Schauspieler*innen generell ästhetisch- aber auch besonders im Chor bei einer Rasche-Arbeit erwartet. Ich würde jetzt annehmen, dass auch Vögler das wußte...?! Natürlich kenne ich nicht den vollständigen vierseitigen Bericht (schade eigentlich, würde ihn gern in Gänze lesen, kann man ihn evtl veröffentlichen?), aber für mich klingt es hier eher so, als wolle er anhand der beschrieben z.T. ausschließlich technischen Arbeitsprozesse diesen angeblich hohen qualitativen Anspruch an jeden einzelnen Choristen in Frage stellen und somit Rasches Aussage, es gäbe qualitative Probleme, nur als einen Vorwand entlarven, derart unverhältnismäßig viele Gäste mitgebracht zu haben. Was aber ja später wiederum zu unlösbaren Dispo-Schwierigkeiten in einem Repertoirebetrieb bzw sogar zu der Absetzung geführt haben soll.
Grundsätzlich stimme ich voll zu, dass keiner der Beteiligten hier eine gute Figur abgibt und die Debatte sehr peinlich geführt wird. Sie wirkt ziemlich verworren und vor allem vielschichtig. Ich wundere mich aber schon, dass Wenige hier speziell diese öffentliche Aussage Rasches über ein Ensemble in Frage stellen! Es scheint ja offensichtlich, dass hier das Frankfurter Ensemble ganz einfach für einen Konflikt zwischen ihm und Weber herhalten muss. Aber ganz egal was wirklich dahinter steckt, finde ich diese Aussage von einem momentan sehr erfolgreichen und somit medial einflussreichen Regisseur, grundsätzlich verantwortungslos. Um nicht zu sagen, fast schon missbräuchlich, was seinen derzeitigen Status und seine Position angeht...
Schauspiel FFM: drehender Wind
"Im Laufe des Interviews holte Weber zum Angriff auf Ulrich Rasche aus: Rasche sei ein Mensch, 'der zwei Gesichter hat. Wenn er etwas will, kann er sehr charmant sein. Wenn er es nicht bekommt, schlägt er um sich. Diese destruktive Energie wendet sich wahlweise gegen die eigenen Mitarbeiter im Team oder gegen das Haus. Er kann Menschen sehr schlecht behandeln. Das ist in der Szene bekannt. Wenn ein Regisseur wie er keinerlei Verständnis für Repertoiretheater zeigt und Kollegen öffentlich bloßstellt, von der Technischen Leitung bis zum Bühnenarbeiter, dann hat das Folgen. ..."

Verzeihen Sie bitte meine Naivität, aber genau DIESES unethische Verständnis einiger Regienummern wie das Arbeiten am Theater mit Menschen funktioniert, wird doch genau von IntendantInnen fast immer klein geredet und relativiert... Mittlerweile habe ich sogar den Eindruck, dass dieses Verhalten sogar als die nötige Bezahlung akzeptiert wird, die man für überbewertete „Shootingstars“ gerne in Kauf nimmt... Sobald sich aber der Wind dreht, wird jenes Verhalten was einst von IntendantInnen und DramaturgInnen als unbedingte künstlerische Herangehensweise den Ensembles gegenüber verteidigt wurde, ganz plötzlich von den selben Leuten angeprangert...
So ähnlich funktioniert auch die Politik der CDU/CSU- was sag ich... Genau so funktioniert die gesamte Außen- wie Innenpolitik Bundesrepublik... Wenn TheaterleiterInnen dieselben marktorientierten Entscheidungen und Äußerungen fällen, dann haben nicht die AfD oder sonst jemand das Theater auf dem Gewissen, sondern Theaterleute selbst.
Schauspiel FFM: soziale Kompetenzen
Keiner macht hier eine gute Figur, Tiedtke nicht, Weber nicht, und Rasche noch am allerwenigsten. Insofern ist der Brief Vöglers ein Geschenk für die Theater-Kundler. Man kann nur verwundert seinen Kopf schütteln. Und der Vorschlag eines Kollegen hier im Kommentarteil, Rasche möge seine eigene Company gründen und touren, ist einfach nur folgerichtig. Allerdings würde Rasche dann seine Mega-Honorare selbst verdienen müssen. Die Stadttheater könnten die Mittel dann für andere Projekte verwenden, die so durchs Glamour-Raster rutschen.
Und, Schweigen kann manchmal mehr bedeuten, als viele Worte. Wenn aber zwei Manager nicht einmal in der Lage sind, zwei Jahre miteinander auszukommen, ist es nicht immer nur Schuld der einen oder der anderen Person - daran haben beide ihren gehörigen Anteil. Und so peinlich und beleidigt in der Öffentlichkeit zu reagieren und die Kommunikation einzustellen, ist absolut unprofessionell und zeigt wieder einmal deutlich die fehlenden sozialen Kompetenzen der Künstlerischen Leitungen.
Insofern finde ich die von den Medien provozierte, sehr einseitige Stellungnahme gegen Weber in allen Auseinandersetzungen nicht fair und eher kläglich, ebenso wie die Instrumentalisierung von Regisseuren, die vom Intendanten eines renommierten Hauses vielleicht nicht in dem Maße gebauchpinselt werden können, wie es an kleinen Bühnen üblich ist. Vielleicht aber, sind sie von der Dramaturgie auch abgeschottet worden - man kennt ja das eifersüchtige Hüten goldener Kontakte in der Theaterszene. Zudem muss ich Schlichter recht geben. Tiedtke war immer nur für drei Jahre angekündigt worden - insofern ist es nicht o.k., da jetzt eine ungute Geste Webers hinein interpretieren zu wollen. Tiedtke ist stark genug, dass für sich allein entschieden zu haben, oder?
Beide - inzwischen Mitte 50 und erfahren genug - wussten, worauf sie sich eingelassen haben. Wenn sie so wenig Resilienz besitzen und so wenig Kommunikationsfähigkeit, die Dinge im Sinne ihres Theaters miteinander zu lösen, dann ist es nur folgerichtig, dass sich die Bindung auflöst.
Es wäre nur rechtens, auch die Leitungsskandale anderer Häuser in dem Maße journalistisch aufzuarbeiten, wie es Esther Slevogt hier für Frankfurt mutig macht, und damit auch der strukturellen Debatte eine Bresche schlägt. Ich kann nur hoffen, dass sich das in Zukunft mit gleicher Intensität bei vergleichsweise weitaus heftigeren Skandalen (Halle, Bern, Schwerin, Darmstadt) in Zukunft fortsetzen wird, denn sonst machen solche Soli keinen Sinn und wirken schnell sehr parteiisch.
Schauspiel FFM: ja, was denn nun?
Zu #19: Was wollen Sie sagen? "Insofern finde ich die von den Medien provozierte, sehr einseitige Stellungnahme gegen Weber in allen Auseinandersetzungen nicht fair und eher kläglich...", lesen wir - und lesen dann: "Es wäre nur rechtens, auch die Leitungsskandale anderer Häuser in dem Maße journalistisch aufzuarbeiten, wie es Esther Slevogt hier für Frankfurt mutig macht, und damit auch der strukturellen Debatte eine Bresche schlägt." Was denn nun? Kläglich provozieren oder mutig aufarbeiten? Ich kann nur dringend empfehlen, den Zutritt der medialen Provokateure und Aufarbeiter zum Theater auf das Vorderhaus zu beschränken - andernfalls entsteht eine Bresche, die so gewaltig gähnt, daß die Theater samt Vorderhäusern und Hinterbühnen darin verschwinden.
Schauspiel FFM: endlich abgesetzt
Hauptsache, die Inszenierung reißt keine Löcher mehr in den Etat und nimmt keine Plätze im Spielplan mehr weg und der Regisseur kommt nicht mehr wieder. Der Rest ist Schweigen ...
Diesen martialischen 20er/30er Jahre-Bombast braucht kein Mensch. Ich sehe seit meinem 13. Lebensjahr die überwiegende Anzahl der Frankfurter Inszenierungen. In über einem Vierteljahrhundert war es das erste Mal, dass ich mehrfach eingeschlafen bin. Die vorigen Frankfurter Arbeiten waren eine Zumutung, diese schlicht nur noch langweilig, weil nicht nur die Inszenierungen durch stundenlange Wiederholungen gedehnt werden, sondern auch die einzelnen Arbeiten ebenso redundant sind.
Schauspiel FFM: Gastauftritte
Wenn hier schon das hohe Lied auf Weber gesungen wird, er sei der einzige, der sich gegen einen markt-orientierten Spielplan stellt, dann fragt man sich doch, wieso so viele Gast-Stars von ihm für Hauptrollen engagiert werden: Wie finden wir denn, dass die Gäste Jana Schulz, Max Simonischek, Wolfram Koch, Max Meyer, Werner Wölbern, Dietmar Bär oder Shenja Lacher auf die Hauptrollen der Stücke gesetzt werden, während der Rest des Frankfurter Ensembles sich brav auf die Nebenrollen verteilen darf? Wer hat seine Intendanz mit dem Gast und Fernsehstar Wolfram Koch als Richard denn eröffnet?
Schauspiel FFM: un' nu?
Und die Moral von der G'schicht? - Nix genaues weiß man nicht.
Schauspiel FFM: aufgebauscht
...das ganze wird eigentlich ausschließlich von Beteiligten selbst mit enthusiastischer Hilfe von KritikerInnen künstlerisch aufgebauscht- nur wozu?! Das ganze unseriöse Verhalten an Theatern wird in die falsche Richtung pseudo dramatisiert, da der Diskurs nur auf den kleinstmöglichen Konsens abzielt und dabei plötzlich die Kunst selbst zum Zweck der Mittel wird... dieser Umstand führt erkennbar dazu, dass die tatsächlichen Probleme nur sehr oberflächlich überdacht werden und die Folgen die daraus gezogen werden äußerst halbgar bleiben... wie soll die Öffentlichkeit sowas ernst nehmen...
das alles erinnert irgendwie an das politische Mediendreieck zwischen Seehofer, Gabriel und Merkel... Alle sind für alles verantwortlich und eine schweigt sich durch...
Schauspiel FFM: so ist das eben
#23: So ist das eben, wenn gründlich "aufgearbeitet" worden ist...
Schauspiel FFM: inhaltlich
#9 - Lieber Insider - Rasches Worte sind doch „qualitativ problematisches Ensemble“ und nicht „ungeeignet sich auf seine polarisierende Form einzulassen“. Dies nur um diese Sorgfalt - von der Sie sprechen - aufzugreifen.
Und eine von drei Hauptdarstellerinnen ist wahrhaftig nicht gerade ein Pluspunkt für die Arbeit mit dem Ensemble... wobei ich die Gästefrage als solche ja gar nicht angreifen will - er kann natürlich künstlerisch einfordern was er braucht, vor allem wenn das Theater es möglich macht!
Aber zu behaupten, es wäre „naiv“ wenn man als Schauspieler Rollenerarbeitung erwartet (diese gibt es auch in formalen und chorischen Arbeiten), weil ja JEDER weiß, dass Rasche so nicht arbeitet ist atemberaubend arrogant. („individuell“ war nicht die Erwartungshaltung - Achtung! Sorgfalt! Inhaltlich heißt nicht individuell) Das heißt im Endeffekt, dass Schauspieler daher auch keine Menschen und Künstler mit eigenem Anspruch und künstlerischen Erwartungen mehr sein dürfen, wenn sie mit Rasche arbeiten wollen. Heißt auch; der allgemeine Schauspieler in Deutschland hat das Gespräch mit seinem Intendanten zu suchen, weil ein Rasche/Castrof/Breth/Talheimer sich nicht mehr vorstellen braucht. Und auch wenn Sie das SO nicht schreiben, bedeutet es aber genau das! Denn - hier eine Info - man darf Regisseure hinterfragen, befragen und kritisieren - vor allem wenn sie einem sagen „tja Kollege, qualitativ bist du problematisch“.

Das ist eine derartige Überbewerung des Regisseurs (egal von welchem wir sprechen), dass ich kaum fassen kann was Sie da Schreiben!
Schauspiel FFM: Rufmord
Ich lese das alles hier und bin entsetzt! Diese Diskussion ist bisher an mir vorbei gegangen. Jetzt frage ich mich aber verwundert, warum sich keiner über den Rufmord entsetzt ist, den Weber unternimmt: „Der Mensch Rasche hat sich aufgrund seines Erfolges zu einem Machtmenschen entwickelt, der seine Macht missbraucht.“ Geht es noch? Darf ein Intendant einen Regisseur so infam beschuldigen? Rasche hat Weber in seinen Entscheidungen als Intendant kritisiert, aber diese Verurteilung als Mensch ist eine andere Hausnummer. In Zukunft werden es sich Regisseure gut überlegen, ob sie bei Weber arbeiten, wenn sie im Konfliktfall in der Presse diffamiert werden. Die Stadt Frankfurt muss sich überlegen, ob Weber nach dieser Äußerung als Leiter eines öffentlichen Kulturbetriebs tragbar ist.
Schauspiel FFM: Betriebsfrieden
#25 ernsthaft? Weber stellt sich vor sein Ensemble, gegen das Rasche zuvor den übelsten Rufmord überhaupt begangen hat! Auch Theaterleitungen werden sich vermutlich künftig sehr gut überlegen, ob sie Rasche engagieren, wenn er derart den Betriebsfrieden gefährdet und auch noch öffentlich beschmutzt.
Schauspiel FFM: Feste und Gäste
#26 Ach herrje, jetzt wird es aber arg befindlich und vielleicht sollten Sie besonders die Gästefrage einmal genauer hinterfragen. Ich verstehe ja, dass man sich als Spieler gemeint und gewollt fühlen will. Das ist das Ideal und wünscht sich jeder. Ist aber nun mal leider nicht die Realität. Es gehört zur notwendigen Hybris eines Schauspielers, dass er meint, genauso in der Lage zu sein eine Hauptrolle zu spielen wie der Kollege xy. Das ist aber leider nicht die Realität. Nicht jeder Schauspieler in einem Ensemble ist auch ein Protagonist, auch wenn er das gerne so hätte. In jedem Ensemble gibt es Protagonisten und Wasserträger, weiß jeder. Und auch klar, jeder hält immer den anderen für den Wasserträger und nie sich selbst. Das Problem ist, dass jedes größere Ensemble genau nach diesen Prinzipien gecastet wird, nur kein Mensch spricht offen darüber. Welcher Intendant würde einem gestandenen Schauspieler schon ehrlich ins Gesicht sagen: "Pass auch, du bist gut, aber ich sehe in dir einen reinen Zweiter-Reihe-Spieler." Folge in der Praxis und bei neuen Ensembles spätestens im Jahr zwei: Frustration und Enttäuschung. Im Falle von Frankfurt ist die Sache noch zusätzlich verschärft, da Herr Weber selbst offensichtlich kaum einem aus seinem eigenen Ensemble solche Protagonistenfähigkeiten zutraut oder warum engagiert er, wie #22 richtig anmerkt, so viele Gäste für Hauptrollen? Nur wegen der Auslastung? Oder vielleicht scheint ja Rasche nicht der einzige zu sein, der ein „qualitativ problematisches Ensemble“ sieht, weshalb Gastregisseure immer wieder teure Kollegen mitbringen dürfen...
Schauspiel FFM: Dilemma der Theaterkritik
Esther Slevogt schreibt: "Denn dieses Dilemma rührt an Grundsatzfragen künstlerischer Arbeit. Muss man also beispielsweise diesen harten und hochformalisierten Probenprozess tatsächlich schon als eine Form des Missbrauchs von Schauspieler*innen bezeichnen, die Degradierung von Individuen zu anonymem Spielmaterial? Eine Frage, die im Kontext so radikaler Entwürfe wie den Inszenierungen Rasches kaum zu beantworten ist – wenn man nicht ganze Ästhetiken unter Generalverdacht stellen und tabuisieren will."
Wirklich "kaum zu beantworten"? Oder nicht doch eher sehr einfach zu beantworten: diese mathematischen Sprechdehnungsfugen fallen einfach nicht in die Sphäre der künstlerischen Arbeit. Es hat mit Kunst schlicht nichts zu tun. Aus gegebenem Anlaß hier again die fantastischen Essays von Fabian Hinrichs, die mittlerweile an allen maßgeblichen Kunsthochschulen (insbesondere Hochschulen der Darstellenden KÜNSTE) Pflichtstoff sind; insbesondere der zweite geht auf die geisteswissenschaftlichen Ursachen mechanischer Theaterformen ein. Lest sie, denn sie sind nicht einfach nur eine weitere Meinung, sondern leuchten hinein in das Dunkel des hermeneutischen Imperiums:
1. https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15434:rede-ueber-die-schauspielkunst-der-fabian-hinrichs-denkt-als-alleinjurors-des-alfred-kerr-darstellerpreises-beim-berliner-theatertreffen-ueber-seinen-berufstand-nach&catid=1635:theatertreffen-2018&Itemid=100190
und
2.https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/fabian-hinrichs-gastbeitrag-zum-berliner-theatertreffen-16183304.html

Man liest es und auf einmal wird klar: das Dilemma, das für Frau Slevogt universell gültig und universell unauflösbar zu sein scheint, ist tatsächlich lediglich das von Frau Slevogt selbst, stellvertretend für große Teile der Theaterkritik, eben die Schichtdienst-Hebammen im "Kreissaal der Absicht"(siehe FAZ). Alle anderen schlafen übrigens bei irgendeinem der vollkommen austauschbaren Abende von Herrn Rasche einfach ein oder gehen 'raus, um der künstlerischen Versteppung nicht weiter beizuwohnen. Viel Lärm um Nichts einfach.

(Liebe*r Neill, wir bitten um Entschuldigung, Ihr Kommentar war uns zwischendurch verlorengegangen, keine Absicht, dass er nicht schon gestern veröffentlicht wurde. Mit freundlichem Gruß, sd/Redaktion)
Schauspiel FFM: Widerspruch
@28 Sie schreiben 25, aber beziehen sich auf meinen Kommentar 27. Bitte genau lesen: Rasche spricht in der FAZ von „qualitativen Problemen des Ensembles“ - das ist doch kein „übelster Rufmord“ wie der Vorwurf, jemand habe Machtmissbrauch begangen! Das ist die persönliche Einschätzung eines Regisseurs, die nicht einmal etwas über die Qualität der einzelnen Schauspieler sagen muss, sondern sich auf die Zusammensetzung des Ensembles beziehen kann. Vermutlich hatten die koproduzierenden Salzburger Festspiele auch ein Wort mitzureden und waren interessiert an den Münchner Schauspielstars. Und wie anscheinend viele andere Regisseure haben Rasche und die Festspiele keine weiteren Protagonisten vom Kaliber Ziolkowska, Tscheplanova, Bürkle in Frankfurt gefunden. Jetzt kann man sich über „Startheater“ aufregen, aber es ist eine Koproduktion. Außerdem wird es von Weber und Tiedtke anscheinend auch bei reinen Hausproduktionen mitgetragen. Was die jungen Männer betrifft, haben die Frankfurter ja vielleicht auch nicht ihre besten Leute für Rasches Chor vorgeschlagen, weil sie die für andere, zentrale Rollen parallel brauchten. Das sind nun einmal die Mechanismen und Zwänge am Theater. Von „übelstem Rufmord“ zu reden und „beschmutzen“ ist in diesem Zusammenhang praxisfern und aufgebauscht.
Schauspiel FFM: interessant
@30 - fragt sich nur, wieso Valery Tscheplanova für ihre Darstellung in den Persern als Schauspielerin des Jahres bei den Nestroy-Preisen nominiert werden konnte? Auch Johannes Nussbaum wurde beim diesjährigen Theatertreffen der Alfred-Kerr Darstellerpreis verliehen - wohlgemerkt spielen beide in einer Inszenierung von Ulrich Rasche. In diesem Zusammenhang ist es auch interessant die Antwort von Michael Wächter auf Hinrichs zu lesen:

https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15435:michael-waechter-alfred-kerr-preistraeger-2017-antwortet-auf-fabian-hinrichs-alfred-kerr-preisrede&catid=1635&Itemid=100190
Schauspiel FFM: Gleichschritt
Genau, das ist die Frage, warum Marschübungen (siehe Bericht des Schauspielers Vögler) einige Menschen stark beeindrucken. Mein Vater empfand das auch immer als erhebend und erregend, wenn er viele Menschen Identisches tun sah, wie von einer Geisterhand gelenkt. Man sieht es bei Olympia-Eröffnungen oder in TV-Ausschnitten aus Nord-Korea, man liest es auf alten Ost-Denkmälern: "Vom Ich zum Wir". Es müsste heißen: "Vom Ich zur Masse für das Ich des Regisseurs". Lieber Alfred, lesen Sie mal den FAZ-Beitrag von Hinrichs, da finden Sie die Antwort. Es ist ganz einfach herzuleiten, warum Mondtag und Rasche und Kennedy und Bihler und wie die ganzen Chorleiter heißen momentan Auftrieb haben und gerne engagiert werden. Valery Tscheplanova wurde sicherlich wegen vorheriger SCHAUSPIELERISCHER Leistungen ausgezeichnet, ebenso Johannes Nußbaum. Angegurtet auf einer Scheibe gedehnt zu sprechen und im Gleichschritt zu gehen- so könnte höchstens die "Blut-Schweiß-Tränen"-Medaille verdient werden. Können Sie sich Sophie Rois oder Gert Voss (würde er noch leben) oder eben Fabian Hinrichs, also irgendeinen Künstler, auf dieser sehr schlichten Mensch-Maschine-Versinnbildlichungsscheibe vorstellen? Und der Hinweis auf die Entgegnung von Michael Wächter lohnt sich tatsächlich, kann man dort doch folgende Aussagen finden: "ein Ensemble" begibt sich in "ein formstarkes Konzept", "beglaubigt" es, "stellt sich in den Dienst einer Sache", "vertritt die Konsequenz eines Abends- auch wenn es nicht die eigene ist." Und:"es gibt offenere und uneingeschränktere Probenzusammenhänge als bei dieser Produktion, aber man sollte so einen Abend auch nicht überbewerten. Er ist nur einer von sehr vielen Aufführungen, die ein Stadttheater im Angebot hat." Nahezu alle Gründe für die bestimmenden Fehlentwicklungen des gegenwärtigen deutschsprachigen Stadttheaters werden hier tableauhaft aufgezählt, Wächter bestätigt unfreiwillig sämtliche Thesen von Hinrichs. Letztlich erscheint mir dieses ausgedachte Zirkel- und Befehlsempfängertheater wie eine Mel Brooks- oder Woody Allen-Persiflage auf deutsches Sprechtheater von humorlosen Ingenieuren für technikbegeisterte Konsumenten, die eben deutsche Wertarbeit auch auf anderen Feldern zu schätzen wissen. Nur was hat das mit Kunst oder Leben zu tun? Wenn man an einem Theaterabend nicht ein einziges Mal lachen muß, stimmt etwas Grundsätzliches nicht mit dem Theaterabend an sich, der Arbeit daran. Selbst das No-Theater wird mit dem Kyogen aufgeführt, dem heiteren Zwischenspiel, dem "wilden Wort". Konzeptkunst, Konzeptleben, Konzeptgefühle- alles muß hier wirklich seine Ordnung haben. Wie zitiert Hinrichs Hölderlin: "Handwerker siehst Du, aber keine Menschen".
Schauspiel FFM: Meta
Interessante Recherche, interessante Debatte, die die Komplexität des Themas gut wiederspiegelt. Interessant auch, daß manche trotzdem nicht ohne Diffamierung auskommen: Diffamierung von Rasches Ästhetik, Diffamierung von Esther Slevogt, Diffamierung von Argumenten, statt Argumente dagegen zu setzen.
Schauspiel FFM: Masche
was mich wundert und mein politisches bewusstsein aufregt, ist, dass beim tt und auch in der aktuellen mode, nur wirkungsmächtige regisseure im kurs stehen. die inhalte bleiben zurück. rasche, mondtag, kennedy, arnarrsson.... das ist nicht jeweils ein stil, sondern immer die jeweils selbe masche. jeder regiestudent kann die nächste rasche oder mondtag-inszenierung machen, weil es immer nach der selben masche hergestellt wird.
Schauspiel FFM: Regie kopieren?
#35
Ich gebe zu, Ihren Reflex, "das kann doch jeder Regieschüler nachmachen", habe ich auch manchmal, wenn mich ein Theaterabend der oben genannten nicht überzeugt hat.
Aber als langjährige Dramaturgin kann ich Ihnen versichern, das stimmt nicht. Wie immer man die Arbeiten künstlerisch einschätzt, ihr Entstehen ist stark an die jeweils inszenierende Persönlichkeit gebunden. Und diese gibt mehr in die Proben als die offenliegenden und kopierbaren einzelnen formalen Mittel. Was für deprimierende Arbeiten entstehen können, wenn sich Regisseur*innen nicht auf sich selbst verlassen, sondern einen angesagten Stil zu kopieren versuchen, kann man an vielen Theatern immer wieder sehen. Das "Problem" liegt viel mehr darin, dass sich ein so ausgeprägter Personalstil einfach nicht gleich gut für alle Texte eignet. Aber auch Regisseur*innen mit einer weniger eigenwilligen Handschrift landen ja bekanntlich nicht nur Treffer.
Deswegen kann ich mich #34 nur anschließen: Mit Diffamierung kommt man in der Debatte nicht weiter. Vielleicht freuen wir uns lieber über die Vielfalt der deutschen Theaterlandschaft, auch wenn sie vielleicht beim TT nicht abgebildet wird.
Schauspiel FFM: Wasserträger
#29 Ein Blick auf das aktuelle Repertoire des Schauspiel Frankfurt verdeutlicht, dass ihre Aussage etwas einseitig daher kommt: David Bösch, Luk Percival, Robert Borgmann und zuletzt auch Roger Vontobel haben ihre Protagonisten erfolgreich ausschließlich aus dem Ensemble besetzt (um sogar nur die prominenteren Beispiele zu nennen). Ich widerspreche nicht, dass es gerade zu Beginn der Intendanz auffällig viele Gäste gab, vermutlich um den Laden möglichst außenwirksam in die Spur zu bringen, was natürlich eine sehr hinterfragenswerte Strategie ist, da sie genau solche Rückschlüsse provoziert. Aber das hat sich spätestens in der zweiten Spielzeit merklich geändert, der Gästeanteil wurde auf ein sehr übliches Maß geschrumpft. Grundsätzlich halte ich auch nicht viel von solch vorschneller Bewertung. Dass sich ein neues Team finden bzw einspielen muss, gestehe ich ihm in einer ersten Spielzeit immer zu.
Schauspiel FFM: Theater und Hang zum Ego
Im FAZ-Interview mit Hubert Spiegel und Simon Strauß spricht der frühere Frankfurter Feuilleton- und Schauspielchef Günther Rühle, der 95 Jahre wird, über das Theater und seinem Hang zum Ego, wie er auch hier in den Kommentaren deutlich zum Ausdruck kommt:
"Ich sehe nur zwei Regisseure, die im Augenblick noch einen Namen haben und sich darum bemühen, mit der Form zu arbeiten. Ich meine Thalheimer und Rasche. Ansonsten wird weder mit der Form noch mit der Sprache gearbeitet. Anderes steht im Vordergrund. Vor allem das Ego."
Schauspiel FFM: Rühle
Lieber Alfred, das ist ja ein weiterer heiterer Beitrag von Herrn Rühle, der ja in den letzten Jahren immer wieder erstaunlichste Einschätzungen von sich gegeben hat, insbesondere nach Rasches "Woyzek", die er den "fürchterlichsten Stumpfsinn", "den er seit Jahren gesehen" habe nannte, eine "Vergewaltigung der Sprache", die mit Büchner "rein gar nichts zu tun" hätte. Kurz danach verließ er zu Pausenbeginn auch sichtbar genervt die betreffende Vorstellung während des Theatertreffens letztes Jahr. Interessanter Meinungswechsel nun, der etwas Burleskes nicht abzusprechen ist. Diese beiden Namen, die er da nennt, sind ja nun die, deren Inszenierungen meiner Ansicht nach nur ein einziges Ego zulassen- das des Regisseurs nämlich. Oder warum redet man bei Rasche von "rasches Form"? Was ist denn "eine Form"? So etwas wie im Sandkasten? Was macht man denn mit einer solchen Form im Theater? Man drückt alles rein (Menschen, Texte, Musik, Räume) und dann sieht alles was drin steckt zusammen aus wie "diese Form". Seiner Diagnose, nur diese beiden würden mit "Form und Sprache" arbeiten, zeugt statt von Scharfsinn einfach von Unkenntnis, zum Beispiel wenn man einmal beispielhaft Thalheimers "Othello"-"Inszenierung" oder ebn Rasches "Woyzek"-"Inszenierung" anschauen mußte. Ein Duktus, eine Bewegungsform- schnell zu begreifen, schnell zu vergessen. Ich für meinen Teil finde, ich habe Besseres verdient :-)
Schauspiel FFM: Gäste
#37 Liebe Biene,
sowohl bei Bösch als auch bei Borgmann spielen, wenn auch nur im Einzelfall, Gäste mit. Produktionen im Schauspielhaus aus der aktuellen Spielzeit wie "Furor" (Dietmar Bär) oder zuletzt "Peer Gynt" (Max Simonischek) stützen sich ganz
auf prominente Gäste. Eine Produktion wie "The Nation" wäre ohne Gäste in Frankfurt gar nicht zu realisieren, da das Ensemble dafür nicht divers genug ist. Wahnsinnig viel scheint sich da nicht getan zu haben.
Schauspiel FFM: Erinnerung
Willst du, lieber Neill, damit sagen, die Erinnerung trügt Rühle? Oder er hat mit dem Erinnern schon ca 1988 abgeschlossen?
Schauspiel FFM: Vorläufer
Eine wichtige Debatte. Vieles ist bereits gesagt, nur ein paar Stichpunkte:
- Zunächst einmal finde ich Herr Vögler hat sich in seiner Motivation und seinem Anliegen glasklar geäussert. Es ist sehr befremdlich, was da alles hineininterpretiert wird.
- Unabhängig von der Qualität Rasches kennt sein Theater seine Vorläufer. Ich muss mich sehr wundern, daß in diesem Zusammenhang noch kein einziges Mal das „Freie Theater München“ (Froscher/Bildstein) gefallen ist, die diese Ästhetik und Form de facto entwickelt haben (https://www.youtube.com/watch?v=m7XBKrZVxhc)
- Zum Stichwort „Wasserträger“, so grundsätzlich: Urteilsvermögen wird in jeder Ausbildung trainiert. Professionell ist die Person, die Potential erkennt und ausarbeitet.
Schauspiel FFM: beispringen?
warum springt dem mutigen herrn weber niemand bei. hinter vorgehaltener hand sagen alle dasselbe aber alle sind zu feige, ihn nun zu unterstützen?
armes theater. angepasste mitarbeiter mit ausnahme der immer exzentrischer werdenden regisseure.
Schauspiel FFM: Glaubwürdigkeitsproblem
@43 Warum hat Weber das alles nicht früher öffentlich gemacht, sondern benutzt, um von einem Angriff auf sich selbst abzulenken? Wenn das alles stimmt - doch es gibt ja auch gewichtige Stimmen, die ihm widersprechen. Für das entstandene Glaubwürdigkeitsproblem ist er jedenfalls verantwortlich.
Schauspiel FFM: Substanz
Ich würde aber doch sagen, Rasche ist angezählt. So ganz ohne Substanz werden die Vorwürfe nicht sein. Wenn er klug ist, unterzieht Rasche sein Verhalten der Revision, damit sein Laden nicht eines Tages hochgeht.
Schauspiel FFM: Weber
#45 Lieber Stuttgarter,
ich würde eher sagen, Anselm Weber ist angezählt und auch seine Art, sich und seine Arbeiten zu inszenieren.
Schauspiel FFM: Maschinen
Aischylos-Text auf Maschine. Büchner-Text auf Maschine. Schiller-Text auf Maschine. Maschinen auf Maschinen marschieren. Kraftvoll, eindrucksvoll. Ausdruck eines Menschen, der Menschen auf den Maschinen auch? Wer nicht weitergeht stürzt. Ein radikaler Blick auf uns? Sich freiwillig dem Exerzieren aussetzen, ist eine individuelle Entscheidung. Exerzieren ist eine Volkskunstform. Siehe Tattoo Basel. Dies zum D-Day 2019.
Schauspiel FFM: Ästhetik und Gedanken
Ästhetik und Form ist doch ein Ausdruck von Gedanken.
Warum erschrickt eigentlich keiner vor den Gedanken hinter Rasches Ästhethik?
Ein Individuum das nicht vorkommen soll.
Der einzelne der sich einem größeren, bedeutenderem Willen unterordnen soll.
Das Subjekt das in einem Rhythmus in eine Richtung marschiert.
Ich komm aus dem Osten und ich finde das sehr, sehr gruselig.
Schauspiel FFM: Klaviatur unserer Psyche
Rasche spielt auf der Klaviatur unserer Psyche, die des animal sociale et rationale, und der Dominanz des "sociale"-Teils. Die gleichen gruppenpsychologischen Reflexe funktionieren seit tausenden Jahren, haben die römischen Legionen durch Europa getrieben und die Müllersburschen ins flämische Heer, die jungen Idealsten in die SS und heute die perspektivlosen zu den Marines. Monotone Musik, schwarz weiße Ästhetik, Körper, Schreie, Marsch. Das löst einfach etwas in uns aus, so sind wir nun Mal gestrickt. Am Theater werden wir diesem Sog ausgesetzt ohne deshalb gleich gegen den Schwedenkönig in die Schlacht ziehen zu müssen. Solche Zeichen zu nutzen und ein Erlebnis über die reine Narration zu schaffen ist nicht nur legitim sondern geradezu geboten im Theater.
Was man aber nicht sein muss deswegen: defizitär im Umgang mit Menschen, letztlich in der Mitarbeiterführung. Und da, so scheint es, nehmen sich Weber und Rasche nicht viel.
Schauspiel FFM: 10 Thesen
In dieser ganzen Debatte werden Punkte vermischt, die man erst einmal auseinanderhalten sollte, weil sie nicht zwingend ursächlich miteinander verbunden sind. Man sollte daher die verschiedenen Thesen einmal separieren, um dann zu schauen, was wirklich zusammenhängt - und was nur aufeinanderprallt.

1. Die Doppelspitze am Schauspiel Frankfurt wird nicht weiter geführt.
2. Die Arbeiten von Herrn Rasche haben eine sehr starke Ästhetik.
3. Man muss diese Ästhetik nicht mögen.
4. Die Arbeitsbedingungen für diese Ästhetik sind für Schauspieler teilweise grenzwertig.
5. Herr Rasche ist eine starke Künstlerpersönlichkeit mit all ihren Eigenheiten.
6. Das Schauspiel Frankfurt arbeitet mit einer Vielzahl an Gästen, die die Disposition von Stücken erheblich erschwert bzw. sogar verhindert.
7. Die Ensemblepolitik am Schauspiel Frankfurt ist für das eigene Ensemble nicht ideal.
8. Herr Weber engagiert “Star-“Regisseure, ohne sich mit diesen während des Arbeitsprozesses auseinanderzusetzen.
9. Stattdessen unterstellt Herr Weber diesen “Star-“Regisseuren öffentlich Machtmissbrauch und suggeriert sogar eine sexuelle Komponente.
10. Sämtliche Formen des Machtmissbrauchs durch Herrn Rasche werden von mehreren weiteren Beteiligten nicht bestätigt.

Ich persönlich bin kein Fan der Arbeiten von Herrn Rasche - aber wenn ich mir diese 10 Thesen so richtig ansehe, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass Herr Weber seine Leitungsposition nicht entsprechend wahrzunehmen versteht (wenn ich Regisseure wie Herrn Rasche engagiere, sollte man wissen, womit man sich auseinanderzusetzen hat) und auf höchst fragliche Art und Weise Herrn Rasche benutzt, um von den eigenen Problemen abzulenken. Oder - wie bereits von Esther Slevogt im Ausgangsartikel punktgenau beschrieben:

“Die initiale Problemfrage des Artikels in der FAZ, der die künstlerische Qualität des Theaters bemängelte und dem Haus ein Leitungsproblem unterstellte, wurde verschoben, in dem der angegriffene Intendant die Debatte auf einen Gewährsmann des FAZ-Angriffs, den Regisseur Ulrich Rasche, umlenkte.”

Ähnlich verhalten sich Kinder, wenn sie auf einen Fehler aufmerksam gemacht werden. Oder aber - biblisch gesprochen - den Splitter im Auge des Bruders, nicht aber den Balken im eigenen Auge erkennen…
Schauspiel FFM: Klarheit
Als ebenfalls am Haus Tätiger und an der Rasche-Produktion Beteiligter kann ich dem Kollegen Bühnenmeister, insbesondere bei der Thesen-Zusammenfassung nur zustimmen und mich für die Klarheit bedanken.
Auch nach der zwischenzeitlichen Diskussion lohnt es sich zur Erinnerung an die eigentliche Konfliktlinie Esther Slevogts Beitrag erneut zu lesen.
Ich möchte noch daran erinnern, dass Frau Tiedtke als Produktionsdramaturgin aus eigener Anschauung die Machtmißbrauchs-Vorwürfe gegen Ulrich Rasche zurückwies. Dem schließe ich mich an.
Schauspiel FFM: Klarnamen
Bitte doch die Damen und Herren Bühnenmeisterin und Produktionsbeteiligte auch um ihre Namensnennungen! Weil sonst schreibt hier bald die Oma von Rasche und der Schwager von Weber!!
Schauspiel Ffm: ja, Klarnamen!
Finde auch, ohne Klarnamen zu schreiben, ich war beteiligt, ist eine unbewiesene Tatsachenbehauptung und geht nicht. Also Klarnamen oder nicht veröffentlichen.
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