Medienschau: Neue Zürcher Zeitung – Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan meldet sich zur Armee

Nicht der Einzige

Nicht der Einzige

2. April 2024. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet, dass der prominente ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan angekündigt habe, "als Kombattant in das Chartia-Bataillon der ukrainischen Nationalgarde" einzutreten.

Bereits früher hat er dem Bericht von Ulrich M. Schmid zufolge "als Volontär tatkräftig bei der Versorgung dieser Einheit geholfen". Schmid deutet Zhadans Entscheidung, "nicht mehr nur mit Worten, sondern unter Einsatz seines Lebens gegen Russland zu kämpfen", als "Ausdruck einer Resignation über die mangelnde Unterstützung aus dem Westen." Aus Zhadans Feder stamme auch die Hymne des Bataillons: 'Imperien erlöschen, Throne fallen, / die Armee verteidigt die östliche Grenze, / die Armee kehrt aus dem Feldzug zurück, / mit uns ist die Wahrheit des ukrainischen Ostens.'"

Zhadan sei nicht der einzige ukrainische Schriftsteller, der sein Land mit der Waffe verteidige, so Schmid weiter. "Bereits kurz nach dem russischen Überfall hatten sich Artem Tschech, Oleksandr Miched, Bohdan Kolomijtschuk, Artem Tschapaje und Maxim Kriwzow freiwillig zum Militärdienst gemeldet. Alle verfügen über einen beachtlichen literarischen Leistungsausweis."

Maxim Kriwzow, der noch 2023 einen Lyrikband unter dem Titel 'Gedichte aus dem Schützengraben' veröffentlicht habe, sei zu Beginn dieses Jahres ist er östlich von Charkiw gefallen. Alle Autoren teilen laut Schmid die Überzeugung, "dass nicht nur der ukrainische Staat, sondern auch die ukrainische Literatur in ihrem Innersten bedroht sei. Der bewaffnete Widerstand ist für sie die Fortführung einer historischen Mission, die letztlich die ukrainische Kulturnation bewahren muss". Zhadan, dessen Arbeiten u.a. von Armin Petras für das Theater adaptiert wurden, ist unter anderem Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels des Jahres 2022.

(Neue Zürcher Zeitung / sle)

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