Presseschau vom 17. September 2011 – Irritation um einen Aufruf der Schaubühne für das Freedom-Theatre in Jenin

Noch nicht einmal Hamas und Fatah

Noch nicht einmal Hamas und Fatah

17. September 2011. Ein Beispiel, wie das politische Engagement eines Theaters auch nach hinten losgehen und zur Desinformation des Publikums führen kann, schildert Matthias Heine auf Welt-online (17.9.2011) an einem Vorkommnis in der Berliner Schaubühne.

Dort habe kürzlich, so Heine, nach einer englisch untertitelten Vorstellung von "Hedda Gabler" der künstlerische Produktionsleiter Tobias Veit auf der Bühne einen Spendenaufruf für das Freedom Theatre im palästinensischen Jenin verlesen. "In diesem Aufruf, dessen Text der 'Welt' vorliegt, geht es auch um die Ermordung des arabisch-israelischen Theatermachers Juliano Mer-Chamis (mehr hier), der das Freedom Theatre gegründet hat".

Es sei von Todesdrohungen gegen Theatermitarbeiter die Rede. Durch das Verschweigen der wahren Absender dieser Drohungen sei für den unbefangenen Betrachter der Eindruck entstanden, "Mer-Chamis sei von den israelischen Besatzungstruppen ermordet worden. Denn diese werden in dem Text zweimal erwähnt. Keine Rede ist davon, dass Mer-Chamis sehr wahrscheinlich Islamisten zum Opfer fiel (...). Der Täter ist bis heute nicht gefasst. Doch dass Mer-Chamis von israelischen Streitkräften getötet worden sei, behaupten noch nicht einmal Hamas und Fatah."

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