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Kehlmann-Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 2010

Nun also doch Theater

Salzburg, 27. August 2009. Thomas Oberender hat beim heutigen Pressegespräch zum Abschluss der Salzburger Festspiele bestätigt, was gerüchteweise auch schon kolportiert wurde: Dass nämlich Daniel Kehlmann, der heuer mit seiner Festspiel-Eröffnungsrede eine Debatte um das Regietheater entfacht hatte, an seinem ersten Theaterstück arbeite. "Vor einem dreiviertel Jahr", so Oberender, habe er Kehlmann gebeten, ein Stück für die Festspiele zu schreiben.

Über Titel und Inhalt wird noch Stillschweigen bewahrt, aber das Publikum werde "echten Kehlmann" finden, so der Schauspielchef der Festspiele kryptisch. Welcher Regisseur inszenieren wird - das hätten die Journalisten natürlich zu gerne erfahren. Auch da noch keine Antwort.

Darüber hinaus werde im Festspielsommer 2010 Peter Stein auf der Pernerinsel in Hallein "Ödipus auf Kolonos" inszenieren, und zwar mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle. "Jedermann", so heißt es, werde im nächsten Jahr mehr sein als bloß eine Wiederaufnahme. Es werden nicht nur die Titelrolle (mit Nicholas Ofzcarek) und die Buhlschaft (Birgit Minichmayr) neu besetzt, sondern "fast alle Rollen werden sich verändern". Christian Stückl wird weiterhin inszenieren.

Thomas Oberender kann nach diesem Festspielsommer auf eine Auslastung im Schauspiel von 94 Prozent zurückblicken. Es fehlt also nicht an Akzeptanz. Die Handke-Uraufführung und die Wiederaufnahme von "Verbrechen und Strafe" (Andrea Breth) seien so gut wie immer ausverkauft gewesen.

Insgesamt ist das Wirtschaftsergebnis der Salzburger Festspiele mit 23 Millionen Euro aus Kartenverkäufen besser als erwartet. Dass die Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) von Salzburg, Gabi Burgstaller, via Zeitungsinterview dieser Tage ein Einfrieren der Subventionen angekündigt hat, wird von der Festspielleitung als sehr unfreundlicher Akt eingestuft. Insgesamt, so Festspielpräsidentin Rabl-Stadler, sei der Anteil der Förderungen am Gesamtbudget der Festspiele von einem Drittel im Jahr 2000 auf jetzt ein Viertel zurückgegangen.

(Kriechbaum/sik)

Kommentare  
Kehlmann-Uraufführung: uninteressant
Wen interessieren die Salzburger Festspiele?
Kehlmann-Uraufführung: interessant genug
Offensichtlich genug, um ein ganzes Theater (fast) zu füllen!
Kehlmann-Uraufführung: bleibt langweilig
Lieber Junge auf dem...,
danke für die Info. Aber ich finde immer noch, dass das angekündigte Kehlmann Stück sehr sehr langweilig klingt, überhaupt finde ich ihn langweilig.
Gruß E.
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