Seestücke - Die Volksbühne entdeckt den Seefahrer Schiller in seinen späten Fragmenten
Wind, hilf unserm Kampf!
von Christian Rakow
Berlin, 25. November 2009. "Jetzt mit Meer" verspricht die Volksbühne auf neongrünen Plakaten am Eingangsportal. Und also liegen wir drinnen wieder – wie jüngst bei Frank Castorf – auf weißen Seesäcken im Parkett, um auf große Ozeanfahrt mitgenommen zu werden. Dunkel ist es. Über dem endlos weiten, leeren Bühnenboden beginnen die Scheinwerfer zu spielen, so als würden unentwegt Lichtgitter über die Bretter gezogen.
Komm süßer Tod - Klaus Gehres erfindungsreiche Uraufführung des Wolf-Haas-Romans
Es ist schon wieder jemand tot
von Esther Boldt
Frankfurt am Main, 24. November 2009. Es ist der Stoff, aus dem die Legenden sind. Wolf Haas' "Komm süßer Tod" gewann 1999 den Deutschen Krimi-Preis, die Verfilmung von Wolfgang Murnberger mit dem knorzigen Josef Hader als Detektiv wider Willen im Wiener Dschungel ist Kult. Im Juni 2008 hat dann Klaus Gehre den Roman als Werkstattinszenierung am Schauspiel Leipzig auf die Bühne gebracht, jetzt hat der neue Frankfurter Intendant Oliver Reese diese Uraufführung in sein Haus geholt. Und in der Hauptrolle: der Brenner.
Glaube Liebe Hoffnung - Karin Henkel rebelliert mit Horváth gegen die Utopielosigkeit
Es soll ja noch schlechter kommen
Von Dirk Pilz
Hamburg, 22. November 2009. Das war deutlich. Jana Schulz kommt vom Bühnenpodest herunter, rammt ihren Blick ins Publikum und sucht die Reihen ab: "Ich möchte hier jemand Zuständigen sprechen." Beklemmende Stille, ratloses Schweigen. "Ist hier denn niemand zuständig für mich?" Wut ist in ihren Augen. Verzweiflung. Angst, auch Tränen. "Ich lasse den Kopf nicht ...", sagt sie, bevor sie in eine ungeahnte Tiefe springt – und aus ist dieses knapp zweistündige Spiel vom "gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft", als das Ödön von Horváth sein 1936 uraufgeführtes Stück "Glaube Liebe Hoffnung" verstanden wissen wollte.
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