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Burghart Klaußners georgischer Leoparden-Film kommt

Deutsch-georgische Koproduktion

Bochum, 28. November 2007. Beim Filmfest in Locarno im Sommer hatte Burghart Klaußner für seine Rolle im neuen Film des georgischen Regisseurs Dito Tsintsadze "Der Mann von der Botschaft" den Goldenen Leoparden erhalten.

Tsintsadze, der 2003 mit seinem Film "Schussangst" nach dem Roman von Dirk Kurbjuweit bekannt geworden ist, erzählt darin die Geschichte eines – von Klaußner verkörperten – leitenden Mitarbeiters der deutschen Botschaft in Tiflis, der sich mit einem halbwüchsigen georgischen Strassenmädchen anfreundet.

Der Film handelt vom Elend Georgiens und seiner desillusionierten Bewohner ebenso, wie vom fast surrealen Inseldasein westlicher Diplomaten in ihren hochgesicherten Botschaftsenklaven. Und davon, wie der Versuch eines älteren Mannes, einem stehlenden Strassenmädchen aus den Slums von Tiflis so etwas wie eine Perspektive zu geben, an den Gegebenheiten (und der schmutzigen Fantasie der Umwelt) scheitert. Und damit auch der Versuch des Diplomaten, mit dem fremden Land in eine reale Beziehung zu treten.

Die schwer definierbare Beziehung des eigenbrödlerischen, vereinsamten Westeuropäers zur dreizehnjährigen Ssahka lebt von Klaußners eindringlicher Darstellung seines spröden Helden Herbert Neumann, aber auch von Lika Martinovas authentischem Spiel. Die deutsch-georgische Koproduktion hatte das georgische Mädchen in einem Waisenhaus entdeckt, wo Lika Martinova lebt, seit sie als fünfjährige in den Wirren des abchasisch-georgischen Krieges von ihren Eltern ausgesetzt worden war.

Am heutigen Donnerstag startet der Film des in Berlin lebenden Tsintsadze, in dem neben Martinowa und Klaußner auch Marika Giorgobiani, Irm Herrmann und Roland Schäfer zu sehen sind, in den Kinos.

(jnm/sle)

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