Justiz - Schauspielhaus Zürich
Verfolgungsjagd im Porno-Kino
von Maximilian Pahl
Zürich, 13. April 2019. Es dauert keine zehn Minuten, da hat die Souffleuse Rita von Horváth schon alle Hände voll zu tun. Robert Hunger-Bühler ist nämlich, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz textsicher. Auch bei Ueli Jäggi hapert's später oft und für Alexander Scheer gehört die Koketterie mit der Vergesslichkeit zum ganz normalen Repertoire. Knappe 150 Seiten Spielfassung stehen im Pfauen bevor, denn Frank Castorf ist in Zürich.
Ich weiß nicht, was ein Ort ist, ich kenne nur seinen Preis (Manzini-Studien) - René Pollesch am Schauspielhaus Zürich
Ein Händchen für den Knacks
von Andreas Klaeui
Zürich, 14. Dezember 2018. Manzini heisst ein italienischer Krimiautor, aber auch ein Café in Berlin-Wilmersdorf, in dem Literaten gerne für sich ihre Literatennachmittage verleben. "Eine Chiffre für: Alles bleibt gleich", sagt ein geistreicher Connaisseur, um maliziös anzufügen: "Ein Stück Schweiz in Berlin." Mag sein, dass René Polleschs neuer Zürcher Abend deshalb hier entstanden ist (sein soll), wie Martin Wuttke jüngst dem Zürcher "Tages-Anzeiger" anvertraute. Der Gedanke wäre ja zu schön. Vielleicht aber auch nur, weil Wuttke gleich um die Ecke wohnt. Oder weil der Titel einfach so gut klingt. Die Ober im Manzini wissen jedenfalls sehr genau, was für ein Ort das ist und dass er keinen Preis hat. Im Gegensatz zu den in Zürich Auftretenden R, K und M, die weder aus noch ein wissen, Anfang und Ende durcheinander bringen und in all dem Durcheinander auch den Stücktitel völlig außer acht lassen.
44 Harmonies from Apartment House 1776 - Christoph Marthaler mit einer Hommage an John Cage am Schauspielhaus Zürich
Harmonie ist eine Strategie
von Vera Urweider
Zürich, 5. Dezember 2018. Es ist immer so eine Sache, wenn man nicht in der Stadt lebt, wo abends der Anlass ist, zu dem man hingehen soll/darf: Kommt man noch nach Hause? Bett organisieren? Risiko eingehen? Zwei Stunden soll das neue Marthaler-Stück dauern, könnte knapp werden, und dann, wie aus dem Nichts, der erlösende Einfall: Hey, es ist Marthaler der da inszeniert. Und: Er inszeniert von und über John Cage. Wenn da also "zwei Stunden, ohne Pause" steht, dann wird das ganz genau so sein. Also kein Problem, denke ich. Wenigstens etwas das klar ist an einem ansonsten doch ziemlich skurrilen Abend.
Regie: Timofej Kuljabin
Regie: Sebastian Nübling
Regie: Sonja Streifinger
Regie: Barbara Falter
Regie: Frank Castorf
Regie: Milo Rau
Regie: Stefan Pucher
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