Geschichten aus dem Wiener Wald - Barbara-David Brüeschs durchchoreographierte Horváth-Inszenierung in St. Gallen
Wen Gott liebt, den züchtigt er
von Thomas Rothschild
St. Gallen, 26. Mai 2018.
Die Bühne ist leer. Über ihr befindet sich eine zweite, nach hinten ragende Ebene, auf der größtenteils agiert wird. Weit und breit keine stille Straße im achten Bezirk und auch keine Wachau. Dort beginnt Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald" und auch die Inszenierung in St. Gallen. Das bestimmt die Perspektive. Alfred, ein Typ, den man in Wien einen Strizzi, einen Hallodri oder auch ein Gigerl nennt oder vielmehr früher einmal genannt hat, wird eingeführt, ehe der Zuschauer die Menschen aus der "stillen Straße", unter ihnen Marianne und ihr Verlobter Oskar, kennenlernt.