meldung
Preise beim NRW-Theatertreffen 2012 vergeben
Best of the West
Oberhausen, 18. Juni 2012. Zum Ausklang des NRW-Theatertreffens 2012 in Oberhausen wurden folgende Preise vergeben:
Beste Darstellerin wurde Bettina Schmidt vom Schauspiel Essen in Hermann Schmidt-Rahmers Inszenierung von Ulrike Maria Stuart.
Bester Darsteller wurde Axel Holst als Torvald Helmer in Kay Voges Nora oder Ein Puppenheim am Schauspiel Dortmund.
Gleich zwei Abende wurden zur besten Inszenierung gekürt: Karin Neuhäusers Was ihr wollt im Theater an der Ruhr in Mülheim sowie Hermann Schmidt-Rahmers Ulrike Maria Stuart am Schauspiel Essen.
Außerdem wurde eine Auszeichnung für die ästhetische Gesamtleistung unter besonderer Berücksichtigung des Videos von Chris Kondek an Falk Richters Inszenierung von Karte und Gebiet am Düsseldorfer Schauspielhaus verliehen.
Sowohl der Publikumspreis wie der Preis der Jugendjury gingen an Philipp Preuss' Inszenierung von Der Geizige am Schlosstheater Moers.
Der Festival-Jury gehörten der auch für nachtkritik.de tätige Kritiker Martin Krumbholz, die Schauspielerin Anja Schweitzer, Oberhausens Intendant Peter Carp, die Regisseurin Corinna Sommerhäuser und die "Theatergängerin" Nagihan Erdas an, wie es auf der Homepage heißt.
(geka)
Mehr zum NRW-Theatertreffen? Die komplette Auswahl des Jahrgangs finden sie hier, die Ergebnisse der Vorjahre 2011 und 2010 unter den jeweiligen Links.
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 30. April 2024 Ehrung für Ulrich Matthes
- 29. April 2024 Theaterneubau in Rostock begonnen
- 29. April 2024 Auszeichnung für Kurzfilmtage-Leiter Lars Henrik Gass
- 29. April 2024 Publikumspreis für "Blutbuch" beim Festival radikal jung
- 27. April 2024 Theater Rudolstadt wird umbenannt
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
neueste kommentare >
-
Blutbuch, Magdeburg Schmetterling
-
radikal jung Publikumspreis Glückwunsch
-
Pygmalion, DT Berlin Fetzen dürfen fliegen
-
Schimmelreiter, Berlin Lebewesen einfach benutzt
-
Theaterneubau Rostock Jahrhundertereignis
-
Theaterbrief Rom Beschreibt das unsere Zukunft?
-
Woyzeck, Leipzig Tolle Bilder, hochmusikalische Regie
-
Theaterneubau Rostock Endlich!
-
Pygmalion, Berlin Frage
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Keine Ausnahme
Glückwunsch nach Moers !
Und am sonsten: im Westen irgendetwas Neues ??
Gar zu Moers ??!!..
Das Setting war eine Probebühne, die Zuschauer waren mitten in der Konzeptionsprobe zu dem "Geizigen" . Die Moerser Spieler entwickelten alles aus der Fantasie, so waren die spiel-wütigen Schauspieler Theaterschauspieler und gleichzeitig immer die Moliere Figuren, Frank Wickermann war arroganter und notgeiler Regisseur dieser Truppe und gleichzeitig Harpagnon. Die anderen Schauspieler waren devot, gierig und man wusste nie, ob sie jetzt das Geld vom Geizigen wollten oder die bessere Rolle vom Regisseur. Der brüllte zB einmal: Text ist Kapital. Ein Abend aus dem Herzen von Moliere, als wären wir Zeugen der armen Molierschen Theaterwelt in der Gegenwart des Stadtheaters. Billige Tische wurden zu einem Luxus Whirlpool, ein kaputtes Klavier zu einem Steinway Flügel, der Regisseur versprach ständiges Sponsoring, aber erst "dann bei der Aufführung". Die Dramaturgie (sogar das Programmheft war eine zusammenkopierte Materialmappe!) montierte dazu Steuerthesen von Peter Sloterdijk, der gesamte Bühnenbildetat von ein paar Tausend Euro lag original (!) auf der Bühne und wurde später gestohlen, der Abend kippte da von dem witzigen Anfang in blutige Brutalität (Theaterblut aus Thermosflaschen), Psychoterror, Absturz. Die ökonomische Abhängigkeit von Kapital und Aufmerksamkeit wurde sowohl politisch, als auch ästhetisch gezeigt und das besonders sympathische: immer war die eigene Haltung der Theatermacher zu spüren. Am Schluß mussten die Spieler 10 Euro für das Happy End vom Publikum einsammeln, die wurden auch prompt gespendet. Zynisches Happy End war ein barocker Schattentheater-Porno. Spaßgesellschaft, was willst du mehr? Diese Antwort war besser als jede Rede, es war ein radikaler, künstlerischer Schlag ins Gesicht der Kulturbeamten. Fazit: donnernder Applaus und minutenlange Standing Ovations.
Warum Selbsteinladungen?
Wer hat sich denn selbst eingeladen?
Das NRW-TT war doch in Oberhausen.
Und es waren eigentlich ganz schön viele Leute da.
Geht mal wieder ins Theater!
Angenehmen Tag noch.