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Anselm Weber verlängert in Bochum
Bauchentscheidung
10. Juli 2013. Anselm Weber bleibt noch bis zum Ende der Spielzeit 2019/20 Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Das meldet das WAZ-Portal Der Westen. In seiner gestrigen Sitzung, so die Meldung, habe der Verwaltungsrat des Schauspielhauses beschlossen, Weber bis 2019/2020 weiter als künstlerischen Leiter zu verpflichten.
Damit habe der gebürtige Münchner, der 2010 vom Essener Grillottheater ans Schauspielhaus wechselte, seinen bis 2015/16 laufenden Vertrag vorzeitig verlängert. "Es war eine Bauchentscheidung", zitiert Der Westen aus einen Gespräch mit Anselm Weber. Ausschlaggebend für ihn sei gewesen, dass sein "eingeschlagener Weg noch nicht fertig" sei.
Michael Townsend, Kulturdezernent und Vorsitzender des Verwaltungsrates, zeigt sich dem "Westen" zufolge von der Entscheidung, mit Weber weiterzumachen, überzeugt: "Anselm Weber ist es gelungen, das kulturelle Flaggschiff der Stadt Bochum sowohl künstlerisch weiterzuentwickeln als auch den Stürmen der Finanzkrise zu trotzen und es auf einen sehr guten Kurs zu bringen", wird Townsend zitiert.
(Der Westen / sle)
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Von der Angst und der Stimmung am Haus zu schweigen.
Welche künstlerische Leistung rechtfertigt denn nun diese Verlängerung?
Tatort Kommissare als regelmäßige Gäste? Das ist doch dann wohl auch zu einfach.
Aber wer hätte es sonst machen sollen? Angesichts der katastrophalen Haushaltslage Bochums wird ja schon lange keine künstlerische Diskussion mehr geführt, sondern nur noch über das fehlende Geld gesprochen.
So geht jedenfalls kein entscheidender Impuls von diesem Haus aus, da sind Voges in Dortmund und Carp in Oberhausen, mit noch weniger Mitteln doch weit lebendiger.
Und so wird nun das Schauspielhaus weiter im Abglanz vergangener Tage dümpeln:
Bis Weber seine sicher verhandelte Ausstiegsklausel nutzt, und an ein nächst größeres Haus wechselt.
die Arbeit ist noch nicht zu Endé? Es ist einfach kein passendes Haus frei.
Für die ganz Genauen
wenn die frustrierte nachtkritik mischpoke über besetzungen und inhalte des deutschen theaters zu entscheiden hätte, gäbe es dieses bereits nicht mehr.
Als Anselm Weber das Schauspielhaus Bochum übernahm, befand es sich - wie überall zu entnehmen war - in einer finanziell ausserordentlich bedrohlichen Lage. Worte wie "Haushaltsdefizit" oder "finanzielle Schieflage" schreiben und lesen sich leicht, aber die Konsequenz davon wird dann ( man braucht nur nach rechts und links zu schauen ) sehr schnell zur brutalen Realität - und dann ist es selbst mit dem vermeintlichen "Abglanz" vorbei.
Nun steht dieses wunderbare Haus nach drei Jahren dem Vernehmen nach wieder auf gesunden Beinen, der Fortbestand des Theaterbetriebes ist ohne grössere Einschnitte gesichert und das alles auf einem qualitativ annehmbaren bis sehr guten Niveau. Dafür schuldet man Anselm Weber nicht zwingend Dankbarkeit. Aber uneingeschränkten Respekt. Meinen hat er.
@Mandelstam: Ohne die Arbeit von Kay Voges oder Peter Carp schlecht machen zu wollen, aber mit einem Rapier lässt es sich für gewöhnlich leichter fechten als mit einem Zweihänder.
Ganz schön monotone Jahre bei Intendant Weber. Da hat die Provinz echt Besseres verdient. Weniger Kohle? Interessiert uns nicht. Wir wollen nach Berlin! New York! Rio! Der VFL hat schließlich auch mal international gespielt.
Am Schauspielhaus Bochum wird ein abwechslungsreicher Spielplan mit einem hervorragenden Ensemble geboten. Nimmt man nur einmal das Stück "Richtfest". Ich habe das Stück bereits 3x gesehen und es war jedes Mal schwierig überhaupt an Karten zu kommen, da es immer ausverkauft ist. Die Schauspieler spielen das Stück mit so einer großen Freude und voller Energie.
Ich wünsche Herrn Weber alles Gute für die kommenden Jahre!!!
ihrer Experimentiermaschine das Vertrauen gibt, kontinuierlich weiter zu experimentieren! Ich freue mich auf abwechslungsreiches Theater!
Wir haben lange nicht mehr solch ein gutes, abwechslungsreiches, köstliches Theater in Bochum erlebt (z.B. Internationalisierung des Programm-Angebotes) Nicht zu vergessen sind die Sonntags-Matinees vor Premieren und die Premeirenfeiern im "Tanas" mit Schauspielern und Regisseuren, wobei persönliche Gespräche über das gerade erlebte Stück ermöglicht worden sind.
2 Bochumer Theaterfans, die bereits als Schüler die "Ära Zakeck" genießen durften.
Bauchentscheidung, aha. (...) Auf jeden Fall bleibt er euch erhalten. (...) Es ist scheinbar gerade schwer, einen guten Intendanten zu finden, das sieht man in Düsseldorf und Basel. Ist der Grund der Druck auf die Theater? Ist der Spagat zu gross, ein grosses Unternehmen zu führen und gute Kunst zu machen? Warum werden Regisseure wie Thalheimer, Nübling, Stemann, Perceval nicht Intendanten?