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Strittiger Enke-Teil vorläufig aus Petras-UA gestrichen
Archetypischer, allgemeingültiger Fall
8./10. Januar 2013. Bis zur Lösung des Konflikts um die Verwendung des biografischen Materials über den einstigen Nationaltorwart Robert Enke in Fritz Katers am vergangenen Samstag uraufgeführtem Stück Demenz Depression und Revolution wird der strittige Mittelteil der Trilogie nicht gezeigt. Das teilte das Maxim Gorki Theater mit.
"Dem Maxim Gorki Theater ist es ein wichtiges Anliegen alle durch das Theaterstück entstandenen Probleme und Fragen einvernehmlich mit Frau Enke zu klären und zu einer Lösung beizutragen", heißt es in der Erklärung. Teresa Enke war nicht um Zustimmung zur Verwendung der Tragödie ihrer Familie im Kontext des Stücks gebeten worden. "Sollten durch unsere Aufführung die Gefühle von Frau Enke verletzt worden sein, bedauern wir dies außerordentlich", so das Maxim Gorki Theater in seiner Stellungnahme.
Dem Team um den Regisseur Armin Petras sei es ausschließlich darum gegangen, "an dieser Stelle das persönliche Schicksal Enkes und seines Krankheitsbildes in einen archetypischen und damit allgemeingültigen Fall zu überführen und sich auf diesem Weg mit der Krankheit Depression künstlerisch auseinanderzusetzten und das Ergebnis zur Diskussion zu stellen. Den an einer Depression Erkrankten wird in unserer Inszenierung Hochachtung und Respekt entgegengebracht, wie sich auch der Premierenberichterstattung entnehmen lässt."
Im zweiten Teil des Abends, der mit "Depression" überschrieben ist, wird die Geschichte der Depression eines Fußballtorwarts thematisiert, in die Facetten des in der Öffentlichkeit mit großer Anteilnahme diskutierten Lebens- und Leidensweges von Robert Enke eingearbeitet worden sind. Dagegen erwägt Teresa Enke, die Witwe Robert Enkes nun rechtliche Schritte (siehe Meldung vom 7.1.2013.) Das Stück verwendet allerdings lediglich bereits publiziertes Material, unter anderem aus einer 2010 im Piper-Verlag erschienenen Robert-Enke-Biografie (Ronald Reng: "Ein allzu kurzes Leben"). Auf diesen Sachverhalt weist auch Armin Petras (bzw. Fritz Kater) in seiner Danksagung am Ende des Stücktextes hin.
"Vor Erscheinen des Buches wurden die Rechte für eine mögliche Verfilmung bzw. Theater-Aufführung ausdrücklich ausgeklammert", hatte gestern Enke-Berater Jörg Neblung erklärt. "Sie liegen, entgegen der Darstellung des Maxim-Gorki-Theaters, nicht beim Verlag, sondern bei Teresa Enke, die damit von Anfang an verhindern wollte, dass der Stoff ungefragt inszeniert wird."
Der Berliner Henschel Schauspiel Theaterverlag will das Stück nach eigenem Bekunden weiter herausbringen. Im Deutschlandradio sagte der Geschäftsführer des Verlags am 9. Januar, dass ein Vergleich mit Enke zwar naheliege, aber nicht explizit sei.
(Maxim Gorki Theater / sle / Deutschlandradio / sd)
Hier der nachtkritik-Kommentar zur Causa.
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Dennoch ist das schnelle Handeln seitens des MGT an dieser Stelle meines Erachtens geboten gewesen, prinzipiell um weitere Verletzungen zu unterbinden, hoffentlich aber auch um möglicherweise noch zu vernünftigen Gesprächen mit Frau Enke zu gelangen bzw. den zweiten Teil in irgendeiner Weise zu modifizieren.
Ich hoffe sehr, daß Frau Enke nebst Berater(n) den Ernst, der hier zweifellos zu der Entscheidung geführt hat, dahingehend einzuschätzen wissen, daß Gespräche möglich werden. Dem MGT wird diese Entscheidung umso schwerer gefallen sein, weil der nächste Spieltermin des Stückes "Demenz Depression und Revolution"
nun auch noch ausgerechnet in die sogenannten "Kater-Tage" fällt (einem dem Abspiel in Leipzig verwandten Reigen von Letztaufführungen von Kater-Stücken im MGT).
Wieso darf der Suizid nicht privat sein und bleiben?
Warum muss das Gemeinwesen herhalten , wenn Sie sich für Herrn Enke interessieren ?
Natürlich ist es hinnehmbar , wenn sich eingemischt wird.
Und jede Reaktion darauf muss doch nicht gleich Zensur bedeuten , sondern ist eben ein laufender , mitunter sich ändernder Prozess.
So ein Quatsch: Diktatur des Privaten.
Ihnen scheinen Diktatur und Zensur zwei Begriffe zu sein , die Sie schnell parat eben ohne "Ahas" verwursten.
Sie sind genauso geistig-hysterisch gestrickt wie diese Nudisten , die einen anpflaumen , wenn man eine Badehose trägt.
Von Zensur kann hier natürlich keine Rede sein, niemand hat das Gorki gezwungen, diese Entscheidung zu treffen. Es ist dessen eigene Entscheidung, die vom Wunsch nach einer Klärung und vom Respekt für Frau Enke - um die es in dem Stück ja auch geht - getragen ist. Und übrigens bin ich froh in einem Land zu leben, in dem Persönlichkeitsrechte noch etwas gelten.
(1) 10 Jahre habe ich an einem FKK-Strand als Rettungsschwimmer gearbeitet. Als "geistig-hysterisch" habe ich die Fkkler nicht in Erinnerung, wenn diese sachlich ihre Beschwerden vortrugen, die ich, in meinem Ehrenamt gegenüber den KleidungsträgerInnen vertreten musste, unter Verweis auf entsprechende Hinweisschilder. "geistig-hysterisch" war eher die Reaktion der Bekleideten.
(2)An diesem Strand gab es mindestens einmal pro Jahr einen Selbstmord. Einmal war ich selbst der erste am Ort. Ein Toilettengebäude hinter den Dühnen. Ich war in der problematischen Situation, dass nur der Arzt den Tod feststellen darf, der Rettungsschwimmer aber zur Ersten Hilfe verpflichtet ist. Da stehen Sie vor dieser erhängten Leiche und wägen ab ... Sehen Sie, in meinem Ehrenamt erfülle ich einen öffentlichen Auftrag der Kommune. Belastet haben mich diese Bilder bis heute. Gesprochen haben wir immer nur im kleinen Kreis darüber. Einige haben nach solchen Vorfällen aufgehört mit diesem Ehrenamt (für 20,- € am Tag Aufwandsentschädigung). Über den Tod, den Suizid inbegriffen, zu sprechen, ist erstmal auch ein Anliegen der am Unfallort beteiligten.
(3) Anders als Sie, stütze ich meine These auf einen Widerspruch in den Aussagen im oben angeführten Text. Beide Aussagen wurden seitens des MGT herausgegeben. Das MGT, wenn ich richtig informiert bin, ist eine öffentlich-rechtliche Einrichtung der Stadt Berlin. Ein analoger Fall, wie sie richtig ins Spiel brachten, zur Situation des Rettungsschwimmers, mit Ausnahme natürlich, dass am Theater (noch) keine Aufwandsentschädigungen gezahlt werden.
Zu den Bedingungen beider Fallbeispiele ist ausschlaggebend: Robert Enke war eine Person des öffentlichen Lebens. Die erhängte Person, die ich traf, war das nicht, was erklärt, warum über ersteren gesprochen wurde, nie aber über letzteren.
Ich denke, der Regisseur ist in einer ähnlichen Situation wie ich. Nur er ist Künstler, ich bin bloß Rettungsschwimmer. Und wenn das Theater für die Arbeit des Regisseurs sagt: "das persönliche Schicksal Enkes und seines Krankheitsbildes in einen archetypischen und damit allgemeingültigen Fall zu überführen" dann finde ich das gut, denn auch ich kann mir das angucken, denn ich habe ja meinen Rettungsschwimmer-Hintergrund, meine eigenen Sorgen und Probleme, ja das können Sie vielleicht nicht wissen, aber ich bin Herrn Petras dankbar, mir den Raum gegeben zu haben, meine Belastungen zu verarbeiten. Ich brauche da keine Therapiestunde. Psychologen verdienen nur unnütz Geld mit den fehlenden Debatten, die Theaterleute anstoßen können. Ja, sie profitieren vom Niedergang des Gemeinwesens, von dem, was zum Beispiel in DDR eine ernsthafte öffentliche Debatte war. Ich glaube auch, dies wird man im Westen nie verstehen, dass es nämlich zum Beispiel am FKK-Strand eine Meinungsfreiheit gab. Aber das führt jetzt zu weit.
(4) Eine künstlerische Absicht (ich wiederhoel: "das persönliche Schicksal Enkes und seines Krankheitsbildes in einen archetypischen und damit allgemeingültigen Fall zu überführen") nicht durchzuhalten, weil man als Theater (juristisch den von Frau Enke eingeklagten) "Schutz der Privatssphäre" ernst nehmen muss, ist bedenklich. Denn auch ich als Zuschauer/Leser bin von dieser Maßnahme betroffen. Und ich interessiere mich einen feuchten Kehricht für Frau Enke und ihre Gefühle. Sie kommt mir vor wie die Brecht-Erben, die über richtig und falsch bestimmen dürfen. Das schadet der Demokratie.
Auch wenn ich damit einen Troll füttere, möchte ich das nicht ganz unkommentiert lassen, da sich diese Meinung tatsächlich auch nicht nur in diesem Foren so widerspiegelt. Wenn man beim „Zulesen“ das Nachdenken einstellt, kann einem nämlich schon mal passieren, dass einem das letzte Stückchen soziale Kompetenz, wenn überhaupt vorhanden, abhandenkommt. Wie können Sie allen Ernstes behaupten, ein Toter hätte keine Privatsphäre mehr? Auch wenn er vorher im öffentlichen Leben stand, also eine Person des öffentlichen Interesses war, und aus psychischen Problemen, die vermutlich daraus entstanden sind, Selbstmord begangen hat. Auch ein Toter besitzt immer noch Persönlichkeitsrechte. Und wer anders als seine nächsten Angehörigen sollten diese waren. Das ist nicht ausschließlich eine Frage des Rechts, sondern hauptsächlich eine Frage der Moral. Und diese Moral ist der Gesellschaft mit ihrem Öffentlichkeitswahn abhandengekommen. Wir können nur Anteil nehmen, wenn wir einen persönlichen Anschlusspunkt finden. Zitat Susan Sontag: „Die Menschen wollen weinen.“ Und das bieten uns die Medien jeden Tag. Die beiden Bildzeitungsreporter hauen in genau diese Kerbe. Nichts wird anonymisiert, jeder noch so kleine Vorfall zum öffentlichen Interesse erhoben. Dabei wird das tatsächliche Leid zur Ware und berührt uns irgendwann nicht mehr. Wir härten uns innerlich ab gegenüber dem täglichen anonymen Leid. „Das Leiden anderer betrachten“ - „Warum lesen wir in den Zeitungen eigentlich immer die Berichte über furchtbare Feuersbrünste und entsetzliche Morde? Weil die Liebe zum Unheil, die Liebe zur Grausamkeit genauso zur Natur des Menschen gehört wie das Mitgefühl." Lesen sie das Buch von Susan Sontag, die in diesem Januar 80 Jahre alt geworden wäre. Auch Armin Petras bedient sich für sein Stück des Leidensweges einer öffentlichen Person und meint, nur durch das penible Weglassen aller Namensverweise den Stand der Allgemeingültigkeit zu erreichen. Der depressive Fußballtorwart als Archetypus der kranken öffentlichen Gesellschaft. Ich meine, das funktioniert so nicht, und das sieht man auch an Ihrem Kommentar. Es wird nicht über die Gründe der Depression geredet, sondern über die Person Robert Enke. Robert Enke hat uns uneingeschränkt auch noch nach seinem Tode zur Verfügung zu stehen. Da kann ich die Einwände der Witwe verstehen, und bin der Meinung, bis zu deren Klärung hat das Maxim Gorki Theater völlig richtig gehandelt. Das hat nichts mit Zensur zu tun, sondern lässt soziale Kompetenz und Mitgefühl erkennen. Falls es dann hinterher doch nur ums Geld gegangen ist, können Sie immer noch Kritik üben. Das wäre dann aber ein anderer Fall.
Lieber Capa-kaum ,
über die Zusammenhänge von zu wenig Geld, fehlender Zeit und künstlerischen Defiziten kann man allgemein schon diskutieren, einen von Ihnen herbeigeschriebenen Fall Gorki Theater sehe ich aber so nicht.
PS: Zum Verhalten von FKK-Badegästen kann ich leider ichts beitragen.
In diesem Sinne, eine semantische Analyse von Nr. 6:
[1] "Wieso muss das alle angehen?" - Machen Sie bitte eine deskriptiv/normativ-Unterscheidung: ein "muss" sage ich nicht, ich beschreibe, was Herr Petras machte.
[2] "Wieso darf der Suizid nicht privat sein und bleiben?" - Ein Suizid ist immer privat und wird es auch immer bleiben, das sagt das Wort, Selbst-Mord! das Reden darüber aber kann gar nicht privat sein.
[3] "Warum muss das Gemeinwesen herhalten , wenn Sie sich für Herrn Enke interessieren?" - Herr Petras interessiert sich für Herrn Enke und ich folge dem Bühnengeschehen nicht dem Witwen-Gequake in der Kassenhalle. Ansonsten: Wenn Sie jeden Sommer mindestens eine Selbstmordleiche sehen, haben Sie fragen, und zwar sehr konkrete an den Zustand der Res Publika! Ich bin froh, das Herr Petras die Möglichkeiten des öffentl-rechtlichen Theaters genutzt hat und mutig genug war, das Thema anzusprechen!
[4] "Natürlich ist es hinnehmbar, wenn sich eingemischt wird." - Entschieden: Nein! - spätestens seit dem Fall DSK im New Yorker Hotel geht das nicht mehr. Mich interessiert immer noch: Wer waren die Bewohner der Nachbarsuite? das Hotel gab die Namen nicht raus, wegen des Schutzes der Privatsspähre!
[5] "Und jede Reaktion darauf muss doch nicht gleich Zensur bedeuten, sondern ist eben ein laufender, mitunter sich ändernder Prozess." - Bitte etwas klarer: Wer reagiert womit auf was?
[6] "So ein Quatsch: Diktatur des Privaten." - Sie haben recht, ich konkretisiere ausgedrückt: Diktatur des Schutzes der Privatsspähre!
Und @ Prospero: Nennen Sie mich nicht Troll, sie aufgeblasener Pinsel!
Grund: Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen als Rettungsschwimmer ist das Reden über den Selbstmord ein Interesse aller Beteiligten, nicht nur der Anverwandten. Und wenn ich sage "feuchter Kehricht", heißt das nicht, dass ich mich dafür nicht interessiere, Seelsorge (Empathie, soziale Kompetenz und was sie hier alle anführen, gehört dabei zum Beruf). Ich bitte aber hier um Entschuldigung für die unglückliche Wortwahl, das Wortpaar sollte zum Ausdruck bringen, dass die Frau Witwe nicht die einzige ist, die dieser Selbstmord angeht. Das sie mich zynisch und respektlos nennen, weise ich von mir. Standen Sie schon vor einer erhängten Person und mussten eine HLW machen? Das färbt ab, sorry. Was sie mit "Elfenbeinturm" meinen, verstehe ich nicht. Meine Beispiele kommen aus meinem Leben und meinem Alltag. Natürlich habe ich mich nie für Fußball interessiert. Mag eher Wassersportarten, habe deshalb keinen Überblick über die Umstände von Herrn Enke. Ich zieh mich zurück, ich versteh euch nicht!
Doch ich meine schon konkret Sie. Selbstmord ist eine persönliche Entscheidung. Wenn diese durch Probleme in der Gesellschaft ausgelöst wird, müssen die Gründe öffentlich diskutiert werden. Dazu bedarf es meiner Ansicht nach aber keinen Fall Enke. Der ist nur die Spitze des Eisberges. Ich habe auch grundsätzlich nichts gegen die Fiktionalisierung von öffentlichen Biografien in Büchern, Filmen und auf dem Theater, wenn dabei bestimmte Regel eingehalten werden. Nun gibt es einen Streitfall, der geklärt werden muss. Frau Enke hat zumindest darauf ein Anrecht. Sie sind also jemand, der die totale Tranparenz vertritt. O.K., auch dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, wenn demokratische Grundrechte betroffen sind. Nur, was hat der Fall DSK mit Robert Enke zu tun? Was haben Enke oder seine Witwe verbrochen?
Richtig, Frau Enke ist ausdrücklich keine Person öffentlichen Interesses mehr; sie ist gerichtlich auch diesbezüglich vorgegangen, diesen Sachverhalt juristisch wirksam zu fixieren,
weiterhin habe ich gelesen, daß die Redaktionen zumindestens der
einschlägigen Zeitungen darüber in Kenntnis gesetzt wurden.
Und dennoch halte ich es für ein wenig übertrieben, dem Gorki nun komplette Gedankenlosigkeit gegenüber dem Depressions-Komplex zu unterstellen, sofern die Sache immer auch eine persönliche ist. Immerhin ist das Vorhaben, im Teil "Schwarzer Hund" in Anlehnung an den Enke-Selbstmord zu operieren, durchaus nicht erst seit gestern bekannt; schon die Jahresankündigung des im Sommer erschienenen TheaterHeute-Jahrbuchs enthält eine Beschreibung des Stückes durch eine Gorki-Dramaturgin, zudem sollten/dürften viele der KritikerInnen der Uraufführungsinszenierung das Stück gelesen haben. Trotz der ausdrücklicklich den Redaktionen mitgeteilten juristischen Fixierung (siehe oben) ist keine Kritikerin, kein Kritiker, so wie ich es bis zum jetzigen Zeitpunkt übersehe, auf die Idee gekommen, hier könnten die Persönlichkeitsrechte Frau Enkes verletzt worden sein, abgesehen von jener BILD-Frau, jenem BILD-Mann. Waren da also nicht nur die "Gorkis"
gedankenlos, oder können wir auch weiterhin über die Gründe sprechen, die es (uns) erschweren (könnten) auf diesen Gedanken zu verfallen ?! Das ändert für mich ausdrücklich nichts an dem guten Recht von Frau Enke, hier eine Intervention zu erwägen; immerhin hat sie diese zunächst ankündigen lassen, statt sofort rechtliche Schritte einzuleiten und dies mit den Beisätzen des Beraters, daß man nun auf eine Reaktion des Gorki warte. Diese ist meineserachtens (und zum Glück nicht nur meineserachtens) angemessen erfolgt , eben weil mögliche Verletzungen der Persönlichkeitsrechte Frau Enkes mindestens das höhere Rechtsgut darstellen; freilich halte ich es auch aus moralischen Gründen geboten (denn Petras Text kann durchaus gegen die Stückintention als Verdichtung und Intensivierung des persönlichen Mythos aufgefaßt werden, der durch so ein Buch eh schon hyper-konstruierte, mythogene Züge, aufweist, der gerade das Allgemeine verfehlt). An die Intentionen Frau Enkes heranzukommen, halte ich diesbezüglich für höchst kompliziert, und kommt eher strukturell dem Vorgang gleich, den Frau Enke offenbar zu unterbinden sucht, da wesentlich Berater und Juristen für sie arbeiten, und diese Arbeit muß nicht unser Verständnis finden; aber es wäre höchst
merkwürdig, wenn dieser Umstand uns zur moralischen Revolte gegen Frau Enke (ver-) führen sollte. Besser wäre es da schon, wie Prospero sagt, das gesamte Stück zurückzunehmen beziehungsweise den zweiten Teil neu anzulegen, was ich favorisieren würde. Immerhin steht von Braunschweig zB. nichts im Text; das wurde also offenbar "improvisiert", bzw. im und durch das Spiel modifiziert. Wenn das wirklich so archetypisch ist, sollte es nicht von vornherein ausgeschlossen erscheinen, den zweiten Teil komplett neu anzulegen, ohne der Ursprungsidee von "Schwarzer Hund" zu widersprechen. Zumal Michael Klammer ein ähnlich wie Fabian Hinrichs begabter Improvisiteur ist.
Möglicherweise also sogar eine künstlerische Herausforderung..
Und Sie haben durchgängig Unrecht. Na ja nicht ganz: Es ist richtig, dass Frau Enke nicht die einzige, die dieser Selbstmord etwas angeht. Da gibt es noch seine Familie, seine Freunde vielleich. Ich sage Ihnen aber wer nicht dazu gehört: Sie und ich! Das heißt nicht, dass es keine Aspekte an Robert Enkes Schicksal gibt, die uns nichts angehen, aber die Person Robert Enke ist nicht öffentliches Eigentum und die Person Teresa Enke erst recht nicht. Wenn Frau Enke ihre Privatsphäre verteidigt, ist das ihr gutes Recht, wenn sie die theatrale Aufbereitung nicht will auch. Dann muss rechtlich abgewogen werden, was schwerer wiegt: der Schutz der Privatspäre bzw. Persönlichkeitsrechte oder die Freiheit der Kunst und das öffentliche Interesse. Gott sei Dank zählen in diesem Land immer noch beide.
Zu dem, "das war ja alles schon vorher bekannt", möchte ich mal etwas sagen. Nicht jeder liest Theater heute oder irgendeine Vorankündigung im Jahrbuch. Ich z.B., der schon sehr viele Informationen überall aufsaugt, war bis zur Premiere tatsächlich ahnungslos. Von den Kritikern können Sie auch nicht verlangen, dass die sich damit beschäftigen, ob Herr Petras alle Rechte eingeholt hat. Das ist nicht vordergründig deren Aufgabe. Nun haben die Enthüllungsspezialisten von der Bild zugeschlagen. Das ist Pech, aber nun nicht mehr zu ändern. Ich habe mich während der Vorstellung schon gefragt, warum mich das alles so an den Fall Enke erinnert und auch erst im Nachhinein erfahren, dass der konkrete Vorlage war. Im Programmheft gab es dazu keinen Hinweis, und das Stück habe ich erst diese Woche gelesen. Ich wette mindestens 50 % der Zuschauer in der Premiere ging es ebenso. Und außerdem kennt nun auch nicht jeder alle Fußballpromigeschichten. Im Stückabdruck gibt es auch entgegen der Behauptungen keinen Verweis auf irgendein konkretes Buch oder einen Autor, da wird nur den Sportlerbiographen vom Torhüter und vom Radfahrer gedankt. Bei vielen anderen bedankt Petras sich brav namentlich, wobei das zumindest Eichendorff und Novalis eigentlich relativ egal sein dürfte. Auch Pawel Juracek, Paul Celan und Wolfgang Borchert sind schon tot, besitzen auf dem Papier aber immer noch Rechte. Also was hat Petras nun konkret aus den Sportlerbiographien entnommen, und warum erwähnt er die Namen nicht? Rücksicht auf die Person Enke kann es nicht sein, denn im Interview mit Franz Wille wird der Name ja explizit erwähnt.
Verstehe ich nicht! Was für Wiedererkennungsgarantie? Ich meine die besagten Verwertungsrechte von Frau Enke. Ob das hinterher jemand wiedererkennt ist doch völlig egal. Es geht ja nicht nur um die Persönlichkeitsrechte, sondern auch die Verwertungsrechte am Buch. Petras meint doch, er hat das Buch nicht adaptiert, sondern nur die bekannten Fakten genommen. Das gilt es auch zu klären, neben den Persönlichkeitsrechten. Wo doch hier alle immer so scharf auf das Recht am eigenen Werk sind, wäre das doch mal eine Überlegung wert.
Sie hat durchaus zugelassen, dass aus dem Tod ihres Mannes ein eigener kollektiver Mythos der Depression gestrickt wurde. Da entstanden Bilder an denen man im Jahr 2009 schlichtweg nicht vorbeikam.
Vielleicht würde sie heute ja anders handeln, aber die Auswirkungen dieses Handelns sind schlichtweg nicht mehr ungeschehen zu machen. Das ist fest im Gedächtnis der Menschen verankert. Ich habe weder einen Fernseher, noch interessiere ich mich besonders für Fussball und ich habe sofort all diese Bilder im Kopf. Sie hat einem Mythos Geburtshilfe geleistet der jetzt nicht mehr allein ihr gehört.
Fritz Kater war sicherlich nicht unbedingt auf die Biografie angewiesen (die Frau Enke ja wiederum auch autorisiert hat und damit Privates preisgab), auch ohne Biografie waren genügend Informationen frei verfügbar.
Zudem besteht meiner Meinung nach auch ein großer Unterschied zwischen einer möglichen Verfilmung und der Inszenierung im Gorki. Eine Verfilmung ist zunächst tatsächlich ein höchst kommerzielles Unterfangen und übertrifft die mediale Präsenz eines Theaterabends bei weitem. Man wird als Angehöriger also weniger behelligt. Außerdem ist eine Inszenierung nicht beliebig reproduzierbar und wird danach noch als DVD vermarktet. Das Stück würde einfach irgendwann vom Spielplan verschwinden.
Wer weiß ob Frau Enke ohne die Intervention seitens der BILD dagegen vorgegangen wäre. Da hatte die Zeitung natürlich ganz eigene Interessen, das ist wirklich pietätlos. Wenn man sich an Anwälte und Berater wendetwollen die natürlich auch beschäftigt und bezahlt werden. Vielleicht soll hier auch nur einer weiteren Verwendung Vorschub geleistet werden. Damit jetzt nicht auch noch mehrere Personen auf die Idee kommen die Geschichte ihres Mannes in welcher Form auch immer zu verarbeiten.
Man hätte Frau Enke nach dem Tod ihres Mannes vielleicht bessere Berater gewünscht, die sie davon abgehalten hätten den Tod ihres Mannes derart öffentlich zu zelebrieren. Sie hätte jetzt sicherlich mehr Ruhe.
Nein, lieber Stefan, natürlich muß nicht jeder das TH-Jahrbuch 2012
lesen, und natürlich verlange ich hier nichts, schon garnicht, daß KritikerInnen Rechtsprüfungen vornehmen, obschon es nicht schaden kann, wenn man um die "Semi-Dokumentations-Anlage" eines Stückes weiß, dieser Spur (als Profi !) ein wenig nachzugehen (Ihnen fiel die nicht namentliche Würdigung der Sportbiographen ja auch auf)
und/oder das Stück zu kennen, von dem man so schreibt (das hilft mindestens dabei, Improvisationen etcpp., Stichwort "Braunschweig", zu erkennen). Ich stimme "SchnickSchnack" weitestgehend auch zu und habe im Nachbarthread anfänglich die Lage ganz ähnlich gesehen,
schrieb von "Inkonsequenz". Allerdings wußte ich zu diesem Zeitpunkt nicht um die gerichtlichen Schritte, welche Frau Enke bereits hinter sich bringen mußte, um für sich den Status einer "nichtöffentlichen Person" zu erstreiten, und weiß noch weniger von den Verhältnissen, die im Einzelnen zu diesem Schritt bewegen.
Aber, und das ist entscheidend: Es geht um das Jetzt dieser juristischen Fixierung; da gibt es wenig zu deuteln, und wenn Frau Enke zuvor die Öffentlichkeit noch so gesucht hätte !
Ich finde gut, daß Sie desweiteren auf die Urheberrechtsfrage(n) zurückgekommen sind (ähnlich wie ich es im Nachbarthread auch versuchte); da jetzt wohl vor allem Frau Enke und Herr Petras miteinander im "Gespräch" stehen, sollten Dritte wie wir wohl in der Tat etwas zurückstehen. Ich ritt vielleicht auch schon zu sehr
für den jetzigen Zeitpunkt darauf herum, wie es um die anfängliche Rezeptionslandschaft bestellt war (verfolgte hierbei einen modifizierten Gedanken der anfänglichen Prospero-Frage zu den BILD-Schreibern), aber gerade vor dem Hintergrund, daß keine und keiner auch nur in ungefähr ein Problem der "Persönlichkeitsverletzung" witterte (siehe Laudenbachreaktion) angesichts der konkreten Uraufführungserfahrung kommt mir das "spontan geweckte" Enthüllungsengagement an dieser Stelle halt doch bemerkenswert vor. Ich will hier keine "Intrigenthese" aufmachen; nur mir fiele beispielsweise in der Rekonstruktion der Ereignisse erheblich leichter, wenn der Weg umgekehrt liegen würde:
Frau Enke liest in einem Lokalblatt eine kurze Notiz wie "Enke-Stück in Berlin uraufgeführt", so beim Frühstück, sie wollte das aber nicht mehr dulden, schließt sich mit dem Berater kurz und dieser wählt die Bild-Volte. Jetzt aber soll das alles von einer BILD-Frau , einem BILD-Mann kommen, der als ganz normaler Zuschauer das Stück besucht hat : ohne "Enthüllungsauftrag", spontan, und daneben sitzt eine versammelte Riege renommierter Kritiker und sieht weit und breit keine Probleme. Wie gesagt, ich will das nicht aufbauschen, es gilt das, was über Dritte, denke ich, zu sagen war, dennoch, obschon ich nicht annehme, daß Frau Enke dies hier liest, es geht letztlich auch um Vertrauen, und da halte ich so ein Verständnisproblem meinerseits ungern zurück..
Kritiker und vor allem Zuschauer wie ich gehen für gewöhnlich nicht ins Theater um den Autoren irgendetwas nachzuweisen. Ich gehe eigentlich davon aus, wenn Fremdmaterial verwendet wird, dass da rechtlich alles geklärt ist. Das nun Frau Enke, von wem auch immer, davon Wind bekommen hat und sich nun in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt fühlt, hat auch nicht jeder sofort auf dem Schirm, wenn er so etwas im Theater sieht. Inwieweit Armin Petras oder der Verlag Fehler gemacht haben, wird man in Kürze erfahren. Ich hoffe auch immer noch, es geht schnell und glimpflich ab. allerdings sehe ich keine Entscheidung bis zum 19.01. wie Frank Z. sich das wünscht. Jetzt liest der Anwalt erst einmal das Stück, dann berät er sich mit Frau Enke und dann stellen die beiden ihre Forderungen, oder was auch immer sie finden werden. Übrigens ist die Diskussion hier immer noch sehr freundlich und gewogen, gegenüber dem Spiegel-Online-Forum, wo den sogenannten „Fuzzis" vom Theater der geballte Volkszorn entgegenschlägt. So sieht´s aus, leider.
Ich verstehe gar nicht, wie Sie drauf kommen, dass Armin Petras all das nur tut, um sich selbst in Szene zu setzen. Damit stellen sie sich mit den undifferenziert wütenden Leuten aus dem Spiegel-Forum auf eine Stufe. Natürlich nimmt auch Petras Geld vom Staat oder Land Berlin und würde auch Preisgelder nicht ablehnen. Genau wie Brasch hält er die Widersprüche aus, denen die Künstler ausgesetzt sind und macht mit dem Geld was er bekommt, das was ihm möglich ist. Er koproduziert viel, schreibt eigene Fassungen, Romanadaptionen, ist also einer der produktivsten Regisseure und Intendanten überhaupt, siehe auch das Kleistfestival, Diskussionsrunden am Gorki, etc. etc.
Die Zeit Anfang der 80er Jahre war durch Nato-Doppelbeschluss und die SS-20-Stationierung durch die UdSSR besonders politisch aufgeladen. Brasch thematisiert das mutig in seiner Rede und sagt warum er das Preisgeld von Strauß nimmt, obwohl das zu Diskussionen in politisch engagierten Künstlerkreisen geführt hat. Er kündigt an, das Geld für seine Arbeit zu benutzen, die sich gegen Macht und Staat richtet. Natürlich kann man sagen, das ist auch heute immer noch Pflicht jedes Künstlers. Jeder Künstler steht im Zwiespalt, nehme ich die Subventionen und was mache ich damit. Für viele gibt es aber auch keinen Grund mehr darüber nachzudenken. Ich meine Armin Petras engagiert sich schon politisch. Das kann man an seinen Stücken feststellen. Ob das künstlerisch immer gelingt, ist eine andere Sache. Ihm jetzt im Zuge des Wechsels nach Stuttgart Geltungssucht vorzuwerfen und das er für die Knebelverträge verantwortlich ist, grenzt schon an böswillige Unterstellung.
Natürlich muss das System, in dem Schauspieler ausgebeutet werden und es nach der Regel Hire and Fire geht, kritisiert werden, aber wenn Sie Petras dabei den Künstler Thomas Brasch vorhalten, finde ich das schon sehr polemisch. Brasch war nie Intendant, er war immer freier Künstler. Petras thematisiert genau so eine Person im dritten Teil seines neuen Stücks. Da heißt es u.a. „ziel und einzige methode der moderne ist der wandel einzige methode die permanente kritik“, aber auch „kunst lebt letzten endes nur von der anerkennung ...“ oder „weil es dinge gibt die mehr sind als nur sprechen gibt es die kunst“. Das beschreibt in etwa die Widersprüche, die auch Brasch in seiner Rede meint. Wie viel politischer hätten Sie es denn noch. Soll sich Petras jetzt demonstrativ mit allen entlassenen Schauspielern solidarisieren und in den Streik treten. Was hätte das für einen Sinn? Aber das ist eben das Dilemma, übernimmt man Verantwortung, wird man Teil des Systems oder bleibt man vollkommen unabhängig.
Glauben sie das ernsthaft, lieber Stefan?! - Was verpflichtet den Künstler denn? - Selten wird man so simpel angefallen, wie von diesem ihrem Satz.
ich verstehe meine Sätze unter Punkt 30 auch eher als große Frage. Nichts von dem, was da steht, soll eine unumstößliche Aussage darstellen. Ich danke Herrn Steckel, dass er sich um eine Antwort bemüht hat und den Blick weitet auf Sachen, die manchem Blick verstellt scheinen. Herr Baucks hingegen scheint sich derlei Fragen nicht mehr zu stellen. Was meinen Sie denn, worin die Verpflichtung eines Künstlers bestehen könnte?
Das, was sie Phrase nennen, Herr Steckel, ist der einzig gangbare Weg, um Antworten zu finden.
(...)
Brasch hat sich da von solchen Positionen (FJF) sehr klar distanziert. Das MGT redet, wenns an den Kragen geht, nur noch von den Gefühlen Frau Enkes, nicht aber von einer politischen Haltung.
Ein Künstler hat erstmal überhaupt keine Verpflichtungen, außer jene, die er freiwillig gegenüber seinem Werk eingeht.
Haben sie ein Bewußtsein dafür in was für einer Struktur sie sich hier bewegen? Finden sie ihre Vorgehensweise hier unverantwortlich und drücken sich hier vor einer systemimmanenten "dialektischen Verantwortung"?
Aus ihrer Perspektive wahrscheinlich nicht. Sie versuchen einfach das Stadttheatersystem um eine "Nachtkritik" zu erweitern. Ob ihnen dies immer gelingt, wage ich zu bezweifeln.
Letztendlich parodieren sie ihren eigenen Anspruch der dialektischen Verantwortung im System, indem sie ein unabhängiges Portal außerhalb des Systems nutzen, um ihre Zuhörer in ihr System zurück zudrängen.
Und für das "System" gilt immer noch: Ein Laufrad gleicht, von innen gesehen fast immer einer Karriereleiter.
Solange, bis die Depression naht.
Schon faszinierend, wie viel Missgunst man auf sich ziehen kann, nur weil man über einen längeren Zeitraum erfolgreich Theater macht... und auch irgendwie traurig, die mangelnde Souveränität, die einen aus solchen Beiträgen anspringt. Selber machen, besser machen kann ich da nur empfehlen.
Ja, vielen Dank für diese Information, das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermutlich die richtige Entscheidung. Als Ersatz für das am 19.1. zunächst geplante "Stück-Torso" wird es nun anläßlich der Kater-Tage am Samstag eine szenische Lesung des neuen Kater-Stückes
"5 Morgen" geben (mit den Spielerinnen und Spielern von "DEMENZ DEPRESSION REVOLUTION").
Ganz ruhig, es gibt eine neue „Materialsammlung“ von Fritz Kater: "5morgen". Eine Uraufführung kriegt man bis Samstag nicht realisiert. Aber immerhin eine szenische (Ur)Lesung.
Ich schlage vor, dass sich Nachtkritiker am Samstag im Gorki treffen und darüber diskutieren, ob es wirklich richtig ist, „demenz depression und revolution“ vollständig abzusetzen wie „Sascha Krieger (Prospero)“ und „Arkadij Zarthäuser“ meinen.
Das hätte den Vorteil, dass sich Netzathleten einmal auf Augenhöhe begegnen und zusammen - in Anwesenheit des Duos Kater/Petras - beim Henne-Ei-Problem vielleicht einen Schritt weiterkommen.
Wer ich bin, wird sich am Abend beim Reden herausstellen.
Lieber Mandelkern,
wäre liebend gerne zugegen am MGT zur besagten szenischen Lesung,
habe aber bereits meine Karte für die B-Premiere der "Hedda Gabler" in Kiel. Naja, und das mit den "Netzathleten" ist auch so eine Sache, aber möglicherweise läßt sich das zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich einmal von Aug zu Aug besprechen. Würde mich freuen, gehe jetzt eh immer seltener allein ins Theater, und auch das hat mit dieser Seite und dem vermeintlichen "Athletentum" zu schaffen..