Medienschau: der Freitag – Streitgespräch über die Mindestgage

"Es geht um Miete, Renten und Respekt"

"Es geht um Miete, Renten und Respekt"

5. August 2022. Im Freitag hat Björn Heyer ( paywall) mit Lisa Jopt und Thorsten Weckherlin über die jüngst ausgehandelte Erhöhung der Mindestgage von 2000 Euro auf 2715 Euro gesprochen. Kommt sie zum falschen Zeitpunkt? Denn durch steigende Energiekosten, fehlende Zuschauer, unsichere Planung steigen die Belastungen der Theater derzeit an allen Ecken.

Für Lisa Jopt ist die Erhöhung ein längst überfälliger Meilenstein und komme viel zu spät. Thorsten Weckherlin, Intendant des Landestheaters Tübingen und zusammen mit Andreas Nicke Autor des "Brandbriefs Zukunft des Theaters", befürchtet hingegen Personalabbau und Streichungen von Inszenierungen.

(freitag.de / sik)

Kommentare  
Medienschau Mindestgage: Dann halt Produktionen streichen
Nun ja, dass über viele Jahre die Mindestgage stockte, kann den NV-Bühne-Beschäftigten wirklich nicht angelastet werden. Und: der Bühnenverein hat dieser neuen Mindestgage zugestimmt.
Studierte Mitarbeitende mit Mindestlohn (ca. 2500,-) zu bezahlen kann einfach nicht sein. Dann müssen sich die Träger bewegen. Gerade wegen der immer weiter steigenden Lebenshaltungskosten MUSS die Mindestgage angehoben werden. Und: dann dürfen die Intendanten (meistens männlich) gern auch noch Stücke aussuchen, die im Spielplan tragen, dann kann es auch eines weniger sein. Das entspannt Alle! ;-)
Medienschau Mindestgage: Seltsame Rechnung
Seltsame Rechnung: Mit dem gleichen Geld höhere Gagen zu bezahlen, bedeutet Stellen streichen müssen. Damit ein kleineres Ensemble nicht noch mehr arbeiten muss, werden natürlich dann auch Produktionen gestrichen werden müssen. Allerdings bedeutet dass nicht weniger Arbeit für alle. Das entspannt also nur in dem Sinne, dass jene, die vorher tatsächlich schlecht bezahlt wurden, jetzt besser bezahlt werden. Andere stehen dafür allerdings auf der Straße.
Medienschau Mindestgage: Endlich mal freuen
@milchmädchen Ich bin diese Argumentation so leid. Mit diesem vermeindlichen Horrorszenario kann jegliche Form des Lohndumpings gerechtfertigt werden. Endlich mal freuen. Einstehen für faire, der Arbeit angemessene Bezahlung. Punkt. Und nu: Vorhang auf!
Kommentar schreiben