Medienschau: dradio – Theatermachen in der ostdeutschen Provinz

Ignoranz oder weniger Theatertourismus?

Ignoranz oder weniger Theatertourismus?

5. Februar 2023. Am Berliner Theatertreffen wird oft bemängelt, dass die Provinz fehlt. Aber wie macht man dort Theater, besonders im Osten Deutschlands? Was bedeuten die Metropolen aus Sicht der Peripherie? Für dradio hat Susanne Burkhardt mit Steffen Mensching und Ralph Reichel gesprochen.

In dradio Rang 1 spricht Susanne Burkhardt anlässlich der Einladung von Philip Preuss' "Hamlet" aus Dessau zum Theatertreffen 2023 darüber, wie man als Theater in der ostdeutschen Provinz wahrgenommen wird, wie man sein Publikum erreicht und auf die überregionale Wahrnehmung schaut. Gesprächspartner sind Steffen Mensching, der seit 15 Jahren das Theater im thüringischen Rudolstadt leitet, und Ralph Reichel, seit vier Jahren Intendant des Volkstheaters Rostock.

(www.deutschlandfunkkultur.de / sik)

Kommentare  
Medienschau dradio: Journalistisch absurd
Es ist journalistisch schon einigermaßen absurd, dass Susanne Burkhardt ausführlich diejenigen Intendanten zu Wort kommen lässt, deren Häuser überregional nur selten wahrgenommen werden - und die dann wiederum wenig überraschend ausführlich erzählen dürfen, dass angeblich niemand in die sogenannte Provinz kommt (ein wenig so, als würden die Nicht-Nominierten erzählen, warum die Oskar-Verleihung eh doof ist). Der sehr spannende Dessauer "Hamlet" beim tt ist doch gerade der Beweis dafür, dass die überregionalen Medien sehr wohl kommen, wenn es etwas zu sehen gibt - und es ist nicht das erste Mal, dass das Dessauer Schauspiel-Team überregional vorkommt (es ist z.B. auch immer wieder in den Kritiker*innen-Umfragen der "Theater heute" und "Die deutsche Bühne" der letzten Jahre vertreten, auch bei nachtkritik.de liest man regelmäßig von Uraufführungen und spannenden Premieren).
Theater in Ostdeutschland: Rostock
„Wir haben den Wind gedreht, wir haben Rückenwind (für den Theaterneubau)“, das klingt mir dann doch viel zu selbstgefällig, und nach Eigenlob von Reichel in Rostock.
Richtiger ist: Der Wind der Kulturpolitik hatte sich 2018 (von selbst) gedreht, durch den Regierungswechsel auf Manuela Schwesig und deren Theaterreform für ein Jahrzehnt.
Ein wirklicher Kämpfer trotz Gegenorkan der vorherigen kulturfeindlichen Landes - und Stadtregierung war Latchinian, der Vorvorgänger Reichels, ohne ihn gäbe es gar kein komplettes Volkstheater mehr in dem Reichel Intendant sein könnte, ihn sollte niemand vergessen ….
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