Presseschau vom 22. Juni 2011 – Die TAZ begrüßt die Rückkehr der Komödie

Komik, die sich nicht lustig macht

Komik, die sich nicht lustig macht

Berlin, 22. Juni 2011. Über die Rückkehr der Komödie freut sich Simone Kaempf in der Tageszeitung (22.6.2011). Regisseure wie Sebastian Hartmann und Herbert Fritsch hätten durch "ihr Spiel mit abgründigen Mechaniken, in denen die Welt grotesk und die Verhältnisse entstellt sind", die Gattung wieder hoffähig gemacht. Und zwar wider die alte Faustregel der Bühnenkunst: "Die Tragödie gilt am Theater als sichere Bank. Wenn man mit ihr scheitert, dann auf hohem Niveau. 'Nichts gelernt und nicht mal gelacht', heißt es dagegen, wenn eine Komödie misslingt."

Aber nicht nur RegisseurInnen, sondern auch AutorInnen würden sich neuerdings verstärkt der Komödie zuwenden, so etwa Rebekka Kricheldorf, die derzeit mit zwei Stücken auf den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin gastiert. Kaempf stellt sie als Dramatikerin vor, die in Stücken wie "Robert Redfords Hände selig" eine Komik entfalte, die "die Nöte und Anfechtungen der Gegenwart nicht ausblendet." In dieser Gegenwartsbezogenheit setze Kricheldorf ihre Figuren oft einem Spannungsfeld um "veränderte Rollen und auseinanderklaffende Erwartungen" aus. "Fürs Theater sind diese Texte interessant, weil sie gerade keine Satire sind. Herabsetzung ist einfach und wird durch Comedy bedient. Schwieriger ist die Komik, die sich nicht lustig macht."

(chr)

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