meldung
Roberto Ciulli warnt vor den Folgen der Finanzkrise für das Theater
Ein Prozent Kultur
6. Juli 2009. In einem Interview mit der WAZ-Gruppe hat der Regisseur Roberto Ciulli, der seit 1980 das von ihm gegründete Mülheimer Theater an der Ruhr leitet, vor den Folgen der Finanzkrise für das Theater gewarnt: "Die Finanzkrise trifft uns jetzt, weil so viele Milliarden zur Rettung der Banken geflossen sind. Die Kommunen geraten zunehmend in Schwierigkeiten, weil sie weniger Steuern haben. Es wäre unglaublich pervers, wenn man Banken durch Steuergeld rettet, und Theater, die Kultur, in die Pleite gehen ließe."
Ciulli zufolge müssen "in Schwierigkeiten geratene Städte mit einer Haushaltssperre rechnen. Da kommt eine Horror-Vision auf, dass 2010/11 kaum Geld da ist." Ciulli hält jedoch auch einen Rettungsvorschlag parat: "Von dem Geld, das zur Rettung einer Bank investiert wird – ein Prozent für ein Theater oder für eine andere Kulturinstitution oder meinethalben für eine Zeitung zur Bewahrung demokratischer Verhältnisse."
(wb)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 30. April 2024 Ehrung für Ulrich Matthes
- 29. April 2024 Theaterneubau in Rostock begonnen
- 29. April 2024 Auszeichnung für Kurzfilmtage-Leiter Lars Henrik Gass
- 29. April 2024 Publikumspreis für "Blutbuch" beim Festival radikal jung
- 27. April 2024 Theater Rudolstadt wird umbenannt
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
neueste kommentare >
-
Blutbuch, Magdeburg Schmetterling
-
radikal jung Publikumspreis Glückwunsch
-
Pygmalion, DT Berlin Fetzen dürfen fliegen
-
Schimmelreiter, Berlin Lebewesen einfach benutzt
-
Theaterneubau Rostock Jahrhundertereignis
-
Theaterbrief Rom Beschreibt das unsere Zukunft?
-
Woyzeck, Leipzig Tolle Bilder, hochmusikalische Regie
-
Theaterneubau Rostock Endlich!
-
Pygmalion, Berlin Frage
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Keine Ausnahme
Klar,lieber Bürger, alles kommt auf den Prüfstand, besonders die großen Staatstheater, das ist nur eine Frage der Zeit. Laut Steinbrück macht die BRD bis 2013 300 Milliarden neue Schulden. Je mehr Schulden, um so gieriger wird der Staat. Natürlich werden die Politiker die üblichen Beruhigungspillen verteilen.
Deshalb sollte man jetzt nicht jammern und eher über neue Konzepte nachdenken und sich fragen, ob das Raumschiff Staatstheater in der jetzigen Form fortgeführt werden kann. Und ohnehin ist abzusehen, dass die großen Theater nichts von ihrer Subvention abgeben wollen, sodass evtl. kleine oder gar neue Theater in den Genuß von Subvention kommen. Die wenigen Kommentare auf dieser Seite zeigt, dass das Thema niemand so recht interessiert, aber das darf einen nicht überraschen, denn was in den letzten Monaten passierte (Bankenkrise u.a.) hätte eigentlich zu Demonstrationen führen müssen, lieber Bürger, reden wir mal über die ungerechte Verteilung im Land, aber in diesem Bezug geht es nicht nur um Kunst oder Theater, sondern Ihr Bürger müsst euch entscheiden, ob Ihr die Ungleichheit der Verteilung der Mittel im Lande weiter so hinnehmen wollt.
Es kann nicht sein, dass Geld verbraucht wird, dass der Bürger einzahlte als Steuer, dass aber widerum dazu benutzt wird, dass Profiteure profitieren. Ich darf das Beispiel der Banken nennen, die Geld für 1 Prozent von der Zentralbank leihen, aber dieses geliehene Geld wird dann geschickt angelegt, um Gewinne (Ackermann 25%) zu erziehlen, während der Kleinunternehmer 13% für einen Gewerbekredit bei der Commerzbank zahlt.
Deshalb liebe Bürger solltet Ihr Euch nicht nur Gedanken machen wegen der Kultur und Theater, sondern um das ganze Land. Würde sich der eine um den anderen kümmern, geehrte Bürger, könnte man gemeinsam mehr erlangen.