Podcast - In Stuttgart wächst die Kritik an Intendant Armin Petras
Dann gibt’s ein Problem
20. Juli 2016. Normalerweise ist das so: Beginnt ein neuer Intendant, sinken erst mal die Zuschauerzahlen. Nach der Schnupperphase geht’s dann wieder bergauf. In Stuttgart, einem der größten und bedeutendsten Häuser der deutschsprachigen Theaterszene, zeichnet sich aber gerade das Gegenteil ab: Dort muss sich Intendant Armin Petras nach einem fulminanten Start nach seiner dritten Spielzeit Gedanken machen, ob wirklich alles optimal läuft. Die ersten Kritiker laufen Sturm, die Zuschauer bleiben weg.
Was hat Petras anders gemacht als sein Vorgänger Hasko Weber? Stimmt die Balance? Übernimmt er sich mit seinen drei Aufgaben als Intendant, Regisseur und Autor? Müsste er stärker durchgreifen? Im Gespräch mit Georg Kasch erklärt nachtkritik-Korrespondentin Verena Großkreutz, wie das Schauspiel Stuttgart jetzt gegensteuert.
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Die Sanierung des Theaters war längst abgeschlossen (Hasko Weber musste sich damit rumärgern und hat ddies übrigens bravourös gemeistert). Der zuschauerrückgang hat damit überhaupt nichts zu tun.
Natürlich kann man Theater nicht nach ökonomischen Kategorien beurteilen. Wenn aber scharenweise Abonennten wegbleiben, dann sollte dies zu denken geben. Auch ich gehöre zu den Zuschauern, die mittlerweile das Theater meiden und trauere der Zeit von der Intendanz von Hasko Weber nach. Der hatte eine große Bandbreite an Inszenierungen zugelassen. Diese Inszenierungen hatten Anspruch und Haltung und nicht oberflächliches Klamauktheater, wie es leider jetzt häufig geboten wird. Meine Schauspielcard habe ich zurückgegeben. Früher war ich oft 2 bis 3 mal die Woche im Theater.
Das Schauspielhaus ist deswegen früher geschlossen und gerade zu diesem Zeitpunkt wird die nächste Drehscheibe sowie eine neue Steuerung eingebaut.
Anspruch und Haltung haben die Inzenierungen auch. Man muss nur hinter die Oberfläche schauen, welche vieleicht nicht ganz so durchsichtig ist.