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Hausverbote am Schauspiel Leipzig aufgehoben
22. Dezember 2022. Das Schauspiel Leipzig nimmt mit sofortiger Wirkung die Hausverbote von Julia Preuß und Katharina Schmidt zurück. Das teilt das Haus in einer Presseaussendung mit. "Beide Ensemblemitglieder haben damit die Möglichkeit, alle bereits erarbeiteten Rollen weiter zu spielen", heißt es darin weiter.
Die Hausverbote waren zum 18. November 2022 ausgesprochen worden, nachdem es zu Konflikten um die Nichtverlängerung der beiden Spielerinnen gekommen war.
"Seit dem 7. Dezember hatten Julia Preuß und Katharina Schmidt Angebote der Theaterleitung vorliegen, ausgewählte Vorstellungen am Haus weiterzuspielen. Beide haben diese Angebote bisher nicht angenommen", schreibt das Schauspiel Leipzig. "Zuletzt hatten Theaterleitung und Personalrat des Schauspiel Leipzig den Schauspielerinnen Julia Preuß und Katharina Schmidt ihre Bereitschaft zu Gesprächen mit dem Ziel angeboten, die Hausverbote aufzuheben. Diese Gespräche sollten am heutigen Donnerstag stattfinden, wurden von den Schauspielerinnen aber aus unterschiedlichen Gründen abgesagt."
Theaterleiter Enrico Lübbe wird mit folgenden Worten zitiert: "Als Intendant ist es meine Aufgabe, für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine produktive und angenehme Arbeitsatmosphäre am Schauspiel Leipzig zu schaffen. Ich hoffe, dass wir mit diesem Schritt und in weiteren, bereits für die kommenden Tage und Wochen angekündigten Gesprächen in unterschiedlichen Formaten, aufeinander zugehen und in einen konstruktiven Dialog treten werden."
(Schauspiel Leipzig / chr)
Zur aktuellen Krise am Schauspiel Leipzig spricht die langjährige Hausregisseurin Claudia Bauer, die ihr Amt in Reaktion auf die Ereignisse niedergelegt hat, im Interview mit Elena Philipp.
Update vom 22. Dezember 2022, 15:30 Uhr: Die Schauspielerin Sandra Hüller und der Intendant des Schauspielhauses Bochum Johan Simons haben sich zu den aktuellen Vorfällen am Schauspiel Leipzig geäußert. Anfang März wird in Bochum die Inszenierung "Der Würgeengel – Psalmen und Popsongs" nach dem Film von Luis Buñuel Premiere haben; sie entsteht in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig. In der Pressemitteilung zu den Vorgängen in Leipzig, die das Schauspielhaus Bochum verschickt hat, bezeichnen Hüller und Simons die Hausverbote als "unverhältnismäßig" und begrüßen ihre Rücknahme. "Wir sind froh, in Zeiten zu leben, in denen solche Vorgänge nicht mehr hinter verschlossenen Türen bleiben", heißt es in der kurzen Erklärung. "Es ist wichtig, dass wir als Theater unsere Strukturen selbstkritisch hinterfragen und dass wir miteinander für ein respektvolles Arbeitsklima sorgen. Darauf sollte sich das Publikum auch verlassen können, damit die Kunst im Zentrum stehen kann." (eph)
Update vom 22. Dezember 2022, 22:50 Uhr: Die beiden vom Hausverbot betroffenen Schauspielerinnen, Julia Preuß und Katharina Schmidt, kommentieren das aus ihrer Sicht "einseitige Pressestatement" des Schauspiels Leipzig. Darin geht es um das Angebot einer teilweisen Aufhebung der Hausverbote, um die kürzlich von Seiten des Intendanten angebotenen Gespräche und um den von Enrico Lübbe in Aussicht gestellten "konstruktiven Dialog" mit allen für alle Mitarbeiter:innen des Theater. Hier kann die Stellungnahme als pdf eingesehen werden. (eph)
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