Kommentar - Christian Rakow zum "Berliner Kulturkampf" (Dercon oder doch nicht Dercon?)
Verlängertes Kommunikationsproblem
Welches Theater braucht München? - Die Podiumsdiskussion zur Debatte um die Münchner Kammerspiele zeigt Theaterkritiker und Theaterschaffende aktuell unversöhnlich
Der Genius loci meldet sich zu Wort
von Tim Slagman
München, 21. November 2016. "Das Experiment fängt erst an." Für das Publikum auf den Bänken der seit einer Spielzeit "Kammer 2" getauften Nebenspielbühne der Münchner Kammerspiele, das mehrheitlich auf der Seite von Matthias Lilienthal und hinter den Inszenierungen seiner immer noch jungen Intendanz stand, wird dieser Satz Lilienthals wie eine Verheißung geklungen haben. Für Christine Dössel wie eine Drohung. Die Theaterkritikerin der Süddeutschen Zeitung gehört zu den lautesten Stimmen in einer seit einigen Wochen tobenden Debatte um die Ausrichtung der Kammerspiele.
Performer oder Schauspieler? - Autor und Regisseur Kevin Rittberger über antiquierte Grenzziehungen und die Möglichkeiten einer modernen Schauspielästhetik
Wider die Advokaten der Alternativlosigkeit
von Kevin Rittberger
17. November 2016. Es ist eine seltsame Koinzidenz: Um die Münchner Kammerspiele tobt gerade ein von der Süddeutschen Zeitung entfachter Richtungskampf, der sich ganz wesentlich an der Frage festmacht, wie viel Schauspielertheater und wieviel Performance-Kunst ein solches Haus verträgt. Unabhängig davon und doch in sinnfälliger Nähe dazu treten im aktuellen Heft der "Lettre" der Soziologe und Rektor der Berlin Schauspielschule "Ernst Busch" Wolfgang Engler und der Berliner Publizist Frank M. Raddatz an, das Hohelied der Schauspielkunst im Geiste Bertolt Brechts zu singen und den "Performer" als Inbegriff des neoliberalen Subjekts zu disqualifizieren. Der Performer, so ihre These, habe jeglichen Widerstand gegenüber den "Imperativen der ökonomischen Wirklichkeit" aufgegeben. In München wie in Berlin erlebt man also das Ringen um die Deutungshoheit zweier Schulen darstellender Künste, eines sogenannten "mimetischen und performativen Dispositivs" (Raddatz).
Wie sich das politische Theater selbst betrügt - Ein Zwischenruf von nachtkritik.de-Redakteur Michael Wolf
Die Schaubühne als moralinsaure Anstalt
von Michael Wolf
16. November 2016. So-tun-als-ob und sich dabei zuschauen lassen – das ist seit Jahrtausenden das Kerngeschäft der Theaterschaffenden. Inzwischen sind sie so gut, dass sie sich sogar selbst betrügen können. Dem Dramaturgen Harald Wolff gelang kürzlich in einem Brief an Kulturpolitiker ein glänzendes Beispiel:
Ungarn als Europas populistische Avantgarde? - Der Regisseur Kornél Mundruczó über politisches Theater, Ungarn, Europa und die gegenwärtige Krisenstimmung
Die Krise der Antworten
von Esther Slevogt
Berlin, 15. November 2016. Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó verdichtet in seinen Inszenierungen für Film und Theater gesellschaftliche Befunde zu schockhaften, oft surrealen, manchmal gewaltvollen Szenarien. In Szégyen / Schande zeichnete er auf der Basis eines Stoffs des südafrikanischen Schriftstellers J. M. Coetzee das Bild einer Elite, die ihre Auslöschung durch die von ihr bisher unterdrückte Kaste widerstandslos geschehen lässt, ja fast als Erlösung erfährt. In seinem flirrenden Stück Dementia porträtierte er die ungarische Gesellschaft als von kollektivem Bewusstseinsverlust befallene Insassenschaft einer psychiatrischen Klinik. Sein 2015 auf dem Filmfestival in Cannes ausgezeichneter Film Underdog / Feher Isten erzählt vom wachsenden und zunehmen mit Gewalt verteidigten Rassismus in der Gesellschaft anhand der Geschichte eines Hundeauftstandes in Budapest.
Münchner Kammerspiele in der Krise? - Interview mit Intendant Matthias Lilienthal
"Die Kammerspiele haben nichts mit dem HAU zu tun"
12. November 2016. Seit einer Spielzeit ist Matthias Lilienthal Intendant der Münchner Kammerspiele – und so gespannt er erwartet worden war, so streng waren von Anfang an seine Kritiker*innen. Nachdem jüngst eine große Inszenierung abgesagt worden ist und drei prominente Schauspielerinnen ihren Abgang aus dem Kammerspiele-Ensemble verkündet haben, wird das Reden von einer Krise immer lauter. Simone Kaempf hat Matthias Lilienthal dazu befragt.
Seite 25 von 46
meldungen >
- 27. April 2024 Theater Rudolstadt wird umbenannt
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Weimar: Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater
neueste kommentare >
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Realität
-
RCE, Berlin Mehr als überzeugend
-
RCE, Berlin geglückt
-
Pygmalion, DT Berlin Augenhöhe
-
Neue Leitung Darmstadt Fest oder frei?
-
Essay Berliner Theaterlandschaft Radikal künstlerisch
-
Pygmalion, DT Berlin Mit Leib und Seele
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Verkürzte Denkweise
-
Pygmalion, DT Berlin Schwieriger Vergleich
-
Pygmalion, DT Berlin Schade
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau