Medienschau: Die Zeit, FR – US-Staat Florida zensiert Shakespeare?

Anzügliche Wortspiele

10. August 2023. Schüler in einem Schulbezirk im US-Bundesstaat Florida dürfen künftig im Unterricht keine kompletten Werke mehr von William Shakespeare lesen, sondern nur noch Auszüge davon. Das berichtet unter anderem Die Zeit.

Hintergrund sei eine Änderung im Lehrplan, die Der Zeit zufolge unter anderem dem umstrittenen Verbot von Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in Florida geschuldet ist. In vielen Werken des englischen Dramatikers, Schauspielers und Theatermachers William Shakespeare (1564-1616) werden Themen wie Sex (auch vorehelich), Crossdressing und Fragen zu sexueller Identität angesprochen.

Betroffen sind laut Bericht die öffentlichen Schulen von Hillsborough County. Die Schulbehörde habe in einer Stellungnahme betont, dass Shakespeare natürlich nicht verboten werde. Die Schüler könnten aus den Büchern nach wie vor Auszüge im Unterricht lesen und besprechen. Außerdem könnten sie die vollen Werke in den Büchereien ausleihen.

Die Lehrplanänderung gehe auf ein Gesetz aus dem Jahr 2022 zurück, das umgangssprachlich auch als "Don’t say gay" ("Sag nicht schwul“) bekannt ist, erläutert die Frankfurter Rundschau den Fall. "Während der Unterricht bei höheren Klassenstufen eingeschränkt wird, ist die Thematisierung von sexueller Orientierung vom Kindergarten bis zur dritten Klasse gänzlich verboten. Mehrere Shakespeare-Stücke enthalten anzügliche Wortspiele und Anspielungen. In 'Romeo und Julia' wird angedeutet, dass die Hauptcharaktere vorehelichen Sex hatten."

Die Zeit / Frankfurter Rundschau / sle

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