Vor leeren Rängen

28. März 2011. Aktualisierten Angaben des Volkstheaters Rostock zufolge haben 10.000 Menschen (am Vortag war von 6000 die Rede) den vorgestrigen Live-Stream von Matthias Brenners Inszenierung einer Theaterfassung von "Effi Briest" gesehen. "Dabei sahen nicht alle alles", heißt es in der Pressemeldung des Theaters. Per Public Viewing seien mehr als 400 Theaterbesucher in Rostock dabei gewesen. "Schauspielkollegen aus anderen Theatern in Deutschland verfolgten die Premiere gespannt und kommentierten per SMS, Blog und Facebook."

Das Ensemble hatte den Fontane-Stoff aus Protest gegen die Schließung des Theaters vor leeren Rängen gespielt und nur im Internet übertragen. "Es war die bestbesuchte Premiere in der Geschichte des Theaters", zitiert der NDR Jürgen Opel, den Pressesprecher des Rostocker Volkstheaters. Insgesamt habe es über 400.000 Zugriffe auf die Website des Volkstheaters gegeben.

(sle/wb)

 

Für nachtkritik.de verfolgte Georg Kasch das virtuelle Rostocker Spektakel.

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Zahlen Live-Stream Rostock: ARD-Videotext
Im ARD-Videotext (Seite 405) wird mit Zahlen jongliert, die ich sehr übertrieben finde. Ganz sicher waren auch keine 3000 Menschen in Rostock zum Public Viewing unterwegs. Komische PR-Masche..

"Rostock: Erfolg mit Netz-Aufführung:

Mehr als 300.000 Zuschauer haben weltweit die Internet-Aufführung von Theodor Fontanes "Effi Briest" am Volkstheater Rostock gesehen. Zudem hätten sich rund 3000 Menschen das Stück auf Großleinwänden bei Public-Viewing-Veranstaltungen angeschaut, sagte Dramaturgin Katharina de Vette. Sie wertete das Ergebnis als großen Erfolg, auch wenn der gar nicht so gewollt war."

(Liebe Anne W., so wie es aussieht, ist die ARD-Videotext-Redaktion nicht sehr netzaffin. Sie hat die Zahl der Zugriffe auf die Seite des Rostocker Theaters mit der Zuschauerzahl verwechselt. Die Zahlen unserer Meldung sollten die Realität besser abbilden. wb)
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