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Bürgerbegehren für Sanierung statt Neubau des Kölner Schauspielhauses

Ohne Synergieeffekt

Köln, 26. Januar 2010. Wie die Bürgerinitiative "Mehr Demokratie" meldet, hat die Initiative "Mut zur Kultur" heute ein Bürgerbegehren für den Erhalt und die Sanierung des Kölner Schauspielhauses gestartet, dessen Abriss und Neubau im Dezember 2009 vom Kölner Stadtrat, mit den Stimmen von SPD und FDP, beschlossen wurde. Ziel des Begehrens sei es, den denkmalgeschützten Bau Wilhelm Riphahns zu bewahren. Außerdem sei ein Neubau zu teuer.

"Das Gebäude des Kölner Schauspielhauses ist veraltet", so die Pressemitteilung. "Zwar wurden Technik und Sicherheitstechnik vielfach nachgerüstet, das Haus ist aber aufgrund seines Raumkonzeptes nicht auf den neuesten, sicherheitstechnisch erforderlichen Stand." Anders als ursprünglich vorgesehen, würden nach den derzeit geplanten Neubau-Plänen die derzeit über Köln verteilten Betriebseinrichtungen der Bühnen "nicht in dem Neubau zusammen geführt. Die gestiegenen Kosten während der Planungszeit machen einen Verzicht auf dieses Vorhaben notwendig. Der aktuelle Ratsbeschluss sieht nur noch ein reduziertes Raumprogramm vor, das die Betriebseinrichtungen über Köln verteilt lässt. Die Abrissgegner kritisieren, dass die gewünschten Synergieeffekte damit ausblieben."

Auch wenn die Kosten für den Neubau 295 Millionen Euro nicht überschreiten sollten, sei eine Kostensteigerung "von bis zu 20 Prozent absehbar", meint die Kulturinitiative. Deshalb sei eine Sanierung des Schauspielhauses "deutlich günstiger als die Neubaulösung".

Damit sich der Kölner Rat mit dem Bürgerbegehren befasst, müssen sich bis zum 17. März rund 23.000 Kölner in die Unterschriftenlisten eintragen. Wird das Anliegen dann im Rat abgelehnt, kommt es zum Bürgerentscheid.

Mehr Informationen auf:
http://www.nrw.mehr-demokratie.de/koeln.html

(www.nrw.mehr-demokratie.de / ape)


Mehr zu der Debatte um Neubau oder Sanierung des Opern-Theater-Komplexes am Offenbachplatz lesen Sie in der Presserundschau und in Regine Müllers Kommentar zum Neubau-Beschluss im Dezember 2009, für den sie auch mit Schauspiel-Intendantin Karin Beier gesprochen hat.

 

Kommentare  
Kölner Neubau: wie kann eine Premiere aussehen?
Ich versuche mir in den letzten Tagen, wann immer ich Zeit habe, vorzustellen, wie die Zukunft wohl aussehen wird in Köln. Was wäre, wenn Karin Beier die erste Premiere im neuen Haus herausbrächte, und die Einsparungen getätigt worden wären ? Wie kann so eine Premiere aussehen ? Würde Sie nicht automatisch als jemand dastehen, der all die Vorgänge akzeptiert hätte ? Da wird doch eine Künstlerin vorab in Ihrer Arbeit beschädigt, weil es zugleich eine „unfreiwillige“ Einverständniserklärung mit der Kulturpolitik der Stadt wäre.
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