Oscar - Herbert Fritsch wirft seine nächste Komödie unters Leipziger Theatervolk
Auf dem Sofa der Nonsensproduktion
von Ralph Gambihler
Leipzig, 9. April 2010. Humor, sagt Herbert Fritsch, sei die höchste Form der Diplomatie. Er sprenge das Protokoll und schaffe neue Perspektiven. Es ist gewiss nicht zwingend, diese schönen Sätze, mit denen der Regisseur vor der Premiere die Lokalpresse beglückte, auf das Centraltheater Leipzig zu beziehen. Möglich aber ist es.
Demnach hätte dann der aktuell angesagte Boulevardspezialist Fritsch das postdramatisch und performativ geprägte Stadttheater-der-Zukunft-Protokoll von Intendant Sebastian Hartmann mit einer eher altmodischen Ladung Ulk gesprengt und die historische Perspektive der Typenkomödie zwar nicht geschaffen, aber eben wieder mal so richtig eingenommen und ausprobiert.
Ehrenwerte Blödheiten
Soweit, so gut. Blöd ist nur, dass die neueste seiner heiteren Kreationen, "Oscar. Ein Missverständnis in drei Akten" nach Claude Magnier aus dem Jahr 1959, bei allem standesgemäßen Prasseln und hoher Slapstick-Dichte doch auch recht fad vor sich hin bollert. Man hat sie nämlich bald über, diese quietschbunte Lustspiel-Sahnetorte, diese schrill aufgetakelte Commedia über einen Seifenfabrikanten, der in die schlimmste Seifenoper seines Lebens gerät.
Der Abend spreizt sich mit Macht ins Brachialkomische und begnügt sich dann doch mit viel Albernheit und Blödelei. Wobei man sagen muss: Er scheitert ehrenwert, mit gediegenem Lustspielhandwerk und viel Liebe zum szenischen Detail, mit Talent zur Karambolage von Typen und Temperamenten, mit Darstellern, die sich die Seele aus dem Leib spielen.
Was gibt es? Natürlich den roten Samtvorhang und die Umbaupause zwischen den Akten. Auch die offene Seitenkulisse zum wirkungsvollen Hin-und-Her-Rennen der Darsteller darf in diesem menschlichen Tollhaus, das 1967 mit Louis de Funès legendär wurde, nicht fehlen. Das Zentrum der von Fritsch selbst entworfenen Bühne bildet ein sehr gelbes, bedarfsweise auch anders illuminiertes Sofa. Dieses Möbel ist nicht ganz so überdimensioniert wie Pipilotti Rists berühmtes Sitzmonstrum, aber doch einige Nummern zu groß für die von ständigen Misshelligkeiten geplagten Groß- und Kleinbürger. Vor allem aber ist das Sofa eine Zone ständiger Nonsensproduktion. Immer wieder fungiert es als tückisches Sitzkissengebirge und als gieriger Schlund, in dem die Leiber zwischen den Polstern verschwinden, um bald wieder aus der Kulisse zu springen, mit Effekt natürlich.
Sigmund Freuds Wohnzimmer-Bestiarium
Außer Tempo, Turbulenz, bonbonfarbenen Stilisierungen, olympischen Überdrehtheiten und vielleicht einem Schuss von Entertainment-Parodie legen Fritsch und seine Darsteller nichts Gravierendes hinein in ihr – am Schluss mehrheitlich bejubeltes – Wohnzimmer-Bestiarium. Abgründe und doppelte Böden muss man nicht suchen, es gibt keine. Die schwarzhumorige Hintersinnigkeit zur Wirtschafts- und Finanzkrise, die leicht zu haben gewesen wäre, weil ständig Koffer voller Millionen und Juwelen abhanden kommen, verkneift sich die Regie ebenso wie das zeitgeistige Sittenbild, das bei Louis de Funès in den Szenen funkelt. Im Grunde kostet Fritsch einfach die Motorik einer eskalierenden Konfusion aus und gibt viel Gas. Reflektieren sollen andere.
Obwohl! In der Konzeptionsphase hat man sich offenbar mit Sigmund Freund befasst, der nun im Besetzungsflyer bruchstückhaft mit seiner Studie "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten" herumgeistert. Zitat: "Die günstigste Bedingung für die Entstehung der komischen Lust ergibt die allgemein heitere Stimmung, in welcher man 'zum Lachen aufgelegt' ist." Ah ja ...
Motorische Schwerstauffälligkeiten
Tiefenpsychologisch verankert sind womöglich auch die in der Tendenz von Hysterie befallenen Figuren. Es sind stereotype Witzfiguren von Anfang an, mehrheitlich verhaltensgestört, zum Teil geschlagen mit motorischen Schwerstauffälligkeiten. Holger Stockhaus ist als erpresserischer Angestellter und Heiratskandidat Albert ein klebrig-ruchloser Springteufel mit haarsträubend harmloser Frisur. Sara Sandeh zeigt als die falsche Tochter Nicole ein Frauenwesen von somnambuler Dämlichkeit, wobei ihr Kopf von zwei Armen umgeben ist, die wellenartig wie Unterwasserpflanzen in sachten Strömungen zu schlingern scheinen.
Sehr lustig wirkt Henrike von Kuick als die richtige Tochter Colette. Dieser Ausbund einer infantilen Blondine von terroristischer Bockigkeit, dieses große Tochterdrama hat Aplomb und erreicht einen hohen Grad an schmierenhafter Vollendung. Emma Rönneberg muss man sich als notorisch überflüssige Fabrikantengattin mit übermäßig onduliertem Haar und schreiend orangem Kostüm vorstellen. Ihre Körperteile wackeln mechanisch um eine längst verlorene Mitte aus Contenance.
Für die Hauptrolle des Pierre Barnier hat man als Gast den komödienerprobten Hans Schenker engagiert. Der gibt einen Mann von körperlicher Unterlegenheit und Indifferenz, in dem die motorischen Auffälligkeiten der restlichen Bagage weiterzuarbeiten und wie Echos nachzuschwingen scheinen. Schenkers liebenswert angegrauter Papa erinnert eher an Frank Elstner als an Louis de Funès, vom Schatten des berühmten Mimen hält er sich sichtlich fern. Nur an einer Stelle gönnt er sich die Referenz, die konvulsivischen Wahnssinnsschreie und das große Armtheater des berühmten Franzosen.
Oscar. Ein Missverständnis in drei Akten
von Claude Magnier
Deutsch von Hans Weigel
Regie: Herbert Fritsch, Bühne: Herbert Fritsch, Kostüme: Victoria Behr, Dramaturgie: Anja Nioduschewski.
Mit: Janine Kreß, Thomas Lawinky, Paul Matzke, Emma Rönnebeck, Sarah Sandeh, Hans Schenker, Holger Stockhaus, Barbara Trommer, Henrike von Kuick.
www.centraltheater-leipzig.de
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Kritikenrundschau
Der Wahnwitz von Claude Magniers "verwirrender, aber doch so genau justierter Komödie" "Oscar" beruhe "in der Funès-Version unter anderem darauf, dass ein Genial-Verrückter vor ansonsten weitgehend verhaltens-unauffälligem Personal durchdreht", schreibt Jürgen Kleindienst in der Leipziger Volkszeitung (12.4.2010). "Der Versuch, diese Konstellation auf der Bühne zu wiederholen, wäre wohl zum Scheitern verurteilt. Die Architektur von Herbert Fritsch ist es leider auch. Bei ihm dürfen alle de Funès sein. Nicht ein bisschen, sondern in voller Dröhnung." Natürlich blitze "das Maskenspiel der Commedia dell'arte auf" und sei "das alles für sich genommen zuweilen durchaus witzig." Zusammengesetzt aber sei es "zu viel und zu laut. Der Affe stirbt an Überzuckerung. Wenn schon Klamotte, dann auch richtig, scheint das Motto zu lauten. Doch wer das Stück nicht gerade gelesen hat, bleibt irgendwann draußen, angesichts der rasanten Irrungen und Wirrungen, die es bereithält." So grüße am Centraltheater Leipzig "wieder mal das Murmeltier. Statt Tiefgang ist es diesmal die Leichtigkeit, die nur behauptet wird."
Natürlich plünderten Herbert Fritsch und seine Leipziger Schauspieler "die Klamauk-Klassiker von Otto bis Klimbim. Und auch de Funès. Sie lassen keine noch so kalauernde Klein-Pointe aus. Da geht jede Tasse zu Bruch. Da wird jeder Koffer mehrfach verwechselt. Und die Bräute sowieso." Wer also Lust hat auf ein Theater habe, "das in den Rissen der Zeit mal nicht nach der tieferen Bedeutung oder irgendeiner (kleinen) seelischen oder (großen) Weltkatastrophe sucht, sondern kurzerhand das Chaos der Situation als Grundprinzip des Lebens erkennt und daraus Funken schlägt, sich selbst also mal leichter und nicht schwerer nimmt als auf den ambitionierten Bühnen (wie auch der in Leipzig) üblich, und wer auch daheim nicht gleich zur Fernbedienung greift, wenn vor allem der alte Klimbimquatsch ausgegraben wird, der wird sein Vergnügen haben", empfiehlt Joachim Lange in der Freien Presse (12.4.2010). Könner seien hier am Werke, und es sei "schlichtweg imponierend, wie sie allesamt diesen Turboslapstick durchhalten". Am Ende des Abends habe man "mehr gelacht, als man eigentlich wollte."
Es gebe "eigentlich so viel zu lachen an diesem Abend, dass gewisse Ermüdungserscheinungen einzusetzen beginnen", sagt Michael Laages auf Deutschlandradio (9.4.2010). Fritsch betreibe seit einigen Jahren "die Rehabilitierung der Farce, und zwar der absolut irrsinnigen, der absolut dämlichen, absolut jenseits aller realen und realistischen Möglichkeiten." Man habe "immer das Gefühl, der Regisseur Fritsch spielt den Schauspielern lange etwas vor, und dann machen sie es nicht so wie er, sondern sie machen es so, als entdeckten sie (…) seinen Wahnsinn an sich selbst." Man denke in Leipzig "keine Sekunde an Louis de Funès. Hans Schenker, der dessen Figur spielt, kopiert ihn nicht. Er tritt auf und spielt eher einen Groucho Marx, dieses schleichende Gehen, bei dem man das Bein immer etwas nachzieht und mit dem Kopf immer etwas weiter vorn ist als mit dem Hinterteil; eine hochinteressante, trickreiche Art und Weise, sich zu bewegen." Ob man Fritsch folgen müsse "in seinen Theorien darüber, warum wir alle so verkopft sind und nicht mehr lachen können", dürfe man bezweifeln, in der Praxis aber funktioniere es "an diesem Abend natürlich großartig."
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und your old friend hans knows eben wie basisunterhaltung funktionert - fritsch und co frischt auf!
ob: aber aber herr kr - schaunse raus - schaunse doch raus, die ganze senfallee voller senf, mir serviern nur sahne, oder sie probierns mit sacher, da is immer senf drin
(schmunzel, gläsergeklirr und kukident)
was für eine armselig-intellektuelle und eingebildete Beurteilung. Wie kann man nur so dämlich analytisch über einen Abend schreiben, der nichts anderes will, als Spaß machen. Theater und Spaß, das paßt aber für manche Betonverkopfte nicht zusammen. Richter des anspruchsvollen Geschmacks wie Sie nehmen einem noch den letzten Spaß am Spaß auf der Bühne. Dafür einen glatten Verriß für Sie! Vielleicht klappts ja beim nächsten Mal mit Ihnen.
wir hatten gott sei dank das Glück und haben es voll ausgekostet.
Danke an das Ensemble
Ich stimme zu, Theater darf Spaß machen und muss keineswegs reflektieren. Allerdings verstehe ich nicht, worüber sie sich eigentlich aufregen. Ich lasse Ihnen Ihr ganz persönliches Theatererlebnis und dränge ihnen meine Sicht keineswegs auf. Aber vielleicht können Sie auch meine Sicht gelten lassen. Die Vorstellung, in einem interaktiven Medium wie nachtkritik gäbe es noch das Meinungsmonopol des Kritikers, das es im Fall der Fälle zu bekämpfen gilt, ist von vorgestern. Ein Gründungsanlass von nachtkritik war ja gerade, diesen Status aufzulösen und die Bahn frei zu geben für die vielen der Sichten des Publikums.
na ja, herr gambihler, das verhältnis zwischen nachtkritik-kritik und der kritik der zuschauer ist und bleibt wie überall genauso wie es sich hier beim seitenaufbau niederschlägt: die nachtkritik-kritik steht immer oben drüber, die "einfachen" zuschauer folgen als krümel unter dem kuchen. also ist auch ihre gleichmacherei ein versuch von vorgestern. wer nimmt ihnen denn ihre meinung? immer der standradreflex, wenn man sich angegriffen fühlt: nicht auf den vorwurf eingehen, aber den vorwurf geißeln. schwach, wie ihre kritik.
Trotzdem: Ich verstehe die Aufregung nicht. Die Kritik ist meines Erachtens so fair in der Beschreibung, dass ich - trotz der negativen Grundeinschätzung Gambihlers - große Lust bekommen habe, nach Leipzig zu fahren und mir "Oscar" anzusehen. Sätze wie "Er scheitert ehrenwert, mit gediegenem Lustspielhandwerk und viel Liebe zum szenischen Detail, mit Talent zur Karambolage von Typen und Temperamenten" oder "Im Grunde kostet Fritsch einfach die Motorik einer eskalierenden Konfusion aus und gibt viel Gas. Reflektieren sollen andere" geben mir eine recht genaue Vorstellung (auch und gerade mit anderen Fritschiaden im Hinterkopf), wie das da zugeht.
Fritschs Komik, so wie ich sie kenne, begnügt sich damit, komisch zu sein, sie ist sozusagen buffonerie pour la buffonerie. Da Fritsch die Mittel der Komik wie derzeit kein anderer in die Extreme und ins Kraut schießen lassen kann, erreicht seine Komik eine seltsame Artifizialität. Trotzdem kann ich jeden verstehen, der sagt, Humor solle auch etwas Demaskierendes, Ätzendes, Subversives oder schlicht einen Überbau haben. Den Unterschied zwischen einem in aberwitzigem Tempo um sich selbst drehenden Humor und einem wie auch immer gearteten "kritischen" Humor muss ein Kritiker aber benennen und auch werten dürfen. Andere kommen zu anderen Wertungen (Gott sei Dank, sonst wär's ja arg langweilig in diesem Forum), auch ich würde den Abend wahrscheinlich anders sehen - auf die Differenz zu zeigen, halte ich aber für wichtig. Und das leistet die Kritik Gambihlers.
schön, dich nach all den Jahrhunderten endlich mal nicht Lachen zu sehen! Um aber in deinem Kotz- und Würgjargon (24.) zu antworten: das ist eine gequirlte Scheiße, die du hier schreibst, das ich mich nur frage, warum du allein dafür überhaupt vom Lokus runtergekommen bist. Fritschs Humor ist überhaupt nicht skurril, er ist boulevardesk. Und das muss man sich heute, zwischen all den Gambihlers und Mona Lisas, die vor lauter Analyse! Analyse! aus ihren Denk- und Dunkelkammern gar nicht mehr rauskommen, erstmal trauen. Warum der Intellekt der nachtkritik zu Oscar jetzt auch noch den Meta-Intellekt von Herrn Behrens aufgesetzt bekommt, verstehe ich nicht, ist aber ulkig. Ich stell mir vor, dass Herr Fritsch sich über die Debatte hier kaputtlacht. Zurecht! Alle andern, und (Mist!), da hat Herr Behrens wieder recht, sollten sich Oscar einfach angucken fahren. Allein für Mona Lisas Erbrochenes hat sich der Abend gelohnt.
und du kannst auch nur noch in bruchstückhaften schlagwörtern um dich werfen, auch dir fällt, im gegensatz zu früher auch nichts neues mehr ein..wer analysiert hier fleißig die kritik-er-szene..du, nicht, ich. ich habe nicht analaysiert, sondern einfach meinen zustand nach dem genuß dieses überkandierten ,äh, überkandidelten abends beschrieben..du benutzt hier das total abgelutschte wort meta-ebene..igittigitt..zum denken bin ich vor lauter körperlicher schmerzen noch gar nicht gekommen..dieser abend regt leider auch nicht zum denken an..jaja.leider, leider...
meine Kulturverstandszwangsjacke hat ja gar keinen Gürtel mehr, nur zwei Schlaufen an den Ärmeln, die ich selbst auf dem Rücken zusammengebunden habe. Mach sie bitte nicht los, sondern hängen die mir beim Kotzen ins Gebrochene!
Lieber Dr., daß Ihr Doktortitel im Sonderangebot aus dem Versandhauskatalog stammt, liest man leider auch aus jedem Halbsatz. Wie sind denn Ihre Testosteronwerte? Und welcher dümmlichen Claque stehen Sie vor? Den Leipzig Allstars? Gartenzwerge siedeln immerhin noch über der Grasnarbe an. Sie sind nur ein protzender Wurm, und noch nicht mal ein besonders langer. Da geh ich lieber zu den Ameisen in den Schuppen. Und Sie? Wieder zu Barth?
äh, du bist nicht ich, ich bin nicht du...da verwechselst du wohl deine identität...wie schon öfter-?-...so etwas nennt man trittbrettfahrer...oder - a la frau hegemann: unerlaubtes aneignen geistigen eigentums..aber egal...schon in der vergangenheit wurden kritiker an einem vorherrschenden system für geistig verwirrt erklärt..dies wollen wir doch hier vermeiden..diese fast kann ichs nicht glauben..äh.. faschistoiden.. züge..oder??
und - trotz aller kampfargumentation hier von einigen.. nach wie vor - um zum thema zurück zu kehren:..ich finde herrn fritschs inszenierungen einfach nur noch langweilig und toooo matsch-scheibig...
Was habe ich da geschrieben?! Tut mir leid, ich bin etwas unsachlich geworden, ich möchte mich entschuldigen. Sicherlich fahre ich demnächst mal nach L und schaue mir die Inszenierung an.
"Außer Tempo, Turbulenz, bonbonfarbene Stilisierungen, olympische Überdrehtheiten und vielleicht einen Schuss Entertainment-Parodie legen Fritsch und seine Darsteller nichts Gravierendes hinein (...) Abgründe und doppelte Böden muss man nicht suchen, es gibt keine."
Mächtig ärgerlich so etwas. Zweieinhalb Stunden schwingt man den Metalldetektor den Strand entlang, ohne ein einzig Goldstück zu finden. Beim nächsten Mal: einfach mal in die Sonne legen und freuen.
Gilt übrigens auch für viele der oben stehenden Posts; ein Ton herrscht hier...
sie haben da etwas nicht verstanden, mein posting bezog sich auf mona l. p.s. äußerunge - mit trittbrettbrettfahrer meinte ich nicht herrn fritschs inszenierung, sondern eine dame oder einen herrn, der meinen nick benutzte und in meinem namen jemandem weiter oben eine antwort schireb...lesen sie bitte alles durch, bevor sie sich so verwirrend auf etwas beziehen,was gar nicht so gemeint war...oh..das wird hier aber konfuser und konfuser....
sie sollten vielleicht zuerst mit ihrer persönlichen konfusion klarkommen, bevor sie anderen konfusion vorwerfen! erst dann äußern sie sich bitte zu meinem leipziger theater, das hoffenltich bald wieder zu einer werktreuen, sprachkünstlerischen und bildungsbürgerlichen bühne wird. was für ein schuppen.
was habe ich ihnen jetzt wieder getan, das ist hier ja die reine satire...das ist ja lustiger und scheinbar durchdachter als fritschs öder sahnetortenhumor...trotzdem verlasse ich jetzt diese debatte, weil sie keine ist, sondern ein gegenseitiges mißverständnis ohne inhalt...mit leerem kopf und schwachen flügeln - da gibt es andere threads und themen, die mehr hergeben...wenn hier auch noch der guru selbst angesprochen wird, und es sich nicht um künstlerische inhalte, wie zum beispiel die aussage eines stückes dreht, eines individuellen!!! stückes - und nur die reine oberfläche und die art und weise der bearbeitung (humor! überdrehen um des überdrehen willens!) zählt, dann sind wir wirklich bei comedy angelangt, die zwar mit hype und personality.show zu tun hat, aber nicht mit einer wirklichen künstlerischen auseinandersetzung...dies entspricht nicht meinem geschmack, nur das, nur das!! wollte ich gefühlte zehn postings vorher zum ausdruck bringen...also..arrivederci ragazze...
Dixit: " (...) meinem leipziger theater, das hoffenltich bald wieder zu einer werktreuen, sprachkünstlerischen und bildungsbürgerlichen bühne wird."
... und vor 20 Jahren sind Menschen auf die Straßen gegangen um so was lesen zu müssen? Dr. bedeutet doch "Direkt (nach) Rechts" oder? Mir egal, bleiben Sie doch in der Vergangenheit... denn anscheinend haben Sie Herr Direkt nach Rechts Rodewald nichts, aber gar nichts verstanden! Leipzig gehört Ihnen nicht. Wissen Sie was Napoléon, Honecker und Rodewald gemeinsam haben? "Alle drei sind an Leipzig gescheitert!!!"
Grüße aus Frankreich
da haben sie aber mal wieder was nicht verstanden: in berlin gibts schon lange kein botox mehr, da verwechseln sie aber münchen mit berlin. und in hinterhoftheatern schon gar nicht, da herrscht armut, richtige armut und man ist froh, überhaupt genügend geld für die leuchtmittel zu haben. da muß man sich nicht schminken, weil es sowieso zu dunkel ist. die angetrunkenen leipziger theaterdarsteller sind doch nur (...), die nicht wissen, was es bedeutet, kein geld zu haben. genauso herbert fritsch: der reißt doch nur soviel gleichartige stücke in einer spielzeit herunter, ohne anstrengung, immer gepampert von einer devoten dramaturgin, die ihm die fassungen einbläut, weil er auch dafür zu faul ist (so wirkt es von außen) und weiteren stellungskrieghaltungsassistenten, (...) ... das kann man doch nicht vergleichen..man kann einen insassen eines geschenkten mercedes, der sich über regen und bequmelichkeit keine gedanken mehr machen muß und sich satt im warmen räkelt..mit ein bißchen humor bestückt...und der sich selbstgenügsam in sich wohlfühlt und nun ein bißchen aufgrund der vorsichtigen kritik am eventuell ungerechtfertigten und übersatten, nicht mehr zum denken anregenden wohlstand ein wenig schlingert - nicht mit einem klapprigen, verrosteten fahrrad mit einem loch im reifen vergleichen, dessen besitzer sich seit drei jahren nicht mal ne neue lampe, geschweige denn ein regencape leisten kann..das ist so ähnlich wie wenn politiker hartz4 kürzen wollen und selbst in der grandiosen villa am wannsee oder in der leipziger reichengegend wohnen..das ist einfach überdimensioniert arrogant...und einfach nur dumm..und satt und langweilig...mit zuviel zuckerguß...s.o.
Sehr geehrte Leerstelle,
wenn ich aufgehört habe mir den Bauch vor Lachen zu halten, kann ich kurz antworten.
Hören Sie auf; Leute zu verdächtigen ohne Beweise und mit Verbalinjurien zu belegen, dann verschwinden in Null-Komma-Nix die (...) aus Ihren Ergüssen.
jnm
und sie legen mal wieder eben im nebensatz fest, was "realität" ist. klar, politbüro, parteitagsbeschluß, andersdenkende werden gedisst. profi sind sie nich, aber provinz unbedingt. "st doch wie von leuten des theaters dieser abend hochgejubelt wird. das central ist auf dem niveau von magdeburg und oberhausen." von welchen "leuten des theaters" wird denn hochgejubelt? oder kommt jetzt wieder die süße leier, dass hier ja nur leute aus dem theater gut über das theater schreiben? ja, klar! das centraltheater ist auf dem niveau von oberhausen? oberhausen ist ja nicht das schlechteste. ihr niveau ist aber eher bad canstatt, (...)
in bad cannstatt gibt es gar kein theater...von was reden sie also da?? von welchen theaterexperten?? sie sind also theatererfahren...??---äh -ich war zwar noch nie da, in bad c., aber laut theateralmanach ist es gänzlich theater-los...ähm...-??
ihre irritation ist völlig berechtigt, kommt aber dadurch zustande, dass die redaktion meinen zusatz zur lokalisierung in bad cannstatt gestrichen bzw. ausgepunktet hat. das ist komisch, denn dort stand nur, dass das niveau von provinzprofi auf einen bestimmten ort auf der cannstatter wasen gehört, nicht in ein theater. warum das gestrichen wurde, weiß ich nicht, wahrscheinlich kennt die redaktion bad cannstatt noch weniger als ich (oder als provinzprofi das theater in leipzig oder theater überhaupt); komisch aber auch, weil hier sonst jeder rotz, und sei er noch so polemisch und herabsetzend, hier veröffentlicht wird. vielleicht kommen redaktionsmitglieder aber auch aus bad cannstatt und wollen nichts auf ihre stadt kommen lassen, was sympathisch wäre.
wer redet denn von "Früher war alles Scheiße"? Sich die Vorlage selber zu schreiben, auf die man dann drauf haut, ist ziemlich dumm. Noch dümmer ist nur noch, wenn man die Vorlage dann nicht verwandelt. Also das sollten Sie dann wenigstens zustandebringen. Ihr Theaterbesuch erübrigt sich also ganz bestimmt - oder wie die Hertha-Fankurve in solchen Momenten immer zu singen pflegt: "Deine Eltern sind Geschwister!".
Lieber Bauchhalter (),
wenn Sie sich den Bauch vor Lachen gehalten haben (ich nehme an, Sie haben zurecht über Oscar gelacht), dann halten Sie sich doch mal den Kopf und reflektieren Ihre Nullaussagen unter 57. Oder soll das bewußt keiner verstehen, was Sie da schreiben? Dann Gratulation, das ist Ihnen auch unter Ihrem 50. Jubiläumspseudonym großartig gelungen!!
übrigens, nur zur richrigstellung: der faschismusvorwurf kam von mir..und auch nur als verwunderte reaktion auf die unglaublich harten, bis unter die gürtellinie schlagenden gegen-angriffe auf meine harmlos konstatierung, nach der inszenierung eine magenverstimmung gehabt zu haben...daß herr/frau rodewald (und auch hier gibt es anscheinend böswillige trittbrettfahrer) dies aufgegriffen und weitergeführt hat, ist nach dieser ganzen unglaublich unsachlich geführten debatte hier nur berechtigt gewesen..dies hier als immer folgende argumentationskette zu unterstellen, ist ebenso unsachlich und unterschwellig dummdreist wie die vorigen reaktionen in diesem thread hier..
frau oder herr r. -lassen sie sich nur nicht beirren hier...
"Ich habe es nicht verstanden, aber ich habe es geliebt." (2)
ich verstehe nicht, wieso Sie sagen, nachtkritik stelle sich nicht selbst zur Disposition? Ich erinnere mich an eine Reihe von threads, eine Reihe von Einträgen, in denen nachtkritik hart angegangen wurde. Und allein die Tatsache, dass ich mich erinnere, die Einträge hier gelesen zu haben, spricht gegen Ihre Anschuldigung nachtkritik würde Kritik an der nachtkritik unterdrücken.
Aber - das interessiert mich jetzt doch. Was hat der Herr Merck denn Cholerisches von sich gegeben ?