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Dresdner Kunstpreis für Christian Friedel
12. Januar 2024. Der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden geht in diesem Jahr an den Schauspieler, Regisseur und Musiker Christian Friedel, wie die Stadt auf ihrer Homepage mitteilt. Christian Friedel war ab 2009 für mehrere Jahre Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden, seither gastiert er regelmäßig an der Elbe ebenso wie am Düsseldorfer Schauspielhaus (wohin der Dresdner Intendant Wilfried Schulz 2016 wechselte).
Christian Friedel, geboren 1979 in Magdeburg, studierte Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Erste Theaterengagements führten ihn an das Bayerische Staatsschauspiel München, die Münchner Kammerspiele, das Schauspiel Hannovor, bevor er sein Engagement in Dresden aufnahm. In der Titelpartie von Schillers Don Carlos (Regie: Roger Vontobel) war Friedel zum Berliner Theatertreffen 2011 eingeladen. In Düsseldorf spielte er unter anderem in dem international tourenden Robert-Wilson-Abend Der Sandmann und im Solo Dorian, ebenfalls in der Regie von Robert Wilson.
Als Sänger und Komponist ist Christian Friedel Frontmann der Artpop-Band Woods of Birnam, die immer wieder auch Musik zu Theaterinszenierungen wie Shakespeares Hamlet oder Macbeth sowie zur Fernsehserie "Babylon Berlin" beisteuerte. Als Regisseur inszenierte Friedel unter anderem am Deutschen Theater Göttingen und am Staatsschauspiel Dresden.
Christian Friedel steht regelmäßig vor der Kamera. Seinen Durchbruch feierte er in Michael Hanekes Spielfilm "Das weiße Band", der 2009 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme gewann und für den Oscar nominiert war. Für die Titelrolle in Oliver Hirschbiegels "Elser – Er hätte die Welt verändert" erhielt Friedel den Metropolis-Preis 2015 und war sowohl für den Deutschen als auch für den Europäischen Filmpreis als Bester Schauspieler nominiert. Auch Jessica Hausners Historienfilm "Amour Fou", in dem er Heinrich von Kleist spielt, wurde mit einer Einladung nach Cannes honoriert. Friedel ist Ensemblemitglied in der Fernsehserie "Babylon Berlin". Mit Jonathan Glazer drehte er 2021/2022 den Spielfilm "The Zone of Interest", der seine Weltpremiere 2023 im Wettbewerb bei den Filmfestspielen in Cannes feierte.
Der Dresdner Kunstpreis wird seit 1993 durch die Landeshauptstadt an Künstlerinnen und Künstler, Ensembles sowie Kulturschaffende vergeben, gemeinsam mit sowie bis zu zwei Förderpreisen. Er ist mit 7000 Euro dotiert. Eine zwölfköpfige Jury befindet über die Preisträgerin oder den Preisträger.
Die Jury verweist in ihrer Begründung für die Auswahl von Christian Friedel auf die "Vielseitigkeit" seines Schaffens, das von "einem beeindruckenden Ethos geprägt" sei. "Seine immer wieder faszinierende Darstellung außergewöhnlicher Charaktere, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, zeigt seine schauspielerische Meisterschaft", heißt es weiter. "Aktiv setzt er sich für soziale und kulturelle Themen ein, darunter Menschenrechte, globale Gerechtigkeit sowie Umweltschutz. Christian Friedel lässt sich nicht festlegen und öffnet mit seiner Arbeit immer neue Möglichkeitsräume in den unterschiedlichsten Feldern der Kunst. Er ist nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern ein Künstler, der die Grenzen der Kunst sprengt und neue Horizonte erkundet."
Christian Friedel sagt zu der Auszeichnung: "Ich bedanke mich von Herzen für diese Wahrnehmung und Wertschätzung. Mein Wunsch, Künstler zu werden, war ein ganz natürlicher Impuls in meiner Kindheit. Im Grunde mache ich heute nichts anderes, als damals auf dem Schulhof in der Pause, wenn ich meine Handpuppen mitbrachte, Lieder sang oder Rollen spielte und sich eine Traube von Mitschüler*innen um mich bildete."
(dresden.de / chr)
- 2018 antwortete Christian Friedel im Rahmen des nachtkritik-Adventskalenders auf die Frage: Welchen Satz würden Sie 2019 gern auf einer Bühne sprechen?
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