Medienschau: Fränkischer Tag – Stellungsnahme von Sibylle Broll-Pape zur Personalie-Entscheidung

"Es liegen harte Wochen hinter uns."

"Es liegen harte Wochen hinter uns."

23. April 2023. Anfang März fragte die Bamberger Tageszeitung Fränkischer Tag, ob die aktuelle Intendantin des ETA-Hoffmann-Theaters bleiben solle. Seitdem kocht die Diskussion um Sibylle Broll-Pape immer wieder hoch. Im Fränkischer Tag erschien nun ein längeres Interview mit der Intendantin, die das Haus bis Sommer 2025 leiten wird.

"Es liegen harte Wochen hinter uns," sagt Sibylle Broll-Pape im Interview mit Christoph Hägele vom Fränkischen Tag (€). Das gegenseitige Vertrauen im Haus habe gelitten, da Kolleg:innen einander verdächtigt hätten "in verleumderischer Absicht Informationen an die Öffentlichkeit zu geben". Auch Broll-Pape spricht von "Maulwürfen" im Haus, betont jedoch, dass mit allen vertrauensvoll weitergearbeitet werden solle – auch, wenn dies eine Herausforderung darstelle.

Hägele fragt Broll-Pape auch direkt, ob sie schreie. Die Intendantin wurde Anfang März für ihren Umgangston kritisiert. Schon damals wies Broll-Pape die Vorwürfe zurück. Und auch in dem Interview mit dem Fränkischen Tag stellt sie klar: "Ich habe eine laute Stimme. Aber ich schreie nicht in dem Sinne, dass ich Leute herabwürdige, beleidige oder verängstige." Sie distanziert sich dabei von veralteten Regie-Methoden, die "ihre Schauspieler erst brachen, um sie dann auf die Bühne zu stellen." Dies seien meistens ältere Männer gewesen, während Broll-Pape diese Arbeitsweise immer abgeleht habe.

Anlass für das relativ ausführliche Interview mit der Intendantin ist die Entscheidung des Bamberger Stadtrats Sibylle Broll-Pape nicht, wie von ihr gewünscht, über das Jahr 2025 hinaus als Intendantin des E.T.A.-Theates zu verlängern.

 (Fränkischer Tag / ska)

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Ein Hintergrundbericht von Andreas Thamm auf nachtkritik.de zeichnet die Vorfälle in Bamberg nach und untersucht die Kritik an der Intendantin.

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