Presseschau vom 24. Dezember 2011 – Der Tagesspiegel empfiehlt zum Steuernsparen Theaterbesuche

Verbringe Deine Zeit mit Faust & Figaro!

Verbringe Deine Zeit mit Faust & Figaro!

Weihnachten 2011. Theoretisch seien die Deutschen ja durchaus bereit, Steuern zu zahlen, stellt Frederik Hanssen in der Weihnachtsausgabe des Berliner Tagesspiegels fest. "Nur in der Praxis stellen sie die unmöglichsten Dinge an, um sich einen Teil der vom Finanzamt eingezogenen Summe wieder zurückzuholen. Sie stöbern nach Schlupflöchern in Gesetzestexten, sie beschäftigen Berater (deren Honorare sich wiederum mindernd anrechnen lassen)".

Dabei könne man beim Steuersparen so viel Spaß haben, gerade in einer Stadt wie Berlin! Denn in dieser Stadt würden, für jeden zugänglich, pro Monat tausend ganz legale Steuertricks offeriert: in den staatlich subventionierten Kultureinrichtungen. "Ja, ganz genau!" ruft Hanssen freudig aus. "Wer aktiv Kunst genießt, die aus Steuermitteln finanziert wird, holt sich damit sein Geld zurück. Wird uns nicht in den Medien regelmäßig genüsslich vorgerechnet, dass jeder Sitzplatz in der Deutschen Oper pro Abend mit 177,36 Euro bezuschusst wird? Bei den Orchestern sieht das kaum anders aus. Und Berlins Museen erhalten pro Jahr 200 Millionen aus dem Staatssäckel. Da ist die Rechnung ganz einfach: Verbringe deine Freizeit mit Figaro, Faust und Nofretete, dann klingelt jedes Mal auch die private Kasse."

"Na, gibt euch das zu denken, ihr kulturfernen Steuermuffel?!"

(sle)

Kommentare  
Presseschau Steuernsparen: Super
Ich stimme zu. Hanssen ist der erste Superstar des bundesrepublikanischen Feuilletons.
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