Sandra Hüller und Peter Simonischek erhalten Europäische Filmpreise
Die Besten kommen von der Bühne
11. Dezember 2016. Die Schauspieler*innen Sandra Hüller und Peter Simonischek sind gestern bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises in Wrocław als beste Schauspieler ausgezeichnet worden. Sie wurden damit für ihre Darstellung einer schwierigen Vater-Tochter-Beziehung in Maren Ades Film "Toni Erdmann" geehrt. Ade selbst wurde in den Kategorien Drehbuch und Regie ausgezeichnet.
Der Europäische Filmpreis ehrt mit Simonischek und Hüller zwei der beliebtesten Schauspieler*innen auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum. Simonischek ist Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Sandra Hüller war mehrere Jahre fest am Theater Basel und an den Münchner Kammerspielen angestellt. Seit 2015 ist sie als Gast an wechselnden Bühnen engagiert.
Ausgewählte Nachtkritiken zu Inszenierungen mit Sandra Hüller:
Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose an den Münchner Kammerspielen (1/2012)
Die Straße. Die Stadt. Der Überfall als Gastspiel beim Berliner Theatertreffen (5/2013)
Bilder deiner grossen Liebe am Theater Neumarkt Zürich (4/2016)
Letzte Nachtkritiken zu Inszenierungen mit Peter Simonischek:
Der Diener zweier Herren bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen (5/2016)
Der Sturm bei den Salzburger Festspielen (8/2016)
Orpheus in der Unterwelt an der Stuttgarter Staatsoper (12/2016)
Hier eine Kolumne unserer Autorin Teresa Präauer über "Toni Erdmann"
(mdr.de / miwo)
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(Ja, guten Tag, Sie haben völlig Recht. Wir haben Breslau seinen richtigen Namen gegeben und geändert.
nikolaus merck)
Niels Bormann (Münchner Kammerspiele)
Thomas Loibl (Residenztheater München)
Trystan Pütter (bei Pollesch an der Volksbühne)
Michael Wittenborn (Schauspielhaus Hamburg)
Filmkritik: https://daskulturblog.com/2016/07/16/toni-erdmann-maren-ades-skurrile-tragikomoedie-war-publikumsliebling-in-cannes/
In anderer Sache, nämlich bei der derzeitigen Kulturpolitik in unserem Nachbarland und seinen Auswirkungen zum Beispiel beim polnischen Kulturinstitut wäre dies Engagement für Wroclaw/Breslau oder Polen allgemein vielleicht angemessener, aber da wird dann ja in diesem Forum geschwiegen.
Hans Löw,
Jürg Löw,
Julischka Eichel,
Ruth Reinecke
Ein Boycott der Veranstaltung in Breslau/Wroclaw wäre sicherlich wirkungsvoller.
Aber da ist sich die Kunstschickeria dann doch zu fein. Da würde man sich die Hände schmutzig machen.
(Sehr geehrte Diskutant*innen, die Hinweise auf den Sprachgebrauch und die aktuelle politische Situation in Polen sind hilfreich, wirken aber, zumindest sofern sie auf längere Debatte angelegt sind, an dieser Stelle deplaziert. Es gab jüngst eine Meldung zur Abberufung der Direktorin des Polnischen Instituts in Berlin und auch einen längeren Theaterbrief zum Situation am Teatr Polski Wrozlaw, wo Interessierte eher ins Thema kommen. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Es ist halt albern, und ich kann dann WK nur zustimmen: es wäre doch kein schlechtes Signal gewesen, wenn in der Hauptstadt von Niederschlesien (so heißt die Region da) die versammelte Kulturprominenz auch durch Äußerungen zur Filmförderung in Polen aufgefallen wäre.
Ich hingegen werde dann anfangen, mir Venedig und Florenz abzugewöhnen, und sicherlich mit Unterstützung weiterer Forumskrieger und Verweis auf völkerrechtliche Regeln die Amerikaner dazu bringen, endlich wieder von München zu sprechen, ist ja schließlich keine Hauptstadt.
So. Und weil ich's mir nicht verkneifen kann: dies ist die deutsche Offenheit, von der Chris Dercon spricht, und die auch zu interessanten künstlerischen Entscheidungen rund um das N-Wort in den Sophiensaelen führt.
Im Übrigen denke ich, daß das Kommentarsystem bei nachtkritik geändert werden sollte.
(Sehr geehrte/r dabeigewesen, für Anregungen zum Kommentarsystem sind wir ohne Witz dankbar. Die dann aber bitte an redaktion@nachtkritik.de. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
1. Man sendet das wirklich weiter in die Redaktion der heute-Nachrichten, damit auch diese nicht in die Verlegenheit kommen, zu denken, Sie wären mit der öffentlich immerhin weit verbreiteten Wortwahl moralisch überlegen. Vor allem gegenüber Polen.
2. Kann man versuchen Texte zu veröffentlichen, die die Situation, die heute in Polen politisch umgesetzt scheint, schon lange Zeit vorher gespürt und beschrieben haben. Da wird dann eine zeitlich messbare Wahrnehmungsdifferenz sichtbar und die kann neuen Anlass zu Diskussionen geben, ohne dass aktuell neue Ressantements aufgebaut werden, die Hürden für ein Gespräch unnötig erhöhen.
3. Ich gebe Ihnen recht, dass versammelte Kulturprominenz zu einem solchen Anlass, der ihr Öffentlichkeit sichert, etwas zur Filmföerung und sogar zur aktuellen Situation des Theaters in Polen, so wie es von ihrer Perpektive aus wahrgenommen wird, etwas hätte sagen können und aus Solidarität mit aktuell politisch in Bedrängnis geratenen polnischen Filmemachern sogar müssen. - Andererseits ist es in solchem öffentlich exponierten Fall in der Tat nicht einfach mit der Wortwahl - niemand will aus Verantwortungsgefühl die Situation weiter anheizen und jeder, der eigentlich dazu etwas sagen möchte, will eben deshalb auch die "richtigen" Worte wählen. Die fallen den meisten Leuten vermutlich nicht unbedingt so leicht oder eben nicht gleich ein. So, wie man es ihnen immer zutrauen möchte, oder vermutet. Das ist überaus bedauerlich.
4. Man kann durchaus versuchen, dass Amerikaner wieder München sagen oder zumindest sie in die Überlegung bringen, ob sie immer noch über die Stadt München noch so selbstverständlich amerikanisch ausgesprochen reden müssen, als gehöre sie den Amerikanern, bloß weil sie dort eben lange waren nach WWII. Dabei kommt es nicht auf die Durchsetzung von Sprachregleungen auf völkerreechtlicher Ebene an, sondern darauf, dass sie - in Ihrem erwähnten Beispielfall Amerikaner - in diese Überlegung über Selbstverständlichkeiten kämen. Die man nicht sprach-unreflektiert in politisches Handeln übernehmen sollte. Weil das zu sehr unguten nationalistischen Entwicklungen in all unseren Ländern führen kann.
Es ist doch immer entscheidend, wann was wo und wie gesagt wird.
5. Es ist doch ein Unterschied, ob Filmkünstler, Schauspieler, Regisseure etc. wenn sie sich treffen, untereinander von Venedig, Florenz oder von mir aus auch von Breslau reden, für die das Stationen in einem Berufsalltag mit Festivalzirkus sind. Oder, ob das in den Nachrichten für alle so heißt zu einem Zeitpunkt, wo wir mit Italien gerade nicht diese sensibel zu beredenden Konflikte in den Anschauungen über die Freiheit von Glauben, Kunst, Presse haben wie das im Moment mit Polen durchaus der Fall ist.
6. Ich empfehle jedem, der wirklich persönlich in seinen Gefühlen verletzt ist durch diese Situation für die Künstler und Intellektuellen in Polen oder durch diese Vorgänge im Zusammenhang mit dem Polnischen Institut in Berlin, einfach ganz persönlich an den Botschafter der Republik Polen zu schreiben. Ich meine nicht, persönlich irgendeinen Brief von anderen zu unterschreiben, sondern wirklich mit eigenen Worten und nur für sich sprechend zu schreiben und unterschreiben.
Im übrigen würde mich, dabeigewesen, sehr interessieren, wie Sie das Kommentarsystem hier geändert haben wollten und ich bin überzeugt davon, die Redaktion wird ihre Leserinnen und Leser das auch gern wissen lassen. Es grüßt Sie freundlich siehe Pflichtfeld-Name.