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Laurie Anderson verzichtet auf Folkwang-Professur
30. Januar 2024. Die Musikerin, Filmemacherin und Performance-Künstlerin Laurie Anderson tritt ihre Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität der Künste nicht an, teilt die Essener Universität auf ihrer Homepage mit.
Es sei bekannt geworden, "dass sich Laurie Anderson im Jahr 2021 als Unterstützerin des Aufrufs palästinensischer Künstler*innen mit dem Titel 'Letter Against Apartheid' öffentlich positionierte, der unter anderem Boykottforderungen der israelfeindlichen BDS-Bewegung aufgreift", heißt es in der Mitteilung auf der Homepage der Folkwang Universität. "Die Hochschule hat in einem gemeinsamen Dialog mit Laurie Anderson und der Pina Bausch Foundation diskutiert, inwieweit das geplante künstlerische Projekt Andersons an der Folkwang Universität der Künste umzusetzen und eine ungestörte und konzentrierte Arbeit zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist."
Zum Rückzug von ihrer Professur, die sie zum April antreten wollte, schreibt Laurie Anderson: "For me the question isn't whether my political opinions have shifted. The real question is this: Why is this question being asked in the first place? Based on this situation I withdraw from the project. My colleagues at the University and the Pina Bausch Foundation have discussed this with me at great length and we have jointly decided this is the best way forward." (dt. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob sich meine politischen Ansichten geändert haben. Die eigentliche Frage ist diese: Warum wird diese Frage überhaupt gestellt? Aufgrund dieser Situation ziehe ich mich von dem Projekt zurück. Meine Kollegen an der Universität und die Pina Bausch Stiftung haben dies ausführlich mit mir besprochen und wir haben gemeinsam entschieden, dass dies der beste Weg ist.)
Laurie Anderson, eigentlich Laura Philips Anderson, geboren 1947 in Glen Ellyn, Illinois/USA, absolvierte ein Kunstgeschichtsstudium und veröffentlichte nach ihrem Debüt mit "Big Science" 1982 zahlreiche Musikalben sowie Filme, darunter "Heart of a Dog" 2015, in dem sie unter anderem den Tod ihres Mannes Lou Reed verarbeitete. Anderson war Teilnehmerin der documenta 6 und 8 in Kassel, in den Jahren 1977 und 1987. Sie ist Mitglied der American Academy of Arts and Letters.
Die mit Mitteln der NRW-Landesregierung eingerichtete Pina Bausch Professur ist nach der 2009 gestorbenen Wuppertaler Choreographin Pina Bausch benannt. Die erste Professur im Wintersemester 2022/2023 hatte die Performance-Künstlerin Marina Abramović inne.
(folkwang-uni.de / wikipedia.org / monopol-magazin.de / chr)
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