Medienschau: nd – Margit Bendokat zum 80.

Die Schönheit der Abweichung

Die Schönheit der Abweichung

12. August 2023. Zum 80. Geburtstag würdigt Hans-Dieter Schütt im nd die Schauspielerin Margit Bendokat, die seit 1965 bis zu ihrem gesundheitsbedingten Ausscheiden Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin war.

"Diese Schauspielerin erleben: Das ist ein Sehen, bei dem auch das Hören nicht wieder vergeht. Es schleift, es kratzt, es leiert – in betörender Unablässigkeit. Das Klageweibliche hat wie das Skurrile einen sehr besonderen Platz in Margit Bendokats Kunst-Wesen. Sie kann melancholisch werden und gleichzeitig knochentrocken bleiben", so Schütt.

Bendokat "spielte kaum Titel- oder Hauptrollen, aber sie ist eine Hauptspielerin geworden; wenn sie auf der Bühne steht, muss jemand neben ihr gehörig was tun, um weiter als protagonistisch zu gelten." Bendokat repräsentiert für den Kritiker "einen Schönheitsbegriff der Abweichung. Es ist nämlich schön, wenn sich etwas nicht einfügen lässt. Vielleicht ist der Preis, den solche Sperrigkeit kostet, das Schönste an der Schönheit. Am Leben."

(Neues Deutschland / chr)

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  • In der FAZ würdigt Irene Bazinger die Jubilarin: "Das deutsche Theater ist dieser so unbestechlichen wie glaubwürdigen, so fordernden wie fulminanten Leib-und-Seele-Schauspielerin zu viel Dank verpflichtet."
Kommentare  
Medienschau Margit Bendokat: Immer ein Ereignis
Alles Gute, liebe Frau Bendokat. Ich habe Sie seit Gotscheffs Tod eines Handlungsreisenden verehrt und Ihnen gebannt zugeschaut. Sie sind immer ein Ereignis und mein Highlight jeder Inszenierung gewesen.
Die Vorstellung von „Über Tiere“ zusammen mit Ingo Hülsmann und Regine Zimmermann am Tag der Bekanntgabe des Todes vom großartigen Sven Lehmann ist auch so ein Moment gewesen, den ich nicht vergessen werde. Wie tapfer und konzentriert.
Am DT endeten mit Ihrem Fernbleiben auch meine treuen Besuche.
Nochmals alles Gute!
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